Von der Agave zum Tequila – Hazienda Heradura

Von der Agave zum Tequila – Hazienda Heradura

VOM FELD IN DIE FLASCHE

Wir brechen heute schon früh unsere Zelte ab und auf geht es nach Tequila.

Auf dem Weg nach San Blas besuchen wir die Tequila Fabrik Herdadura. Der Weg aus Guadalajara ist nicht leicht zu finden, deshalb erreichen nur wenige unserer Gruppe rechtzeitig zur Führung das Ziel. Schon seit Tagen fallen uns die riesigen Felder in der speziellen blauen Farbe der Agaven entlang der Straßen auf. Eine sehr geordnete Landschaft. 

Diese Hazienda ist sehr gut bewacht, da kommt nur rein wer angemeldet ist.

Silvia führt uns durch die Hazienda und erklärt uns genau wie dieses Getränk hergestellt wird.

Die Hazienda ist schon 400 Jahre alt, und liegt inmitten von Agaven Feldern, aus denen der Tequila gebrannt wird.

Von diesen Pflanzen wird alles verwendet, die Blätter werden den Tieren verfüttert, für die Herstellung des Tequilas wird nur die „Ananas“, das Herz der Agave verwendet. Dieses wird auf dem Feld in mühevoller Arbeit freigelegt. Ein Mitarbeiter zeigt uns hier in der Anlage wie die Freilegung der „Piná“ gelingt.

Wir sind natürlich neugierig wie dieses Innere der Agave in rohem Zustand schmeckt – sehr ähnlich einem Kohlrabi. Eine solche ausgelöste Piná wiegt ca. 40 kg.

Die Agavenherzen werden dann in riesigen Öfen, der jeder bis zu 30 Tonnen fasst, in Dampf gekocht. Diese in Dampf gekochte Stücke schmecken sehr süß, fast wir Karamell.

Anschließend werden diese ausgekühlten Stücke gemahlen und gepresst.

Heraus kommt ein sehr süßer Saft, welcher dann  nach der Fermentierung  2x gebrannt wird. Der „schlechte“ Alkohol  (Methanol) wird beim 1. Brand herausdestilliert. 

Echter Tequila besteht nur aus der „Blauen Weber Agave“, jedoch darf ein Brand, der nur aus 51% Agavensaft besteht, auch als Tequila verkauft werden. Ein echter Tequila aus 100% Agave ist damit eine Besonderheit. Bis eine Agave bereit für die Ernte ist braucht es 7 – 9 Jahre, eine lange Zeit.

Bevor wir zur Verkostung schreiten, besichtigen wir noch das „Heiligtum“ der Firma, die alte Brennerei, die heute ein Museum ist. Früher durften noch Fotos gemacht werden, heute werden diese für das Marketing verwendet, daher „Strenges Fotoverbot!“

Diese alte Brennerei besteht seit 400 Jahren. Es gibt auch noch einen Eingang zu einem Tunnel, der bis zur Kirche führt und einen Kilometer lang ist. Da in dieser Gegend kein Wein wächst, hat sich der Pfarrer eben dieses Getränkes bedient, obwohl es eine Zeit gab, in der es streng verboten war, Tequila zu trinken. 

Jetzt ist es so weit, genug der Theorie, jetzt schreiten wir zur Verkostung. 

Wir verkosten 6 verschiedene Brände, und erkennen auch die großen Unterschiede. Bis heute hat uns Tequila nicht sehr begeistert, jedoch finden wir jetzt doch Geschmack daran. Diesen mit Zitrone und Salz, oder mit Zimt zu trinken kennt man hier überhaupt nicht, das ist eine europäische Erfindung.

Wir lernen heute, wie man Tequila richtig trinkt.

1. Luft einatmen und anhalten.

2. Einen Schluck Tequila in den Mund.

3. etwas über die Nase ausatmen.

4. Den Tequila im Mund hin und her bewegen.

5. jetzt darf er geschluckt werden.

6. Durch den Mund die restliche Luft ausatmen.

Aber Achtung – Verschluckungsgefahr, wenn gleichzeitig eingeatmet und geschluckt wird!

Mit 2 verschiedenen Exemplaren verlassen wir die Hazienda Heradura und machen uns wieder auf den Weg.

Auf eine Sache werden wir noch aufmerksam gemacht. Wer in Mexico Tequila kauft sollte erst die Flasche schütteln. Wenn dieser sofort wieder klar wird ist es ein guter Brand. Sollte er längere Zeit trübe bleiben, dann lass die Finger davon. Es sollten leere Flaschen auch nicht in den Müll geworfen, sondern erst zerschlagen werden. Immer wieder passiert es, dass Menschen diese leeren Flaschen einsammeln und mit „schlechten, gesundheitsgefährdenden“ Bränden füllen und teuer verkaufen.

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2 thoughts on “Von der Agave zum Tequila – Hazienda Heradura

  • 02/05/2018 at 20:30
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    Freuen uns schon auf eine Tequila Verkostung ??
    LG

    Reply
    • 02/05/2018 at 22:10
      Permalink

      Hallo Anja, das Zeug ist aber wirklich sehr gefährlich 🙂 werden wir natürlich machen, aber erst kommt der Wein….. Viele liebe Grüße an alle im Chalet und wir freuen uns auf euch! Am Montag Abend trudeln wir wieder ein.

      Reply

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