ATACAMA
In Caldera besuchen wir den Fischmarkt. Manche Fischer sortieren noch ihren Fang in den Booten, wo hungrige Seelöwen auf die aussortierten Fische warten.
Wir haben uns vorgenommen heute einen Pulpo zu kaufen, und das machen wir dann auch.
Wolfgang ist schwer verliebt in diesen alten Kutter, er ist nur sehr schwer davon zu überzeugen daß dieser nicht´s ist für uns.
Für die anderen Köstlichkeiten ist es uns noch zu früh.
Noch eine Kaffeepause im Cafe Museo und weiter geht die Fahrt in den Nationalpark Pan de Azucar ( Zuckerhut).
Die Straße führt über eine Caldera nach Chanaral, eine Bergbaustadt, wie die meisten hier in der Gegend. Ausser Kakteen wächst hier kaum mehr etwas.
Vorbei an wunderschönen weißen Stränden führt eine Mineralöl-Salz-Piste in den Nationalpark.
An einem der traumhaften Strände machen wir halt und marschieren über den heißen Sand bis an´s Meer. Ich teste das Wasser, es ist angenehm kühl. Jedoch länger drinnen zu bleiben verhindern die zahlreichen Quallen die ich plötzlich im Wasser entdecke. Nichts wir raus, und was ich dann am Strand so zu sehen bekomme bestätigt nur meine schnelle Flucht aus dem Meer.
Riesengroße tote Quallen liegen am Strand. Wir beschließen weiterzufahren zu unserem Übernachtungsplatz.
Wir stehen an einem Parkplatz des Nationalparks, neben einem Campingplatz. Da wittert der Besitzer des Campingplatzes gleich ein großes Geschäft. Er hätte gerne für alle Wohnmobile kassiert. Leider hat er die Rechnung ohne Uwe und den Ranger gemacht der ihn darauf hinweist daß der Platz zum Nationalpark gehört und daher nichts zu bezahlen sei.
Heute gibt es Wüstenkino. An der weißen Seitenwand eines Wohnmobils zeigt uns Uwe eine Dokumentation über Chile, was hier in der Politik wirklich abgeht. Es ist höchst interessant und lässt vieles für uns in einem anderen Licht erscheinen. Hoch lebe die Korruption.
Wir haben uns schon mehrfach gewundert weshalb neben intakten Weingärten zahlreiche verdorrte Weinreben stehen. Diese Weinbauern haben den Bergbaufirmen ihre Wasserrechte, zum Teil um einige Millionen Dollar verkauft. Die Landwirte bekommen einmal die Woche Wasser zugeteilt, manche von ihnen können nur noch einen Bruchteil der Fläche bebauen, die sie früher hatten. Der Abbau von Gold, Silber, Kupfer, Mangan und anderem benötigt das ganze Wasser.
Auch erfahren wir in dieser Dokumentation daß der weiße Sandstrand eigentlich aus giftigen Abfallprodukten dieser Industrie besteht. Unvorstellbar.
Wir folgen am nächsten Morgen wieder dieser Piste durch die Wüste, es geht wieder bis auf über 2000 Meter hinauf und hinunter. Unser heutiges Ziel ist Antofagasta, eine weitere Bergbaustadt. Bei einem Kunstwerk mitten in der Wüste legen wir eine Fotopause und Mittagspause ein. Das Monument Mano del Desierto, die Wüstenhand, ist ein von Mario Irarrazababal geschaffenes Kunstwerk.
In Aqua Verde tanken wir noch unsere Henriette mit Diesel und Wasser voll, wir sind ja noch lange in der Atacama unterwegs und so ist Wasser das wichtigste Gut. Die Gegend hier ist echt schrecklich, außer riesigen Minen und den dazugehörenden Industrieanlagen, massenhaft LKW`S gibt es hier nur Stein uns Sand.
Antofagasta ist eine Stadt direkt am Meer, aber nicht so wie wir uns ein Urlaubsparadies vorstellen. Die Stadt der Minenarbeiter und Bergbauer hat sehr unterschiedliche Seiten. Hochhäuser neben kleinen Bretterbuden, an der Costa Nera elegante Restaurants neben alten kleinen Häusern. Ein kleines Stück weiter wohnen Menschen in Zelten.
Wir fahren an der Küste am Stadtrand vorbei nach La Portada. Dort an einem Parkplatz über den Klippen verbringen wir den Rest des Tages und die Nacht.
Unsere Reise führt uns weiter nach San Pedro de Atacama. Dort wartet das nächste große Abenteuer auf uns.