
Mauí ist die zweitgrößte Insel von Hawaii, liegt 2400 Meilen südwestlich von den USA. Hier leben ca. 160.000 Menschen. Vor 2 jahrhunderten war Lahaina der Sitz des Königs Kamehameha.
Auf den ersten Blick sieht die Insel sehr trocken und braun aus, ja richtig farblos gegenüber der anderen 2 die wir schon besucht haben. Doch der erste Eindruck täuscht, kaum fährt man ein Stück in das Landesinnere sieht es ganz anders aus.
Auf dieser Insel gibt es die einzige Ananasplantage in den USA , wo man eine Besichtigungstour machen kann. Diese wollen wir auch besuchen . Sie liegt im historischen Tal von Hali ímaile. Wieder mal haben wir Glück und sind nur eine ganz kleine Gruppe. Mit einem Kleinbus fahren wir erst der Küste entlang und dann in das Landesinnere. Nach ca. 50 Meilen sind wir am Ziel. Umgestiegen in einen anderen Bus geht es ab in die Plantage.
Mike, unser Führer zeigt und erklärt uns ausführlich wie so eine Ananas gepflanzt wird. Auf dieser Plantage sind 7 Personen für die Pflanzung zuständig, die von Hand passiert. Das Alter dieser Männer ist zwischen 56 und 74 Jahren, laut seiner Erklärung sind die älteren die besseren Arbeiter. Ich stelle es mir sehr anstrengend vor 15.000 Pflanzen pro Tag in gebückter Haltung zu pflanzen. Was ich auch nicht wusste , eine Ananas braucht 2 Jahre bis sie gepflückt werden kann. Der Hawaiianische Name für Ananas ist übrigens Hala Kahiki, ein bisschen absurd, denn Hala heißt Baum, und Ananas wachsen nicht auf dem Baum. Auch unser Guide versteht das nicht ganz.

Weiter geht die Fahrt zu den reifen Früchten. Ich habe mir eine Ananasplantage ganz anders vorgestellt. Ich dachte die Pflanzen stehen schön mit Abstand in einer Reihe, gepflanzt werden sie auch so. Aber so eng, dass es eine einzige riesige Fläche voller Pflanzen wird wenn sie groß sind. Und die Ananas stehen und liegen da in den verschiedensten Reifegraden.
Von ganz klein, noch kaum erkennbar bis sonnengelb.
So gelb dachte ich immer sind sie am Besten. Wir pflücken die verschiedensten Früchte, von grün bis ganz gelb.
Mike zeigt uns auch wie sie am Feld gegessen werden. Mit einem großen Messer wird die Schale an allen Seiten großzügig abgeschnitten , dann der Strunk.
Die Ananas wird in der Mitte eingeschnitten und dann werden dicke Scheiben abgeschnitten.
So frisch von Feld schmecken die Früchte anders als bei uns vom Geschäft.

Die grünen sind schon so süß und saftig, kaum vorstellbar. Wobei die sonnengelben schon fast nach Alkohol schmecken, diese werden auch nur noch für die Destillerie verwendet.

Jede Ananas schmeckt anders, eine davon, schon ein bisschen gelb, hatte den Geschmack von Pina Colada, ja wirklich, sie schmeckte nach Kokosnuss. Eine sehr interessante Erfahrung.

Diese „ Maui golden Pinapple“ werden noch von Hand gepflückt, auch das konnten wir beobachten. Die Arbeiter werden mit einem alten Schulbus in die Plantage gebracht.
Einige Männer und Frauen gehen in einer Reihe und pflücken die Früchte im richtigen Reifegrad, legen sie auf ein Förderband. Wiederum andere nehmen sie dort wieder herunter und schlichten sie auf die Ladefläche des Fahrzeugs.


Hier wird nicht jeden Tag geerntet, nur wenn wieder eine Bestellung eingegangen ist.
Die Ananas werden in ein Wasserbad gelegt um die schlechten Früchte auszusortieren. Wenn eine ein Loch hat wird dieses mit Wasser gefüllt und die Frucht geht unter, also ist sie schlecht. Es wird auch der Zuckergehalt geprüft. Die Früchte werden ja in verschiedenen Reifegraden bestellt. Die meisten werden dann mit dem Schiff in andere Länder gebracht.
Wir haben auch gelernt, wie man eine Ananas von den Blättern befreit. Die meisten schneiden sie einfach ab, dabei soll man sie abdrehen. Wenn man die Frucht dann noch einen Tag stehen lässt, wird sie von oben her süßer. Erst dann soll man sie in den Kühlschrank stellen, falls sie nicht gleich ganz gegessen wird.
Ich bin ganz begeistert von dieser Ananas Tour, kann sie jedem nur empfehlen. Nehmt die Gelegenheit wahr wenn sie sich einmal bietet.
Wir haben auch heute noch Zeit ein bisschen an länger an Land zu bleiben. Da es hier in der Nähe keinen Strand gibt wo man baden kann, was ich natürlich unbedingt wollte, bummeln wir noch ein bisschen durch die Altstadt von Lahaina, die wirklich sehenswert ist. Hier sind alle alten Häuser noch erhalten. Es sieht fast aus wie in einer alten Westernstadt.
Lahaina ist auch die älteste Stadt von Hawaii, deshalb gibt es hier auch das älteste College dieser Inseln.
Die meisten Geschäfte sind Künstlergalerien oder Schmuckgeschäfte. Entlang des Ufers reihen sich die Restaurants mit Terrassen direkt am Wasser, dort lassen wir uns auf einen Drink nieder.

Überall werden natürlich auch die berühmten Hawaii Hemden und Kleider angeboten. Inzwischen laufen schon fast alle Passagiere mit solchen Kleidungsstücken herum. Auch mit künstlichen Blumenketten und Blumen im Haar.

Und wisst ihr welcher Fisch das Symbol von Hawaií ist ? Es ist der Humuhumunukunukuapua á
Mit ein wenig Übung könnt ihr das sicher auch aussprechen.
Auch heute findet wie bei jedem Auslaufen aus dem Hafen eine Sailaway Party statt. Am obersten Deck werden wieder verschiedene Snacks angeboten, die Getränke sind zu bezahlen, in größeren Mengen billiger zu bekommen.
Da die Inseln nicht sehr weit auseinanderliegen , und wir erst am nächsten Morgen einlaufen können, kreist das Schiff in der Nacht eben im Pazifik herum, wird billiger sein als im Hafen zu liegen. Für uns ist es auch angenehmer, schlafen wir doch bei offener Balkontür, so ist es kühler und vor allem finster.
Von Mauí nach Hawaií sind es 148 Seemeilen, das Schiff fährt in dieser Nacht im Durchschnitt nur 12,1 Knoten.