Der Wetterbericht hat wieder kalte Temperaturen mit Schneefall gemeldet. So entschließen wir uns unsere Abfahrt um einen Tag vorzuverlegen. Unser Ziel ist dieses Mal die Toscana, mit einigen Stopps auf dem Weg dorthin.
Im „LandYachting“, einem Magazin für anspruchsvolle Mobil-Reisende ist uns ein besonders schöner Platz aufgefallen.
Der Idrosee wird als Naturparadies beschrieben, für Erhohlungssuchende und Sportler. Erholung suchen wir immer und sportlich unterwegs zu sein ist uns auch ein Anliegen. Also nichts wie hin.
Über den Arlbergpass, dann weiter über den Reschenpass führt uns der Weg in den Süden.
Die Schisaison ist am Arlberg schon zu Ende, die Hotels sind geschlossen und es ist gespenstisch ruhig.
Am frühen Nachmittag erreichen wir den nördlichen Teil des Sees, welcher der schönste sein soll. Der Idrosee liegt touristisch im Schatten des Gardasees. Hier ist noch weniger Trubel, so schreibt dieser Artikel. Genau genommen ist sehr wenig Trubel, wir sind die einzigen Gäste heute. Aber uns stört das keineswegs. Wir suchen uns einen schönen Platz in der ersten Reihe mit Blick auf den See, was keine schwere Übung ist.
Camping Miralago, GPS: 45.801977,10.535300 I-38080 Baitoni di Bondone, Via Porto Camarelle 3
Das Wetter hier ist auch kein Hit, aber immerhin ist es nicht kalt. Wir machen einen kleinen Spaziergang am Ufer bevor wir im Restaurant nebenan ein einfaches, aber sehr gutes Abendessen geniessen.
Schon in der Nacht beginnt der Regen auf unser Dach zu prasseln, was uns in unserem bequemen, warmen Bett nicht sonderlich stört. Im Gegenteil, es wirkt sehr beruhigend auf uns und so lassen wir uns auch Zeit mit dem Aufstehen.
Dem Zeitungsartikel nach kann man entlang des Flusses Chiese auf Holzstegen in das Naturschutzgebiet radeln, was ausschlagend für die Wahl unseres Zwischenziels war. Der Dauerregen hindert uns daran die Räder auszupacken, so machen wir uns am Nachmittag mit Gummistiefeln und Schirm bewaffnet auf den Weg in eben dieses Naturschutzgebiet.
Beim Eingang in dieses Paradies fällt uns schon das Fahrverbotsschild für Fahrräder auf, was uns sehr wundert. Doch in Anbetracht des nassen Wetters ist es egal, wir sind ja zu Fuß unterwegs.
Der Steg ist sehr rutschig, konzentriert marschieren wir um ja nicht zu fallen. Der Weg ist schön dem Ufer entlang angelegt.
Um die nistenden Enten, Haubentaucher und andere Vögel nicht zu stören wurde auf der Seeseite eine Wand aus Schilf aufgebaut. In dieser Wand befinden sich unzählige aufklappbare Fenster durch die die Vögel beobachtet werden können.
Wir beobachten 2 Haubentaucher, die gerade eifrig damit beschäftigt sind ihr Nest zu bauen. Noch ist es bei Weitem nicht fertig , doch das Weibchen setzt sich darauf, wohl um zu testen ob es halten möge. Nur einen kurzen Augenblick später sitzt auch schon das Männchen auf dem Weibchen. Das ist dann doch zu viel, das „Nest “ beginnt zu sinken.
Wir machen noch einen kleinen Abstecher durch das ziemlich verschlafene Dorf in der Nähe des Campingplatzes und bewundern die wunderschönen duftenden Pfingstrosen, die hier schon in voller Blüte sind.
Kaum zu glauben, aber wahr: Dieses selbstgebastelte Windrad funktioniert wirklich. Der Wind ist nicht sehr stark und doch dreht es sich. Nach 1 1/2 Stunden ununterbrochenem Regen haben wir genug vom Spazieren gehen und sehnen uns nach unserer warmen „Stube“.