die 5. Woche unserer Reise ist nun angebrochen. Diese wollen wir im Nordwesten von Costa Rica , an der Pazifikküste verbringen. Dort soll im Juli, in Costa Rica ist Winterzeit, die Sonne scheinen und es soll wenig regnen. Also machen wir uns auf den Weg nach Tamarindo.
Am Ende des Stausees Arenal, fallen uns wieder die Windräder auf, die wir schon beim Anflug auf San Jose gesehen haben. Costa Rica ist ja bekannterweise ein richtiges Vogelparadies. Außerdem stehen 54 % der Fläche unter Naturschutz. Da frage ich mich ob die Windräder wirklich schädlich für die Vögel sind? Ich kann es mir nicht vorstellen.
Unsere Route führt uns wieder über wunderschöne Landschaft. Unsere Erwartungen an dieses Land wurden weitgehend übertroffen. Es ist sehr sauber, die Umwelt wird sehr gepflegt, überall am Straßenrand wird gemäht (ausschließlich mit Motorsensen) und geschnippelt. Hier wächst alles sehr schnell und üppig.
Auch was die Freundlichkeit der Menschen betrifft, wir haben noch nirgendwo so viele davon erlebt. Überall wo wir hinkommen werden wir herzlich empfangen und schweren Herzens wieder verabschiedet.
Der Autobahn entlang fahren wir über Tilarán und Canás nach Liberia. Diese Straße ist ziemlich neu. An manchen Stellen ist die Geschwindigkeit auf 25 km/h begrenzt, denn da dürfen Fußgänger die Autobahn überqueren. Es sind auch Fahrradfahrer auf der Straße anzutreffen. Überall dort wo eine Schule ist, gibt es eine Überführung, und das sind nicht wenige.
Nach Liberia geht es wieder auf Bundesstraßen durch zahlreiche Dörfer weiter. Tamarindo ist ein kleiner Küstenort, der inzwischen sehr touristisch geworden ist.
Unser Hotel, „le Jardin del Eden“ , gestaltet nach dem Gemälde von Hyronimus Bosch, ist ein richtiger Garten Eden.
Von der Straßenseite führt ein kleiner, von Palmen gesäumter schmaler Gang von gut 150 m, begleitet von Musikklängen Vivaldi´s in dieses Paradies.
Es gibt keinen Verkehrslärm, das Hotel liegt in der zweiten Reihe über der Straße, das schmälert aber nicht die Aussicht auf das Meer.
In der Früh um halb 6 ist es meist vorbei mit Schlafen, denn da beginnt auf den Bäumen nebenan das „Konzert der Brüllaffen“. Es gibt aber sicherlich schlimmeres als von diesen geweckt zu werden. Dem Lärm nach müssten diese Affen riesengroß sein, dabei sind sie ziemlich klein.
Es ist Nebensaison in Costa Rica, deshalb ist es auch ziemlich ruhig hier, außer am Wochenende. Zum Hotel gehört auch ein kleiner Privatstrand. Hier sind wir ein bisschen abgeschirmt von den zahlreichen Strandverkäufern, die es eben überall gibt.
Tamarindo ist ein Surferparadies. Auch jetzt, in der Nebensaison versuchen viele auf den Wellen zu reiten. Manche können es wirklich gut, andere wiederum üben den ganzen Tag. Manche Mädels himmeln diese Surferboys, die meist gut gebaut und braungebrannt sind, regelrecht an.
Neben den Affen auf den Bäumen spazieren auch große Leguane in der Wiese neben dem Liegestuhl herum, bevor auch diese auf den Baum klettern.
Es ist immer und überall etwas zu entdecken.
Das leibliche Wohl darf nun auch mal nicht zu kurz kommen, also testen wir auch einige Strandbars. Eine Spezialität die hier überall angeboten wird, ist Ceviche. Ich habe noch nie so viel rohen Fisch in so kurzer Zeit gegessen, oft 2 mal am Tag. Diese Fischwürfel sind mit Zitronensaft mariniert, mit Avocado und Mango serviert, meist auch mit frischem Koriander. Manchmal auch auf karibische Art mit Kokos. Ich finde dieses Gericht einfach sensationell.
Vor jedem Lokal wird die „Happy Hour“ beworben, und das fast den ganzen Tag, man könnte es schon als „Happy day“ bezeichnen. Nun ja, wir lassen uns überreden und bestellen uns eine Margaritha, zum Glück servieren sie nicht beide gleichzeitig , sondern später wieder frisch und eisgekühlt. Sie hat uns nicht geschadet. Ich finde, wenn man so viel schwitzt braucht der Körper auch einmal ein bisschen Salz.
Die Luftfeuchtigkeit ist hier bei weitem nicht mehr so hoch wie im Süden, trotzdem kann ich mir das Schminken sparen. Wasserfest würde gehen, aber ich verzichte gerne darauf. Wolfgang meint, „die Sonne macht dich schön, mein Schatz“. Was für ein nettes Kompliment.
Am Abend spielt in der La Palapa Bar, die wir inzwischen zu unserem Lieblingslokal erkoren haben, Livemusik. Es ist einfach wunderbar bei diesen Temperaturen am Strand zu sitzen und den karibischen Klängen zu lauschen.
Ein gutes Essen gehört auch dazu.
Hier lernen wir auch Alexander aus Honduras kennen, Er bastelt aus Palmblättern Heuschrecken und Blumen, und das fast blind im Handumdrehen. Ihm geben wir auch eine kleine Spende dafür. Angeblich ist er 16 Jahre und lebt am Strand. Jeden Abend begegnen wir ihm wieder auf seiner Tour, jeden Abend begrüßt er uns mit Handschlag und seinem Lächeln. Ein wirklich sympathischer junger Mann.
Heute gehen wir ein bisschen am Strand spazieren. Ca. 200 m von unserem Hotelstrand entfernt steht ein Polizeiauto am Strand, und ein Mann auf einem Hochstand wie man ihn von Baywatch kennt, pfeift die Leute zurück, die durch das Wasser gehen. Kurze Zeit später erfahren wir auch warum. Hier mündet ein Fluss in das Meer, eine Tafel am Strand warnt vor Krokodilen. Später können wir in den Nachrichten lesen was man uns erzählt. In den frühen Morgenstunden ist hier einem Surfer ein Bein von einem Krokodil abgebissen worden. Es ist der dritte, und schwerste Angriff hier in den letzten 3 Jahren. Wir können auch ein ziemlich gr0ßes Exemplar im Wasser entdecken, bevor es untertaucht. Mir wird das zu unheimlich, wir gehen wieder zurück. Dem Bericht zufolge verlassen die Krokodile am frühen Morgen und am späten Nachmittag gerne den Fluss und bewegen sich näher zum Meer und zum Strand.
Nach 2 Tagen Strand und Wellen werden wir wieder unternehmungslustig und wollen neue Strände erkunden, von denen es hier viele gibt. Wir fahren zuerst zur „Playa Conchal“, die den Namen von der weißen Farbe des Muschelsandes hat.
Wir verbringen einige Zeit an diesem Strand, werfen uns in die Wellen, bis uns der Hunger plagt. Ganz in der Nähe haben wir eine kleine Strandkneipe entdeckt, dort lassen wir uns nieder und genießen ein Glas Wein und einen Lobster vom Feinsten.
Ganz modern ist es hier von einem Tico begleitet mit Pferden am Strand zu reiten.
Wie die Pferde hier abgeladen werden ist einzigartig. Es fährt ein LKW vor, der einige Pferde geladen hat. Der Verschlag hinten wird aufgemacht, das erste Pferd hüpft von der Ladefläche. Eines nach dem Anderen verlässt freiwillig den Hänger, manche drängen sich sogar von hinten vor. Dann stehen sie da und warten bis sie an den Baum gebunden werden. Ich bin fasziniert davon.
Die nächste Bucht die wir ansteuern liegt nicht weit davon entfernt. Es ist die Playa Flamingo, ein Strand der fest in US amerikanischer Hand liegt. Hier entstehen Luxushotels und Häuser, für uns nicht sehr attraktiv. Also setzen wir unsere Reise fort in Richtung Süden.
Was wir dort vorfinden ist einfach nur atemberaubend. Die „Playa Avallana“.Hohe Wellen, die Gischt peitscht das Wasser in die Luft und trübt sie ein. Ein Paradies für Surfer, hier sind auch die Könner am Werk. Ich könnte stundenlang zusehen.
Da die Straße, eigentlich eine mit Schlaglöchern übersäte Piste nicht einfach zu befahren ist , und wir einige Kilometer durch wildes Gelände fahren müssen, wollen wir vor Dunkelheit wieder zu Hause sein. Wir sind uns einig nach dem Wochenende, wenn es ein bisschen ruhiger ist wieder hierher zu fahren.
Es werden viele Ausflüge angeboten, Segeltouren, Schnorcheltouren, auch Fahrten zu Nationalparks. Was uns noch interessiert und wir noch nicht gesehen haben, sind die Mangrovenwälder. So buchen wir einen Bootstrip durch dieses trübe Wasser, in dem sich auch die Krokodile tummeln.
Schon nach wenigen Minuten entdecken wir das erste davon. Es gleitet lautlos in das Wasser und schwimmt dann noch ein Stück am Ufer entlang.
In einem Seitenarm des Flusses gehen wir von Bord unseres kleinen Bootes, dort wo die Landkrabben zu hause sind. Es wimmelt hier nur so von diesen orang-blau leuchtenden Tieren. Allerdings sind sie sehr schwer auf ein Bild zu bekommen, denn sie sind so was von flink.
Weiter im Wald finden wir wonach wir auch noch gesucht haben. Brüllaffen. Manche knabbern gemütlich an den Blättern, dazu hängen sie sich mit dem Kopf nach unten um die besten Blätter an der Spitze des Astes zu erreichen. Manche hängen einfach nur herum in den Astgabeln, so wie eine Mutter, deren Kind gerade die ersten Kletterversuche macht. Leider können wir nicht lange bleiben, ich könnte den ganzen Tag lang zusehen.
Wieder zurück steigen wir vom Boot. Und da liegt ein wirklich großes Krokodil am Ufer, viele Menschen stehen herum.
Ich frage mich ob dieses hier vor Tagen den Surfer angefallen hat. Ein bisschen unheimlich ist mir diese Gegend schon. Wir gehen ein Stückchen den Strand entlang zum Cafe de Paris, einem Franzosen, der sich hier niedergelassen hat und eine Bäckerei mit Restaurant eröffnet hat. Wir waren schon einmal hier und es hat uns gut gefallen, und vor allem geschmeckt. Dem Wasser entlang spazieren wir dann zurück zum Hotel.
Langsam wird der Urlaub zur Reise. Das merken wir als Wolfgang unseren Flug nach Kalifornien einchecken will. Wir sind der Meinung nur noch einen Tag in Tamarindo zu sein, doch siehe da, es sind noch zwei. Wir haben uns am Datum geirrt und einen Tag gewonnen. Ich habe sowieso schon das Zeitgefühl verloren, weiß oft nicht was für ein Wochentag oder welches Datum wir gerade haben. Solange wir keinen Flug versäumen ist das ein herrliches Gefühl.
Wir sind doch schon einige Wochen weg von unserem „früheren Leben“, trotzdem sind unsere Augen noch auf Apotheken fixiert, wir entdecken einige sehr interessante davon.
Manchmal haben wir auch wieder mal Lust etwas anderes als Fisch zu essen, ein Steak zum Beispiel. Dieses finden wir im Patagonia, einem argentinischen Restaurant.
So ein großes Stück Fleisch habe ich noch nie gegessen, aber es war ausgezeichnet. Deshalb sind wir auch später noch einmal dorthin.
Das Wochenende und der Nationalfeiertag sind vorbei, wir fahren wieder zur „Playa Avallana“. Dieses Mal kommt uns die Rumpelstrecke nicht mehr so schlimm vor, man gewöhnt sich an so manches. Das Restaurant „Lola`s“ hat es uns schon beim ersten Besuch hier angetan. Auch hier sind die Menschen so was von nett und fröhlich. Hier lässt man sich an einem der Tische, Liegen oder Hängematten nieder und kann den ganzen Tag dort verweilen.
Ein bisschen gegen Hunger , ein bisschen gegen Durst, alles ist hier zu bekommen.
Dazwischen eine angenehme Abkühlung im herrlichen Wasser. Heute sind die Wellen nicht ganz so hoch wie vor 3 Tagen, aber hoch genug um von mancher überspült zu werden.
Auch hier gehen wir am Strand entlang spazieren, etwas von unserem Liegeplatz entfernt beginnt der Muschelstrand. Ich nenne ihn so, denn hier ist der ganze Strand übersät davon. Diese haben wir nicht gesammelt oder zusammengetragen, der ganze Strand sieht so aus.
Auf dem Heimweg entdecke ich auf einer Leitung einen Vogel, nach diesem Exemplar habe ich schon lange Ausschau gehalten. Die sind sehr schüchtern und er war auch gleich wieder weg.
Wir sind uns einig dass wir auch heute ein bisschen Bewegung brauchen, also machen wir uns auf zu einer etwas längeren Strandwanderung. An der Sonne zu marschieren macht durstig, und nur Wasser zu trinken wird langweilig. 2 Buchten weiter entdecken wir einige schöne Holzsessel am Strand.
Wolfgang möchte wissen ob es hier etwas zu trinken gibt. Leider entpuppt sich dieser schöne Platz nur als B&B. Aber die Dame schickt uns über die Straße zu einem Hotel, dort sollten wir etwas bekommen.
So ist es auch. Es werden uns Handtücher angeboten und Liegen. Wir geben dem Mitarbeiter des Hotels zu verstehen dass wir keine Hotelgäste sind, sondern nur etwas trinken möchten. Das sagt dieser nette Mann, jetzt seid ihr Hotelgäste, ihr könnt den Pool benützen, die Handtücher und Liegen. Das nennt man Gastfreundschaft. Gerne nehmen wir das Angebot an, bleiben sogar etwas länger als geplant, um einen kurzen tropischen Regenschauer abzuwarten.
Am letzten Tag geben wir das Auto schon zurück, einen Tag früher als geplant. Aber wir möchten noch einen Tag unseren Garten Eden genießen. So unerfreulich die Anmietung war, umso erfreulicher die Rückgabe. In kurzer Zeit, ohne Probleme von einem sehr netten Tico erledigt.
Wir spazieren wieder durch die Stadt, kaufen noch einmal ein paar Früchte.
Diese Momonchillo sind inzwischen zu meinen Favoriten geworden. Überall werden sie am Straßenrand angeboten. Sie sind ähnlich der Lychis, aber noch besser.
Auch unser Lieblingscafe steuern wir wieder an. Hier gibt es wunderbaren Kaffee aus Costa Rica und hausgemachtes Bananenbrot, unter anderem natürlich.
Wir treffen heute auch noch den Besitzer unserer wunderschönen Anlage. Es ist ein älterer, deutscher Herr. Er managt hier gerade einige Umbauten. Wie wir in Erfahrung bringen, allerdings nicht von ihm persönlich, gehört ihm noch viel mehr hier in Tamarindo. Da gibt es noch eine riesige Anlage direkt am Strand, eine kleine Einkaufsmeile auf der anderen Straßenseite und einige Restaurants. Jetzt bleibt er 7 Wochen hier um alles zu regeln. Im November beginnt wieder die Hauptsaison in Costa Rica.
Wir kaufen so gut wie nie Souveniers, wir nehmen uns eine gute Musik aus jedem Land, das wir bereisen mit nach Hause. Auch hier werden wir fündig. In einem alten, kleinen Buchladen werden auch Musik CD`s verkauft. Dieser nette Herr kennt sich wirklich gut aus. Nach einigen Musikhörproben entscheiden wir uns für 3 CD´s, die wir kaufen.
Eine wunderschöne Woche an tollen Stränden geht zu Ende, doch die Reise geht noch weiter.
Ein Taxi bringt uns zum Flughafen in Tamarindo. Wir fliegen wieder mit der Nature Air nach San Jose. Dieser Flughafen ist ein bisschen größer als der in Golfito, aber nicht sehr viel.
Verwundert sind wir über den Namen des Flughafens . Tamarindo Diria, auch dieser Flughafen gehört zu den Hotels. Wir sind ganze 6 Passagiere die heute nach San Jose fliegen. Die letzte Nacht in Costa Rica verbringen wir wieder im Granò de Oro, in diesem Hotel haben wir auch unsere erste Nacht in diesem Land verbracht. Wir hatten auch einen unserer Koffer hier für 3 Wochen deponiert, sind mit nur einem Koffer für zwei die letzten 3 Wochen gereist. Wir hatten aber alles dabei was nötig war.
Weiter geht es im nächsten Bericht in Kalifornien. Ich sitze gerade im Flugzeug nach San Diego und nutze die Zeit um ein bisschen aufzuholen. Viel Freude beim Lesen. Liken und Teilen auf Facebook natürlich erlaubt.
Die Wertschätzung Bewundern der Zeit und Mühe und detaillierten Informationen, die Sie Angebot Sie in Ihrem . Es ist genial , um auf ein Blog jeder einmal in eine Weile zu kommen, dass ist nicht das Gleiche alt Informationen. Fantastische lesen! Ich habe gerettet Lesezeichen Ihrer Website und ich bin auch Hinzufügen Ihre RSS-Feeds auf mein Google-Konto.