Sehr früh am Morgen verlassen wir die Esquinas Lodge im Regenwald der Österreicher. Das Flugzeug der Nature Air bringt uns zurück nach San José. In der Nacht hat es geregnet, die Straße ist noch nass. Das ist hier allerdings nichts besonderes, aber dass wir uns durch von umgestürzten Bäumen herunterhängende Stromleitungen schlängeln, zum Glück mit einem Taxi, macht die Fahrt doch ziemlich spannend.
Der Flughafen in Golfito ist sehr übersichtlich. Es gibt 2 Schalter für den Check in, und ein Freiluftgate. Hier kann man sich nicht verirren. Ich gehe mal kurz auf die Lande- und Startbahn, um zu sehen ob der Flieger schon kommt.
Es gibt keine Zäune oder Absperrungen hier.
Heute fliegen wir mehr der Küste entlang mit einer Zwischenlandung in Jimené s ( hier rennt ein Hund über die Landebahn) und kommen schon zur Frühstückszeit in San José an.
Das leidige Thema Automietung. Der Transfer zur Vermietstation klappt perfekt. Dann immer wieder die gleiche Geschichte: Zusatzversicherung, anderes, kleineres Fahrzeug usw. Wir sind uns einig in Zukunft nur noch ohne Versicherung ein Auto zu bestellen, da jedesmal dieses Thema auftaucht. Und wenn man dann keine zusätzliche Versicherung abschließen will, werden sie gleich viel unfreundlicher. Kurz erläutert: bestelltes Auto verlangt, anscheinend nicht verfügbar, dann doch , aber es heißt 1 Stunde warten. Kein Problem für uns, gehen wir in der Zwischenzeit einfach frühstücken. Zurück beim Vermieter, Auto ist bereit, schnelle, sehr schnelle Übergabe, Vermieter verschwindet bevor wir einsteigen. Alte Schrottkarre, Sitze löchrig, fleckig, einfach grauselig. Zurück in´s Büro, am Ende doch wieder das kleinere Auto vom Anfang.
Thema abgehakt, wir fahren los nach Alajuela.
Unser Hotel liegt in den Hügeln über Alajuela, einer typischen Costa Ricanischen Stadt. Wir dachten schon einmal darüber nach, ob Costa Rica vielleicht ein Platz zum Bleiben sein könnte, noch bevor wir einmal da waren. Aber die vergitterten Häuser und hohen Stacheldrahtzäune schrecken mich doch ab, außerdem haben wir unsere Homebase schon vor unserer Reise gefunden.
Im Garten unseres Hotels wachsen Mangobäume, Orangenbäume, Kaffee und vieles mehr. Das Thema Kaffee interessiert uns sehr, deshalb beschließen wir in den nächsten Tagen eine Kaffeeplantage zu besuchen.
Die erste Fahrt führt uns jedoch in das Zentrum von Alajuela. Wir parken ein, da kommt schon ein Parkwächter daher mit seinem Block. Er hat nicht einmal eine Uhr, muss die Zeit von Wolfgangs Uhr ablesen um sie dann auf den Parkschein einzuschreiben.
Hier in Costa Rica haben es die Raucher, zu denen wir zum Glück nicht gehören, wirklich schwer. Es darf in keinem Lokal geraucht werden, ja nicht einmal im Park oder am Strand. Überall gibt es Hinweisschilder.
Das mit den Schildern ist so eine Sache. Dieses hier ist ja ziemlich klar, ganz klar. Doch oft fehlen diese Schilder an der Kreuzung und die Pfeile auf der Straße sind schon verblichen, so passiert es hin und wieder dass wir kurz mal gegen die Einfahrt fahren. Zum Problem ist es zum Glück noch nicht geworden.
Wir erkunden die Gegend um Alajuela und fahren in die Berge. Die Straßen sind zu unserer Überraschung besser als wir gedacht haben. Zumindest sind sie asphaltiert, aufpassen muss man allerdings auf sehr tiefe Schlaglöcher und noch tiefere Wassergräben .Wir vermeiden so gut es geht Hauptstraßen und fahren nach Sarchi. Auch in Sarchi sind die Häuser vergittert.
Es ist alles sehr bunt hier in Costa Rica, sogar die meisten Kirchen. Bei uns würde man die eine oder andere sogar als kitschig bezeichnen.
Sarchi ist die Stadt des Kunsthandwerks im Bezirk Alajuela. Sie ist Heimat der bunt bemalten Ochsenkarren. Diese sind im Laufe des 19. Jahrhunderts schon fast zum Symbol für Costa Rica geworden. Noch heute werden sie in einigen Fabriken, die wir auf unserem Weg passieren, noch hergestellt. Mit vorgespannten Ochsen habe ich allerdings noch keine gesehen.
Wir lieben auch botanische Gärten. In Sarchi Norte befindet sich der Garten von Else Kientzler. Dieser Garten ist wunderschön angelegt und in verschiedene Zonen eingeteilt. Der Beginn ist ein richtiger Dschungel, dicht bewachsen, riesengroße Blätter säumen unseren Weg. So einen tollen, wilden Garten haben wir noch nirgendwo gesehen.
Es gibt auch Teiche und immer wieder Plätze wo man sich hinsetzen kann um zu geniessen.
Unser Ziel nach der Gartenbesichtigung haben wir schon festgelegt. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer Hendlgrillstation vorbei, wo die Grillhühner auf originelle Weise gedreht werden. Man beachte den Motor. Natürlich musste Wolfgang gleich an seinen Freund Knopfi denken, der dies auch sehr gut kann, allerdings auf modernere Art. Für mich ist es immer wieder faszinierend mit welch einfachen Methoden sich die Menschen in solchen Ländern helfen.
Auch ein kleines Cafe ist uns schon auf der Fahrt hierher aufgefallen, daran kommen wir auch nicht vorbei.
Mir persönlich schmeckt der Doka Kaffee am Besten. Es ist weder bitter noch sauer, ich mag ihn.
Einer der berühmtesten, ja wenn nicht überhaupt der bekannteste Kaffeehersteller in Costa Rica ist die Firma „BRITT“ . Wir fahren nach Heredia, wo wir mehr über die Pflanzen und die Herstellung von Kaffee erfahren möchten.
Wir sind ein bisschen zu früh da und beobachten die Vögel, auch hier gibt es unzählige, bunte davon.
Auch ich kann nicht widerstehen und hole mir eine frische Banane vom Baum, sie schmeckt hervorragend. Nicht nur Vögel fliegen durch die Luft, sondern auch die Schmetterlinge finden meine Begeisterung.
Mit ihrem schnellen Flügelschlag blenden sie ihre natürlichen Feinde, die Vögel, da dieses Licht wie Blitze auf ihre Augen wirkt.
Diese beiden könnten in jedem Theater auftreten. Ihre eigene Bühne haben sie hier, führen uns mit viel interessanten Informationen und Witz durch die Geschichte des Kaffees.
Es dauert 4 Jahre bis die Pflanze Früchte trägt. Kaffeesträucher benötigen ein ausgeglichenes Klima ohne große Temperaturschwankungen. Auch vertragen sie nicht zu viel Sonne, deshalb findet man immer wieder Bananenbäume zwischen den Kaffeesträuchern. Angebaut wir hauptsächlich in einer Höhe von 600 bis 1200 Metern. Hier in Costa Rica sind sämtliche Plantagen mit Heckenpflanzen in Form von Yukkapalmen umzäunt.
Kaffee wird meist durch Samen vermehrt. Die Samen (Kaffeebohnen) haben 8 Wochen nach der Fruchtreife die höchste Keimfähigkeit, sie nimmt danach ab. Sie werden vom Pergamenthäutchen befreit und in Keimbetten ausgesät. Die zwei ersten Blätter des Keimlings erscheinen nach 5 bis 6 Wochen. Dann werden die Jungpflänzchen in Behälter umgepflanzt und in Pflanzschulbeeten weiter kultiviert. Im Alter von acht Monaten werden sie in die Plantage gepflanzt, je nach Sorte in Abständen von ein bis vier Metern. Sie werden beim weiteren Wachstum in der Höhe beschnitten, je nach Bedarf auf 1,5 bis 3 Meter. Im Alter von drei bis fünf Jahren ist der Ertrag optimal und bleibt 10 bis 20 Jahre maximal, danach sinkt er.
Natürlich gibt es auf dem Weg durch den Kaffeegarten auch Stationen mit Kostproben aus den verschiedenen Anbaugebieten. Regenzeit in Costa Rica heißt, es kann hin und wieder regnen. Während unseres Aufenthaltes bis heute kaum einmal, aber heute öffnen sich die Schleusen für kurze Zeit. Wir kürzen die Führung durch den Garten ab.
Zum Abschluss bekommen wir noch eine Vorführung über die Zubereitung verschiedener Getränke aus Kaffee und Kakao. Auch Kaffeelikör ist natürlich dabei.
Costa Rica ist ein Land der Vulkane. Da gehört es dazu den einen oder anderen zu besuchen. In der Nähe von Alajuela ist es der Vulkan Paos. Meist ist er im Nebel, doch wir haben Glück. Gegen Mittag sind wir oben, zum Gehen ist es nicht sehr weit . Vom Parkplatz nur ca. 20 min. Der Rundweg ist gesperrt, also heißt es nach einem kurzen Fotostopp wieder umkehren. Es ist fast eine Kunst hier ein Foto zu machen, denn das Gedränge ist sehr groß. So groß, dass auf Tafeln darauf hingewiesen wird, nur 20 min. stehen bleiben zu dürfen. Wir schaffen das in 3 Minuten. Ein Foto geknipst und der Rückweg wird wieder angetreten.
Wir fahren am nächsten Tag nach La Fortuna, am Arenal Vulkan gelegen. Nicht ohne vorher einen Stopp in Zarcero einzulegen. Dort hat ein Gärtner vor 35 Jahren angefangen einen Park anzulegen. Mittlerweile ist kein Platz mehr für neue Figuren. Es ist sehr beeindruckend was man aus Hecken machen kann.
Unser Weg führt uns über die Berge. Was mir besonders gefällt, hier sind die Häuser nicht vergittert. Doch kaum kommen wir in die Nähe einer Stadt oder eines Dorfes, scheint das Sicherheitsbedürfnis wieder größer zu werden.
Wir fühlen uns nicht einen Moment unsicher in diesem Land. Die Polizei ist sehr präsent, auch mit großen Bussen. Wozu ist mir allerdings ein Rätsel.
Wir verbringen die nächsten 3 Tage im Manoa Hot Springs in La Fortuna. Von unserem Zimmer aus haben wir einen wunderbaren Blick auf den Vulkan Arenal, der sich meist hinter Nebelschwaden versteckt. Doch am Morgen des ersten Tages schon, haben wir Glück. Er zeigt sich in voller Pracht. Nur an der Spitze steigt ein bisschen Rauch auf, zur Zeit ist er nicht aktiv.
Da wir schon eine Woche im Regenwald verbracht haben, buchen wir hier nur eine Tour mit einem Guide. Wir wandern über die Hanging Bridges, das sind viele Hängebrücken, die zum Teil in 60 Metern Höhe in den Baumwipfeln gespannt sind. Heute ist der erste Tag , an dem die Regenzeit hier merkbar ist. Aber bei diesen Temperaturen ist das absolut kein Problem. Wir finden 2 der giftigsten Schlangen die es in Costa Rica gibt. Das heißt, der Guide findet sie. Wir stehen fast davor und sehen sie nicht.
Es werden in Costa Rica ca. 1000 Menschen jedes Jahr von Giftschlangen gebissen. Wie schlimm das ausgeht hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel wie lange es her ist seit die Schlange das letzte mal gebissen hat, die körperliche Verfassung, wo die Schlange zubeißt. Ich bin froh dass diese hier schlafen und nicht auf Nahrungssuche sind.
Allzu viele Tiere finden wir auf Grund des Regens nicht, macht die Wanderung aber nicht weniger spannend. Auf der Unterseite eines Blattes findet Hóse, unser Guide einen Glasfrosch. Er ist nicht mehr als 2 cm groß, und fast unsichtbar, deswegen auch der Name. Dieser hier bewacht seine Eier. Die Geräusche des Glasfrosches haben wir schon oft gehört, es klingt als ob jemand mit einem Löffel gegen ein Glas schlägt. Fast unvorstellbar dass so ein kleines Tier so einen Lärm machen kann.
Wirklich interessant sind auch die „moving Trees“. Diese verlegen ihren Standort in die Richtung von Lichtungen, wo sie mehr Sonne abbekommen. Dazu bilden sie neue Wurzeln. Solche Bäume sieht man hier überall.
Natürlich begegnen wir auch weniger gefährlichen Tieren.
Der Arenalsee ist ein künstlich angelegter Stausee. Er ist mit seinen 80 m² der größte Binnensee Costa Ricas. Am Nordufer liegt ein kleines „Schweizer Dorf“, das wir auch besuchen. Wir treffen dort auf die Chefin und den Juniorchef. Das Hotel Los Heroés wurde im Jahre 1991 von dieser Schweizer Familie errichtet. Schon im Jahre 1989 wurde mit dem Bau eines richtigen Kuhstalles der Grundstein für dieses Dorf gelegt. Inzwischen stehen neben dem Hotel eine Kirche, ein zweiter Kuhstall, eine kleine Eisenbahn die durch Tunnels zu einem Drehrestaurant führt. Die Chefin des Hauses meint, hier sieht es aus wie am Vierwaldstättersee vor 300 Jahren.
Da die Menschen in Costa Rica, so der Junior, nur Frischkäse machen, da sie keinen reifen Käse mögen, muss er für das Käsefondue, das wir natürlich essen, importiert werden. Und es schmeckt vorzüglich. Normalerweise essen wir landestypische Gerichte wenn wir im Ausland sind, aber es ist irgendwie lustig hier dieses Fondue zu essen.
Wir lassen uns auch gerne eine der heißen Quellen empfehlen, es gibt ja unzählige hier. Die meisten sind aber sehr touristisch und für Busstouristen ausgerichtet, mit vielen Restaurants und so. Wir möchten gerne etwas kleineres, und das war wirklich toll. Inmitten riesiger Pflanzen wenige kleine Becken mit verschiedenen Wassertemperaturen, bis 54 Grad.
Wir hatten richtig Spaß unter und hinter den Wasserfällen. Wie gut dass ich mir vor unserer Abreise noch eine kleine wasserdichte Kamera gekauft habe
Am letzten Abend kommt der Küchenchef unseres Hotels zu uns an die Bar und bittet uns sein neu kreiertes Gericht zu verkosten, das er auf die Speisekarte setzen möchte. Ein Pilzrisotto mit karamellesierten Zwiebeln und zartem Roastbeaf. Wir verkosten und geben es zur Produktion frei. Er freut sich sehr darüber.
Auf dem Weg zum Abendessen ist uns ein Waschbär begegnet, leider war er schneller als mein Auslöser der Kamera.
Endlich erwische ich einen der zahlreichen Kolibris, diese sind so schnell dass sie wirklich sehr schwer zu fotografieren sind.
Am Morgen unserer Weiterreise zeigt sich der Berg erst gar nicht, dann lichten sich die Wolken und es zieht nur noch ein zarter Schleier um die Spitze herum.
Die Reise geht weiter, den ganzen Arenal See entlang. Fast am Ende des Sees machen wir eine Kaffeepause im Macadamia Cafe, ein wirklich toller Platz, mit sehr gutem Kaffee und einer großen Auswahl an hausgemachten Torten. Dazu die tolle Aussicht auf den Arenal See.
Auch dieses Restaurant sieht sehr einladend aus, aber wir kommen ja gerade erst vom Kuchen essen, also ist es unmöglich nocheinmal einzukehren. Aber anschauen geht immer.
Tamarindo, Strand , Krokodile und mehr im nächsten Bericht. Der kommt voraussichtlich schon in den nächsten Tagen, denn die Internetverbindung wird wieder besser. Bis dann!
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