Es wird Zeit unsere Henriette wieder mal aus der Garage zu befreien. Einen Service hat sie auch wieder nötig.
Die Reise startet und unser erster Stopp ist Matrei in Osttirol, wo ich einige Jahre meines Lebens verbracht habe.
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Auch Lienz, der schönen Sonnenstadt statten wir einen Besuch ab. Treffen uns natürlich mit Freunden. Der Blick aus dem Fenster am Morgen auf die Lienzer Dolomiten lieben wir.
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In Villach legen wir wie üblich einen Stopp ein, um auch dort Freunde zu besuchen. Wir stehen schön am Silbersee, einem kleinen Badesee. Ein Schwan hat sich einen Angelhaken eingefangen mit dem Schnabel. Wir rufen die Wasserrettung.
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Auf der Weiterfahrt Richtung Osten legen wir einen Stopp mit Besichtigung bei der Burg Hochosterwitz ein. Über einen steilen Kiesweg wandern wir durch 13 Tore hoch. Im Museum darf nicht fotografiert werden. Die Rüstungen und das urtümliche Waffenarsenal sind schon beeindruckend.
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Unsere Reise führt uns weiter in den Osten Richtung Steiermark. Beim Adelwöhrerhof, einem Hof aus dem 18. Jahrhundert, werden wir freundlich empfangen. Nicht nur vom Hausherrn, auch Esel, Pony, Ziegen und Katzen begrüßen uns.
Wir stehen wunderschön an einem Naturteich. Enten schwimmen friedlich im Wasser, die Wiesen rund um uns blühen, die Ruhe ist herrlich.
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Wir kaufen im Hofladen fleißig ein und machen uns an die Pfannen. Am nächsten Tag nehmen wir Abschied von Esel und Co, gönnen uns einen Zwischenstopp in der Kurkonditorei in Bad Aussee und spazieren ein wenig durch die Stadt. Die kommt uns ziemlich verstaubt vor.
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Über der Stadt von Altaussee liegt ein schöner Campingplatz am Bauernhof. Mich wundert die Aufschrift, daß keine Fotos vom Platz gemacht oder veröffentlicht werden dürfen? Würde ich als gratis Werbung sehen, der Platz ist wirklich sehr schön gelegen und sauber.
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Wir unternehmen eine Wanderung ihn die Stadt. Über Wiesen und Wälder und weiter entlang des Sees. Wir entdecken auch die ersten der berühmten Narzissen, die für das weitbekannte Narzissenfest gebraucht wird.
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Das Wetter bessert sich, wir verlassen Altaussee bei blauem Himmel und Sonnenschein. Angekommen am Grundlsee treffen auch bald unsere Freunde Axel und Cami ein. Hier ist erst mal Pause für einige Tage angesagt.
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Pause ist gut gesagt. Unsere erste Biketour führt uns zum Altausseersee nach Bad Aussee. Doch dem nicht genug. Nach dem Essen wandere ich mit Axel und Cami zum Toplitzsee.
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Der Weg führt durch einen von Kindern gestalteten Märchenwald. An jeder Ecke, unter jedem Busch, auf jedem Baumstumpf gibt es was zu entdecken.
So richtig anstrengend wird die Biketour am nächsten Tag. Heute geht es über alle Berge zum Grimming. Über 1000 Höhenmeter und 69 Kilometer legen wir heute zurück. Anstrengend, aber wirklich toll ist diese Tour.
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Für unsere Freunde heißt es wieder Abschied nehmen, müssen sie doch wieder arbeiten. Was geht es uns gut, wir sind glückliche Pensionisten. Aber Ruhestand ist nicht unser Ding.
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Also marschieren wir am nächsten Tag wieder zum Toplitzsee. Spontan buche ich 2 Tickets für eine Bootsfahrt mit den typischen Booten dieser Gegend. Wunderschön entlang des Ufers, vorbei an Wasserfällen chauffiert uns eine Bootsführerin bis zum idyllisch gelegenen Kammersee.
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Dieser ist über einen steilen Treppenweg und einen Wurzelsteig erreichbar. Dieser Ausflug ist die 13,50 Euro pro Person wert.
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Es wird auch Zeit für uns weiterzuziehen. Wir verlassen den Grundlsee und fahren zum Stift Admont. Leider gibt es keine Besichtigung, erst am Mittwoch wird hier wieder geöffnet. Nicht nur wir stehen vor geschlossenen Türen, ein ganzer Reisebus hat sich auf die Besichtigung der größten Klosterbibliothek der Welt gefreut. Also verlassen wir ziemlich enttäuscht diesen Ort.
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Die Fahrt durch das Gesäuse ist wiederum beeindruckend. Wir stoppen beim Kartäuserkloster in Gaming. Hier gibt es auf dem Parkplatz sogar eine Entsorgungsstation für Wohnmobile, Frischwasser und Strom. Dieses ehemalige Kloster ist heute ein Hotel, jedoch die Brauerei ist noch in vollem Gange. Wir kaufen einige Flaschen Bier und fahren zu unserem heutigen Übernachtungsplatz.
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Inzwischen sind wir in Niederösterreich angekommen. Auch hier beim Wurzerhof werden wir freundlich empfangen. Wir besuchen den gut sortierten, beeindruckenden Hofladen und kaufen wieder fleißig ein. Heute wurden die ersten Erdbeeren geerntet. Außer eine Kiste dieser Köstlichkeit landen Kürbiskernöl, Spinattaschen, Säfte und einiges mehr in unsrem Einkaufskorb. Morgen heißt es Gläser besorgen und Marmelade einkochen.
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Wir werden eingeladen an der Maiandacht auf dem Feld beizuwohnen. Anschließend werden Wein, Erdbeerprosecco und wunderbare Kuchen mit frischen Erdbeeren serviert. Dieser Hof war früher ein Schweinebetrieb. Vor einigen Jahren wurde auf Erdbeeren und andere Beeren und Kürbisse umgesattelt. Besonders originell sind die einstigen Silos verpackt. Üppig mit Efeu bewachsen, in einem wurden Toiletten installiert.
Unseren nächsten längeren Aufenthalt ist Wien, und diese tolle Stadt erreichen wir über Klosterneuburg.
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In Wien bleiben wir 10 Tage, da ich einige Tage auf mein Enkelkind Hanna aufpasse und Wolfgang Maturatreffen hat. Wir geniessen Zeit mit meinem ältesten Sohn und dessen Familie. Der Campingplatz an der neuen Donau ist gut besucht, wir bekommen jedoch noch einen schönen Randplatz mit Privatsphäre. Dann ist erst mal Marmelade einkochen angesagt.
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Wir besuchen die Nationalratssitzung im Parlament. Interessant einmal dabei zu sein.
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Anschließend gönnen wir uns den wunderbaren Anblick üppig blühender und duftender Rosen im Volksgarten. Schon beim Eingangstor erreicht uns der betörende Duft dieser wunderbaren Blüten.
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Kaffe im Sluka und Backhendl runden den Vormittag ab.
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Am nächsten Tag geht es für uns in die Staatsoper. Schon einige Zeit her daß wir eine Opernvorstellung besucht haben. Othello steht am Programm. Ein schöner Abend.
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Neuer Tag, neues Abenteuer. Mit Enkelin Hanna gehen wir auf den KArmelitermarkt. Am Nachmittag fahren wir mit den Bikes nach Klosterneuburg und besichtigen die Kirche. Ohne Führung darf man nur bis zum Eisentor. Schon interessant daß eine Kirche nicht einmal besucht werden darf ohne dass man an einer Messe oder Führung teilnimmt.
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Wien ohne Stadtbummel geht gar nicht. Ausserdem besuchen wir Wolfgangs 98 Jährige Tante, die sich über einen Besuch immer sehr freut und uns auf einen Kaffee einladet.
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Wir kehren Wien für 3 Tage den Rücken und fahren zur Burg Kreuzenstein. War eigentlich nicht geplant, aber beim vorbeifahren sehen wir sie oben am Hügel thronen.
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Die erste bekannte Namensnennung stammt aus dem Jahre 1120. Also ein stolzes Alter. Die Burg kann nur mit einer Führung besichtigt werden. Diese kostet 15 Euro pro Person, ist sehr interessant und dauert eine Stunde. In den mit unzähligen wertvoll ausgestatteten Innenräumen darf nicht fotografiert werden.
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Angekommen beim Weingut Stift in Röschitz geht es gleich zur Weinprobe. Diese ist sehr ausgiebig und köstlich. Gut daß wir nicht mehr fahren müssen und gleich hinter dem Hof übernachten können. Mit Weinkisten im Gepäck fahren wir am nächsten Morgen weiter.
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Und wieder zeigt sich unsere Spontanität. In Maissau soll es den längsten Amethist Stollen der Welt geben. Das wollen wir uns ansehen. 13 Euro beträgt der Preis für die Führung für Pensionisten. Wir haben richtig Glück, bekommen eine Privatführung. Zur Mittagszeit ist ausser uns keiner da.
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Der Stollen liegt in 12 Meter Tiefe und erstreckt sich über eine Länge von 40 Metern. Dies ist nur der freigelegte Teil des größten Bänder- Amethyst- Ganges der Welt. Die Zeit bis zur Führung verbringen wir mit Besichtigung des Edelstein Shops.
Bei einem Spargelbauern mit wirklich imposantem Hofladen finden wir unsere nächste Übernachtungsmöglichkeit. Wir decken uns mit frischem Spargel ein und kochen uns ein ausgiebiges Abendmenü.
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Nach einer ruhigen Nacht besuchen wir erneut den Hofladen und fahren nur 24 Kilometer weiter nach Schloss Hof. Ein wunderschönes Anwesen mit einem großen Freigelände für 200 zum Teil geschützten Tierarten. Besonders gefallen mir die weißen Barockesel, die einzige anerkannte Rasse Österreichs.
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Wir checken wieder in Wien ein. Heute ist großer Ansturm, wir bekommen den letzen Platz. Klein, aber wieder am Rand mit etwas Privatsphäre.
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Wolfgang begibt sich zum Klassentreffen, ich mache es mir gemütlich und bereite das Wohnmobil für die Abreise vor. Auf der Heimreise stoppen wir im Sausal, beim Sausaler. Einem netten kleinen Bed and Breakfast im südsteirischen Hügelland. Am Abend beobachte ich Rehe und Fasane in unmittelbarer Nähe zu unserem Wohnmobil.
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Nach einem ausgiebigen Frühstücksbuffet besichtigen wir den größten Klappotetz der Welt.
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Der Kreis hat sich geschlossen, wir sind wieder in Kärnten am Silbersee. Besuchen Wolfgangs Tochter mit Familie und reisen am nächsten Tag weiter zum Hintersee in Salzburg.
Geplant war eine Kaffeepause mit schöner Aussicht, jedoch der Platz ist so schön, daß wir spontan entscheiden hier zu übernachten. Ich kenne diesen Ort von früher, als ich in Osttirol gelebt habe. Ich war oft mit den Kindern da. Auf dem Parkplatz darf mit Wohnmobil auch übernachtet werden, bezahlt muß nur für den Tag werden. Am Abend wundern wir uns sehr. Unzählige Menschen bevölkern die Wiesen um den See, alle arabischer Abstammung. Sie reisen von Zell am See an, packen ihre Picknickdecken aus, schleppen Kühltaschen, Geschirr und unzählige Taschen mit Lebensmitteln ans Ufer. Nach Sonnenuntergang ist der Zirkus vorbei und wir sind wieder alleine.
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Am nächsten Morgen möchte ich meine Drohne erneut fliegen lassen. Das war der letzte Flug. Sie gerät ausser Kontrolle, landet im Wildbach und schwimmt davon. Einige Zeit sehe ich sie noch im Wasser blinken, suche die Ufer ab in der Hoffnung dass sie sich irgendwo am Rand verfangen hat. Aber leider nicht mehr zu finden. Das letzte Bild meiner Drohne.
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Das ist nicht gerade der Ausgang der Reise den ich mir gewünscht habe.
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Eine letzte Kaffeepause verbringen wir in der Wildschönau, bevor wir endgültig die Heimreise antreten.