Von Lamas und Alpakas
Am nächsten Morgen erscheinen die Türme in einem schönen Licht. Ich steige gleich aus dem Womo um Fotos zu machen. Ich habe inzwischen gelernt dies nie aufzuschieben, und siehe da, die Sonne war auch schon sehr schnell wieder weg.
Wir fahren zurück zu dem peruanischen Bauernhof um ihn heute bei besserem Wetter zu besichtigen. Die Wiesen sind zum Teil heute noch weiß vom gestrigen Hagel.
Die Frau ist sehr freundlich und hat für uns schon allerhand vorbereitet.
Im Freien steht die Feuerstelle, diese wird mit getrocknetem Kuhmist und Lamamist beheizt. Auf dem Feuer steht schon ein Topf mit gekochten Kartoffeln und gekochten Eiern. Auch Käse mit Lehmpasta hat sie schon auf dem Tisch.
Ein bisschen abgeschreckt bin ich von der Flasche mit Flüssigkeit die daneben steht. Eine eingelegte Schlange, grauenhaft.
Stolz präsentiert sie uns auch wie die Feldarbeiten durchgeführt werden, mit sehr rustikalen Werkzeugen. Diese alte Dame hat es voll drauf, und ist dabei auch noch sehr lustig.
Um die Füchse zu vertreiben benutzen sie eine Art Steinschleuder, diese Dame hat es wirklich drauf, ich würde sicher nicht so gezielt werfen können. Sie übt das auch schon seit sie ein Kind ist. Die Meerschweinchen, welche hier natürlich gegessen werden, müssen sehr gut vor den Füchsen geschützt werden.
Wir kaufen von ihren selbstbestrickten Mützen und verabschieden uns. Wie Uwe uns am Abend erzählt hat unsere Gruppe so viel gekauft daß sie das Geschäft des Jahres gemacht hat.
Ich sehe zwischen unseren Autos einige Kinder stehen, winke sie zu mir her. Es gibt wirklich noch Kinder die eine große Freude an Luftballons und Abziehbildern haben. Sie bedanken sich sehr herzlich dafür mit einem „muchos gracias“.
Die Fahrt geht weiter, wir haben noch einen langen Weg vor uns. Unser heutiges Ziel ist Cusco.
Die Durchfahrt durch Juliaca ist wieder einmal eine Reifeprüfung. Die Hauptstraße ist übersät von riesigen Löchern, die wir aber nicht sehen können da alles überschwemmt ist. Manche nehmen die Umfahrung der Stadt, welche sich als noch schlimmer herausstellt.
Wieder überfahren wir einen hohen Pass mit 4350 Metern. Wir legen eine Kaffeepause ein. Mit einem neuen Tuch und einer warmen Alpakamütze für den nächsten Winter zuhause im Gepäck setzen wir unsere Fahrt fort.
Die Hochebene von Peru ist im Gegensatz zu der Hochebene in Bolivien ganz anders. In Bolivien dominiert die Wüste, hier in Peru die Landwirtschaft. Die Menschen hier sind sehr fleißig und versorgen mit ihrer Landwirtschaft das ganze Land.
In Peru beträgt die Fläche der Hochebene 38% , in Bolivien sind über 70% des Landes Hochebene, in Argentinien nur ca. 12%.
Ein kurzer Fotostopp loht sich bei der alten Inkaanlage Rumicolca. Hier bestaunen wir wir in dieser frühen Zeit ohne Maschinen solche Mauern gebaut werden konnten. Doch dies ist nur ein Vorgeschmack für die nächsten Tage.
In einem Vorort von Cusco sehen wir kurze Zeit in einem Stau, hier findet ein Umzug statt, die Menschen winken von allen Seiten aus den Häusern, hier in Peru sind sie sehr freundlich im Gegensatz zu Bolivien. Auch sehen wir zum ersten Mal das sogenannte Chiccaron, das sind gebackene Schweineschwarten.
Auch fahren wir durch eine „Brotstadt“, hier wird in jedem kleinen Kiosk frisches Brot verkauft. Natürlich lassen wir uns das nicht entgehen und nehmen von den Köstlichkeiten etwas mit. Auch stehen immer wieder Kinder an der Straße um Käse zu verkaufen, doch dieser Käse ist nicht so ganz nach unserem Geschmack, ein bisschen zu unsauber und sauer.
Die Stadteinfahrt in Cusco ist wieder sehr nervenaufreibend, zumal die GPS Daten nicht mehr stimmen. Auch hier gibt es neue Straßen, doch erreichen wir das Clubhotel am Nachmittag. Dort dürfen wir auf einer schönen Wiese die nächsten Tage stehen.