Estancia Librún
Nach 4 Tagen im Nationalpark Torre del Paine machen wir uns wieder auf den Weg in Richtung Norden. Wir sind froh einen weiteren Tag für den Nationalpark eingeschoben zu haben.
Wieder steht ein Grenzübertritt an, wir verlassen Chile wieder für einige Tage und begeben uns wieder auf argentinischen Boden.
Heute dauert der Grenzübertritt etwas länger, die Chilenen sind gerade in der Kaffeepause. Kommen dann nach einer knappen halben Stunde und wundern sich über die Schlange ,die sich inzwischen gebildet hat.
Auf der argentinischen Seite sind die Schalter erst mal auch nicht besetzt. Erst sind wir nur 3 Paare die auf die Abfertigung warten, bis der „Beamte“ dann kommt, hat sich fast der ganze Raum gefüllt. Als wir dann an der Reihe sind, reicht die Schlange schon bis vor die Türe. Scheinbar wird hier gespart, denn es gibt für jede Aktion nur einen Schalter. Dazu muß der Beamte, der uns eine neue „vorübergehende Einfuhrbescheinigung“ ausstellt auch noch draußen die Schranken öffnen um uns durch zu lassen.
Diese Bescheinigung wird und an jeder Grenze an der wir das Land verlassen abgenommen und bei Einreise in das neue Land wieder neu ausgestellt. Diese Prozedur steht uns noch oft bevor, da wir in Zickzack in Richtung Norden fahren.
Wir fahren auf der Ruta 40, diese ist ca. 5000 km lang. Früher war dieser Straßenverlauf ziemlich gerade. Es wurde schon 4 mal Geld bezahlt um diese Piste zu teeren, was allerdings nie ausgeführt wurde. Es wurden einfach die schon geteerten Straßen umbenannt zur Routa 40 und so hat sich ihr Verlauf eben stark verändert.
Nach Tagen in der beeindruckenden Bergwelt sind wir nun wieder in der Pampa gelandet, weit und breit nicht viel zu sehen. Einige Hügel und so manche Kurve sind eine willkommene Abwechslung. Noch immer kein Telefonempfang und an Internet gar nicht zu denken.
Unser Ziel heute ist die Estancia Librún, wo wir einen Einblick in die Lebensweise auf so einer Farm bekommen.
Bei diesem starken Wind in Patagonien sind wir doch froh mit dem Womo unterwegs zu sein.
Am frühen Nachmittag erreichen wir die Farm. Unsere erste „Arbeit“ besteht darin, die Wiese auf der wir mit unseren Wohnmobilen stehen von unzähligen Drähten, Eisenstücken und zertretenen Blechdosen abzusuchen. Ein Wunder daß noch alle Reifen mit Luft gefüllt sind.
Etwas später erzählt uns Sucho, dessen Urgroßvater aus Deutschland stammt, über die Schafzucht und das harte Leben hier in Patagonien. Seine Estancia ist 5000 km2 groß, für uns unvorstellbar. Tausende Tiere grasen hier oder besser gesagt ernähren sich von der kargen Buschlandschaft und dem wenigen Gras.
Nach der Führung durch das Gelände und der Vorführung einer Schafschur bekommen wir ein auf offenem Feuer stundenlang geschmortes Lamm serviert. Ich bin absolut kein Fan von Lammfleisch, koste jedoch ein kleines Stück. Und was kann ich sagen, es schmeckt überhaupt nicht so wie sonst ein Lamm oder Schaf schmeckt.
Nach diesem ausgiebigen Mahl mit ausgewählten Getränken wie Champagner und Rotwein werden wir noch von Jutta und Winfried auf einen Schlummertrunk in ihr Actionmobil eingeladen.
So endet ein weiterer wunderschöner Tag mit zahlreichen Eindrücken mitten in der Pampa.