Man sagt, New York sei eine Fußgängerstadt, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß erreichbar. Also machen wir uns auf den Weg in Richtung Süden, nach Manhattan Downtown. Wir wollen durch den High Line Park bis zum one Word Center, dem neuen Turm neben dem Ground Zero marschieren. Der High Line Park ist ein schmaler Streifen, eine aufgelassene Bahnlinie. Der Fußgängerverkehr ist ziemlich dicht. Es ist wirklich schön dort zu gehen, es ist immer wieder ein bisschen schattig, was in der Hitze natürlich angenehm ist. Es wachsen die unterschiedlichsten, uns teilweise unbekannte Pflanzen.
Auf einem Schild wurde von nackten Menschen gewarnt, wir sind trotzdem tapfer weitergegangen.
Wir verlassen den Park am Ende in Richtung West Village. Ich habe gelesen von dem Dorf in der Großstadt New York. Und so ist es wirklich. Keine Spur mehr von Wolkenkratzern, zumindest sieht man sie hier nicht . Westvillage wird auch Klein Boheme genannt. Es ist sehr hübsch hier , Reihenhäuser aus Backstein, manche mit Blumen geschmückt,
die Straßen gesäumt von Alleeen. überall die typisch amerikanischen Fluchttreppen außen. Nette Restaurants und Cafe´s.
Uns zieht es wieder an´s Wasser, so schlagen wir den Weg ein Richtung Hudson River Park, welchen wir am Ufer entlang marschieren. Es tummeln sich viele Kajakfahrer im Wasser, diese kann man hier gratis ausleihen. Wir verzichten gerne darauf und machen lieber ein Picknick in einer Wiese, so wie es hier üblich ist.
Der südlichste Punkt , den wir heute zu Fuß erreichen ist das one Word Trade Center, auch genannt der Freedom Tower. Er ist 541,3 m hoch, dieser schlanke Glasturm und erinnert mit der Zahl an das Jahr der Unabhängigkeitserklärung. Dem Besucher ermöglicht dieser im 102. Stockwerk nie dagewesene Ausblicke. Natürlich lassen wir uns diese auch nicht entgehen.
Dort, wo früher die berühmten Zwillingstürme hervorragten, stürzen heute Wassermassen symbolisch neun Meter in die Tiefe. Dieses 9/11 Memorial wurde im Jahre 2011 feierlich eröffnet, 10 Jahre nach den Anschlägen. Rund um die Gedenkstätte sind die Namen der fast 3000 Opfer in Bronze graviert und mit kleinen Flaggen geschmückt. Es stimmt mich schon sehr nachdenklich, habe ich doch dieses Ereignis damals live vor dem Fernseher verfolgt. Ich finde, es ist eine gute Lösung gefunden worden mit diesem Denkmal, viel besser, als wieder auf diesem Boden etwas zu bauen.
Was mir besonders auffällt ist, in dieser Stadt überqueren abertausende von Menschen jeden Tag die Straßen, jeder 2. sieht dabei in ein Handy, schreibt oder telefoniert. Und kaum einer geht ohne Kopfhörer, wir sind hier richtige Exoten.
Vorbei an der Brooklyn Bridge, die heute besonders voll ist, da am Abend das große Feuerwerk stattfindet.
Es ist der 4. Juli, Independence Day. Wir verschieben die Überquerung der Brücke auf Morgen. Vorbei an der City Hall…
führt uns der Weg nach Chinatown, welche die größte der USA ist. Das heißt aber nicht dass es die schönste ist, ganz im Gegenteil, die Chinatown in San Franzisco ist um vieles schöner. Wir gehen voller Erwartung an unsere guten Erinnerung vom letzten Jahr in ein Restaurant zum Abendessen. Schon lange wurden wir nicht so enttäuscht. Nicht wegen der durchschnittlichen Essensqualität, sondern der wirklich lustlosen, unfreundlichen Mannschaft in diesem Lokal.
In Little Italy, das sich gleich nebenan befindet, trafen wir wieder auf freundliche Menschen.
Genug marschiert für heute, waren es doch fast an die 20 km, nahmen wir ein Taxi zurück zum Time Square. Etwas frisch gemacht geht es wieder los in Richtung Eastriver, wo heute das Feuerwerk stattfindet. Der erste Regen seit wir in New York sind, wir überlegen ob wir nicht darauf verzichten sollen. Aber wenn man schon einmal da ist am Independence Day, und das auch noch rein zufällig, sollte man es sich nicht entgehen lassen. Schirm geschnappt und losmarschiert. Weit kommen wir nicht, da schüttet es regelrecht, wir stellen uns beim Bryentpark , den wir gerade erreicht haben mit einigen anderen unter einen großen Sonnenschirm und warten ab bis es wieder weniger wird. Es sind unvorstellbar viele Menschen unterwegs, das Feuerwerk startet dann ein bisschen verspätet bei wenig Regen. Es soll eine halbe Stunde dauern, so entschließen wir uns nach ca. 15 min. den Heimweg anzutreten, bevor die ganzen Massen sich wieder stadteinwärts bewegen, und das war eine gute Entscheidung . Zwischen den Wolkenkratzern hallen die lauten Raketen unheimlich, wenn man nicht wüsste dass es ein Feuerwerk ist, nicht auszudenken was für eine Panik hier ausbrechen würde. Wir lassen den Abend auf unserer Hotelterasse gemütlich ausklingen mit dem Blick auf die vielen riesengroßen Leuchtreklametafeln des Time Square.
Heute ist für Wolfgang ein besonderer Tag, sein Geburtstagsgutschein wird eingelöst. Ich habe den Helicopterflug für den Abend gebucht, da es vom Licht her sicher besser ist. So machen wir uns am Vormittag mit der Metro auf in Richtung Downtown Manhatten, wir wollen zu Fuß über die Brooklyn Bridge gehen. Doch zuerst nocheinmal in den Bryant Park zum Frühstück.
Der Blick auf die Skyline ist wirklich toll, es ist ein weiteres Highlight, wobei wir die Skyline schon bei Ankunft mit der Queen Mary 2 schon im Sonnenaufgang bewundern konnten.
Wir nehmen wieder die Metro in Richtung Zentrum, wo wir bei Macys, dem größten Kaufhaus vorbeischauen. Jeder von uns kurz eine Abteilung ausgesucht, dann lieber in´s Restaurant zum Mittagessen. Wir sind definitiv nicht die Menschen für Großkaufhäuser, uns wird fast schwindelig hier.
Wir beide sind noch nie in einem Hubschrauber geflogen, das macht es richtig spannend. Heute ist das Wetter perfekt, fast wolkenlos. Wir fahren mit dem Zug ca. 1 Stunde nach Norden. Da es ein Privatflug für 2 ist, staunen meine Augen nicht schlecht, als wir zum Helicopter gehen. Es ist ein Mini- Helicopter, gerade mal Platz für uns, ein kleines Spielzeug.
Kopfhörer auf und es geht los.
Ich kann euch sagen, das ist Fluggefühl pur, richtig spannend. Wir fliegen über Villenviertel in Richtung Großstadt. Über das Yankee Stadion,
dann dem Verlauf des East Rivers entlang
bis zu den Wolkenkratzern im Zentrum von Manhatten, umkreisen das Empire State Building, wo wir die vielen Menschen oben auf den Plattformen sehen können
und in die tiefen Schluchten der Hochhäuser blicken.
Richtung Hudsonriver geht die Reise weiter wieder in Richtung Norden. Der Flug dauert eine halbe Stunde, so wie gebucht. Ich bin froh, daß es relativ windstill war, Es war für uns beide wirklich eine tolle Erfahrung.
Der letzte Tag in New York ist angebrochen, und diesen wollen wir gemütlich gestalten. Am Vormittag bummeln wir die 6th Avenue entlang bis zum Rockefeller Center. Zu diesem Komplex gehören die berühmte Radio City Music Hall und angeblich die beste Panoramablicke garantierende Plattform „Top of the Rock“, die die Vision des Milliardärs John d. Rockefeller war. Wobei ich finde dass die Aussicht vom Freedoms Tower nicht schlechter ist. Hier ist man dem berühmten Empire State Building näher.
Nach einem kurzen Blick in die New York Public Libary, die Großteils wegen Renovierung nicht zugänglich ist, aber das was man sehen kann, sehr imposant ist,
zieht es uns am späten Nachmittag doch noch nach Long Beach, an den Strand, an dem die New Yorker Großteils das Wochenende verbringen.
Wir fahren vom Grand Central Terminal mit dem Zug nach Long Beach, ca. 1 Stunde. Von der Station ist es nicht weit zum Strand. Der Strand ist nicht sehr voll, noch nicht.
Wir würden gerne gemütlich einen Kaffee trinken, finden aber entlang der Strandpromenade nicht ein einziges. So gibt es statt gemütlich Kaffee Süsskartoffelpommes mit Eiscafe, das bekommt man an einem der vielen Stände. Wir setzen uns auf eine Bank, Liegestühle am Strand gibt es auch keine mehr – Stand schon geschlossen.
Was dann folgt, ist sehr interessant zu beobachten. In kürzester Zeit füllt sich der Strand, es ist unglaublich. Um diese Zeit kassieren sie keinen Eintritt mehr. Familien stürmen den Strand mit Kühltaschen, sogar solche mit Rädern, da sie zu groß sind um sie zu tragen. Sessel, Spielzeug, alles wird an den Strand geschleppt. Die vielen Beachvolleyball Plätze sind schnell besetzt, überall wird gespielt.
Für uns war das Wasser zu wenig einladend um schwimmen zu gehen, es war nicht wirklich schön blau. So sahen wir von unserer Bank aus dem regen Treiben zu, das hat auch was.
Wir starten einen zweiten Versuch an der Hauptstrasse von Long Beach ein Kaffee zu finden, scheitern aber wieder kläglich.
Nach einem Wasser in einem Burgershop, sonst gibt es hier nicht wirklich was, besteigen wir wieder den Zug. Ein letztes Getränk auf unserer Rooftop Bar bevor wir uns für eine kurze Nacht in unser Bett begeben. Morgen heißt es um 3 Uhr mit dem Taxi zum Flughafen. Wir verlassen New York in Richtung Süden – Costa Rica ist unser nächstes Ziel. Ich freue mich wieder auf ein bisschen mehr Ruhe, New York ist wirklich eine tolle Stadt, aber auch anstrengend.
und von oben….