EL CARMEN
Nach 2 spannenden Tagen Nasca werfen wir von einem Aussichtsturm einen letzen Blick auf die mysteriösen gleichnamigen Linien, die sich kilometerweit durch die Wüste ziehen.
Hier können wir nocheinmal den Baum, die Hände und die Eidechse bewundern. Letzterer wurde leider durch die Panamerikana der Schwanz abgetrennt.
Auf der Suche nach einem peruanischen Weingut landen wir in einer kleinen Stadt, Ocucaje.
Ausser einem schönen Dorfplatz finden wir hier nur sehr rustikale Häuser und Sandstraßen vor. Von Wein keine Spur.
So fahren wir wieder der Panamerikana entlang bis wir in einer Oase in der Atacama – Wüste, die sich über Chile bis nach Peru zieht, landen.
Ein Kaffee zur Stärkung und dann wartet eine sportliche Herausforderung auf uns. Ich möchte unbedingt eine der hohen Sanddünen besteigen. Wir bevorzugen diese Art des Wüstenerlebnisses, viele andere lassen sich mit Buggys durch den Sand kutschieren.
Von oben haben wir einen schönen Blick auf die Oase Huacachina. Doch hinter den Dünen wird das Bild wieder durch regelrechte Müllhalden getrübt. Unverständlich daß Menschen in so einer Umgebung leben können und dies einfach zu ignorieren scheinen.
Nach der Anstrengung kommt meist die Belohnung. Der größte Spaß besteht darin, kerzengerade von der Düne hinunterzulaufen. Der weiche Sand fühlt sich an wie Tiefschnee, nur ist er sehr warm.
Die geplante Anfahrt zu unserem Übernachtungsplatz ist leider durch einen Brückeneinsturz nicht befahrbar. So müssen wir einer Umleitung folgen, diese führt uns durch sehr enge Gassen durch ein kleines Dorf. Mit unseren Fahrzeugen erregen wir sehr viel Aufmerksamkeit.
Wir übernachten die nächsten 2 Tage bei Edith, der Besitzerin der wunderschön, aber sehr abgelegenen Hazienda.
El Carmen ist ein Dorf in dem Afro Amerikaner leben, die noch heute unter sich sind und sich nicht vermischen.
Am Abend bekommen wir eine Aufführung von Musikanten und Tänzerinnen präsentiert. Diese Menschen haben den Rhythmus im Blut.
Ein Teil der Gruppe nimmt am nächsten Tag an einem weiteren Ausflug teil. Wir fahren auf die Paracas Halbinsel, wo wir mit einem Boot auf das Meer hinausfahren.
Vorbei an zerklüfteter Wüstenküste düsen wir auf die Islas Ballestas.
Diese Inseln sind ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Vögel. Dies ist eines der wichtigsten und bedeutendsten Naturschutzgebieten der Welt, es weist die höchste Seevögelkonzentration der Welt auf.
Vögel auf den Felsen, Vögel im Wasser und hoch oben in der Luft, wohin wir auch blicken, überall sehen wir die unterschiedlichsten Arten von Vögeln.
Dieses nutzten die Menschen hier natürlich um zu Geld zu kommen. Der Vogelmist, Guano genannt war einer der besten natürlichen Dünger der Welt und wurde auch in großen Mengen exportiert. Heute gibt es künstliche Dünger und so verlor der GUano an Bedeutung. Jedoch wird immer noch nach Nordamerika und Kanada exportiert. Der Kreislauf schließt sich so wieder, denn ein großer Teil dieser Vögel kommen von dort um hier ihre Nester zu bauen und ihre Jungen aufzuziehen.
Wir können Tölpel, deren Junge ein kuscheliges Federkleid aufweisen, Kormorane, Bundschrauben, Pelikane, die wunderschöne Inka Seeschwalbe und sogar Humboldpinguine beobachten.
Ausserdem sonnen sich zahlreiche Seehunde auf den zerklüfteten Felsen.
Hier regnet es im Jahr ca. 1,6 mm, diese Menge fiel vermutlich gestern schon vom Himmel. Für uns war es eher eine Tröpfelpartie von nur zwei Stunden, doch hier war es der meiste Regen seit 48 Jahren.
Am Abend spazieren wir zum nahe gelegenen Dorfplatz und beobachten das Treiben um diesen herum. Wir setzen uns in eine gemütliche Bar und amüsieren uns köstlich was um uns herum so passiert. Gegenüber befindet sich ein kleiner Stand an dem sehr viele Autos halten, und das nicht hintereinander am Straßenrand, nein, nebeneinander zum Teil in 5-er Reihen. Und jeder hupt den Anderen an, weshalb, warum? Das ist und bleibt ein Rätsel.
Ich bin neugierig möchte die Objekte dieser Begierde begutachten. Auf einem Tisch stehen Torten und belegte Brötchen, in einem geflochtenen Korb werden frische Brötchen angeboten, denen ich nicht widerstehen kann und einige davon gleich kaufe.
Auffallend viele Kinder halten sich zu dieser abendlichen Stund noch hier auf, dieser Platz ist wirklich sehr beliebt. Kein Wunder, wenn man ab und zu einen Blick in die einfachen Unterkünfte wirft, wie einfach und beengt diese Familien leben.
Für ein Trinkgeld führen uns einige Jungs ihre Künste im Streetdance vor, doch plötzlich werden es immer mehr. Nur schwer können wir sie davon überzeugen daß es genug ist, und nach einiger Zeit und einigen wiederholten Versuchen uns umzustimmen sehen sie ein daß hier nichts mehr zu holen ist.