Scicli
Nachdem wir gestern den Tag in der Nähe des Campingplatzes verbracht haben, zieht es uns heute wieder ein wenig weiter weg. Wir wollen die Stadt Scicli, in der Nähe von Ragusa besichtigen.
1693 wurde die Stadt wie das gesamte Val di Noto von einem Erdbeben zerstört. Danach wurde sie im Stil des sizilianischen Barocks wieder aufgebaut.
Schon der Weg dorthin ist ein kleines Abenteuer. Über schmale Straßen führt uns der Weg über sanfte Hügel. Sattgrüne Hänge, dann wieder in grellem Gelb leuchtende Blumenwiesen, sowie Riesenfenchel.
Wir erreichen Scicli über eine Anhöhe , haben so schon bei der Anfahrt einen wunderschönen Blick auf die Stadt.
Noch bevor wir die Stadt erreichen kommen wir an einem Friedhof vorbei. Diese sind mir hier auf Sizilien schon öfter aufgefallen. Sie sind sehr groß, die Grabstätten sehr imposant. Direkt vor dem Eingang gibt es genügend Parkplätze.
Es lohnt sich wirklich solch einen Friedhof zu besichtigen. Die Gräber sind teilweise sehr, sehr alt und reichlich verziert.
Der Eingang der Kirche ist mit einem dicken Schloß versperrt, so können wir diese nur von aussen bewundern.
Wir wurden von allen Seiten gewarnt nicht in die Stadt zu fahren. Auch hier in Scicli sind die Straßen teilweise sehr eng, es gibt zahlreiche Einbahnstraßen, nichts für Wohnmobile. Wir nehmen die Ratschläge gerne an, parken noch vor der Brücke , die in die Altstadt führt.
Schon beim Betreten der Altstadt fühlt man die Ruhe und Freundlichkeit dieser Stadt. Die Gebäude strahlen in der Sonne und teilweise sind die Balkone schon liebevoll mit Blumen geschmückt.
Schon sehr bald führt uns der Weg zu einer antiken Apotheke. Ein freundlicher Mann lädt uns ein diese zu besichtigen, um €1.50 pro Person. Das machen wir doch gerne. Diese Apotheke wurde im Jahre 1902 gegründet und in 3 Generationen weitergeführt. Inzwischen ist sie in ein anderes Gebäude umgesiedelt und hier nur noch ein Museum.
Ein Prachtbau reiht sich an den nächsten, dazwischen immer wieder Café´s , kleine Geschäfte und Restaurants.
Auch an Kirchen mangelt es in Scicli nicht, allein in der Altstadt gibt es 18 Kirchen. Die erste die wir besichtigen ist die Chiesa S. Giovanni Evangelista.
Gleich daneben befindet sich das Rathaus.
Vorbei an der Piazza Italia , wo wir einen kleinen Café Stopp einlegen , und der Chiesa Madre erreichen wir die nächste Kirche. Die Chiesa Barthalomeo ist eine sehr helle, freundliche Kirche. Um die „Spende“ von € 1.oo erleuchtet die ausgestellte Krippe für 3 Minuten im Licht.
Wir waren gerade noch rechtzeitig da, nach unserer Besichtigung wird die Kirche geschlossen.
So eine Stadtbesichtigung macht auch Hungrig. In der Osteria dei Tre Colli finden wir alles was unser Herz und vor allem unser Magen begehrt. Neben der fantastischen Aussicht wird uns ein wunderbares Essen serviert.
Auf die Nachspeise haben wir nach dem üppigen Mahl gerne verzichtet. Doch bekommen wir diese Plombenreisser serviert. Sie sind steinhart, schmecken aber sehr gut.
Gut gestärkt setzen wir unsere Stadtbesichtigung fort. Solch eine saubere Stadt sieht man in Italien wirklich selten.
Hoch oben auf dem Hügel thront die Chiesa s. Matteo, wir sparen uns den Aufstieg, bleiben lieber unten in der Stadt. Hatten wir doch schon einen fantastischen Blick von Oben bei unserer Anfahrt.
Am Piazza del Carmen steht die gleichnamige Kirche , Chiesa e Convento del Carmine. Aus diesen alten Mauern wächst auch schon einiges Grünzeug.
Wohin wir unseren Blick auch wenden, es gibt überall etwas zu entdecken. Ich bin ganz begeistert von den schmucken, verzierten Balkonen.
Manche Häuser sind mit furchteinflössenden, bizarren Fresken verziert, diese sollen unerbetene Gäste fernhalten.
Am späten Nachmittag nehmen wir Abschied von Scicli, nicht ohne nocheinmal einen Blick zurück zu werfen.
Wieder fahren wir schmale Straßen über die Hügel, es herrscht zum Glück kein Verkehr. So erreichen wir nach ca. 20 Minuten unser nächstes Ziel. Die Azienda Agricola Magazze´s. Frischeren Mozzarella gibt es nirgendwo zu kaufen. Hier wird er direkt hergestellt. Die Büffel, dessen Milch dazu verwendet wird stehen schon draußen im Stall und warten darauf gemolken zu werden.
Ich habe mir vorgestellt Büffel auf einer gelben Blumenwiese zu fotografieren, aber leider kann man nicht alles haben. So treten wir nach Einkauf von Mozzarella und Büffetsteaks die Heimreise nach Punta Braccetto an.