Heute verlassen wir die Great Ocean Road. Die Great Ocean Road ist eine 243 km lange Straße, die entlang der australischen Südküste zwischen Torquay und Allansford im Bundesstaat Victoria verläuft.
Im Jahr 1919 begann der Bau der Straße. Ausgeführt wurden die Arbeiten von 3000 heimgekehrten Soldaten nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Für diese diente der Bau der Straße zum einen als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durch die Regierung Victorias, zum anderen war es auch die Errichtung eines Kriegsdenkmales zum Gedenken an die im Krieg gefallenen Kameraden.
Entlang der Shipwreck Coast fahren wir von Princetown nach Portland. Die Shipwreck Coast (deutsch: Küste der Schiffswracks) von Victoria, Australien, erstreckt sich von Port Fairy bis zum Cape Otway über eine Distanz von etwa 130 Kilometern. Vor dieser Küste liegen etwa 80 Schiffwracks.
Die Shipwreck Coast ist vor allem durch die freistehenden Kalksteinklippen der Twelve Apostles bekannt. Erreicht werden kann die Küste über die Great Ocean Road oder über den Great Ocean Walk.
Während des 19. Jahrhunderts war die Bass Strait der bedeutendste Schiffsweg für die Transporte in die Sträflingskolonie Australien in Richtung Victoria und New South Wales. Die felsige und abweisende Küste ist oft hinter undurchdringlichem Nebel verborgen, die See ist rau und aufgrund der Geographie konnten nur wenige Leuchttürme errichtet werden. Sie war gefährlich und schwierig zu befahren und es gingen viele große Schiffe verloren. Das berühmteste war die Loch Ard, die vor Muttonbird Island unterging. Dabei verloren 52 Menschen ihr Leben und nur zwei konnten sich in die Loch Ard Gorge retten.
Das letzte Segelschiff, das vor dieser Küste verlorenging, war die Antares im Jahr 1914.
LOCH ARD GORGE
Da sich das Wetter heute sehr regnerisch zeigt, fahren wir an den 12 Aposteln nur noch vorbei ohne nocheinmal auszusteigen. Gestern konnten wir sie ja noch bei schönem Wetter bewundern, wie auch Loch Ard Gorge.
FLAGSTAFF HILL
Das „Flagstaff Hill Maritime Village“ ist ein maritimes Museum und Outdoor-Dorf mit Australiens reichster Schiffbruch Sammlung, Das Dorf bieten einen Einblick in die maritime Lebensformen und Berufe der Ära 1870, dem Höhepunkt des australischen maritimen Erbes.
Wir sehen uns das natürlich gerne an. Diese Stadt wurde 1950 erbaut um eine Verbindung herzustellen zwischen den Schiffen und der Küste. Die meisten Schiffe sind zwischen Port Fairy und Warrnambool gesunken.
Das Museum ist wirklich sehr interessant und schön anzusehen. Es gibt sehr viele Informationen über die damaligen Rettungsaktionen und die größte Sammlung an Wrackteilen in Victoria.
PORT FAIRY
Ein kleines Stück weiter liegt Port Fairy. Die Bucht wurde in den späten 1820er Jahren von Kapitän James Wishart entdeckt, einem Robbenfänger, der dort Schutz vor dem Sturm suchte. Er nannte die Bucht nach seinem Kutter „Fairy“. Es stehen noch viele dieser alten Häuser, zur Zeit ist noch keine Saison, das heißt, es ist noch sehr viel geschlossen.
Was geöffnet hat ist eine alte Bäckerei.
PORTLAND
Am frühen Nachmittag erreichen wir unser heutiges Ziel, Portland. Der Campingplatz liegt auch hier an einem Strand in der Nähe des Hafens.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Portland zu einem wichtigen Fischereihafen und ermöglichte das Aufblühen der Wollindustrie im Western District. Im Laufe der Zeit verlor der Hafen jedoch seine vorherrschende Stellung, zunächst an Geelong, später sogar an Warrnambool.
Die Stadt ist heute fast menschenleer. In Australien schließen die Geschäfte oft schon um 17 Uhr, am Samstag um die Mittagszeit. Heute ist so ein Samstag, wir spazieren also durch eine Geisterstadt.
Beim Leuchtturm hinter unserem Campiingplatz treffen wir eine Frau, die gerade ihren Hund Gassi führt. Wie die meisten Menschen hier in Australien fragt sie ob wir hier Urlaub machen. Und wie die meisten Australier denen wir begegnen, hat auch sie Tipps und Anregungen wohin wir fahren sollen und was wir uns alles ansehen sollten. Manches ist machbar, alles aber doch nicht, wir sind jedoch sehr dankbar für die guten Tipps.