PANAMERICANA
Unser Wohnmobil ist bereit für die Reise. Wir fahren nach Hamburg, wo es in wenigen Tagen die große Fahrt nach Südamerika antritt. Die meisten Sachen sind im Kofferraum gut verpackt und verzurrt.
In weiser Voraussicht haben wir diese Fahrt in 2 Etappen geplant. Die erste führt uns nach Göttingen. Bald schon sind wir froh dies so geplant zu haben, denn die Autobahnen in Deutschland sind eine Katastrophe. Und für solche Rumpelpisten soll auch bald Maut bezahlt werden. Wir kommen nur langsam voran, das liegt auch an den zahlreichen Baustellen, die immer wieder zu großen Stau´s führen.
Die meisten, die längsten davon umfahren wir, unser Navi warnt uns rechtzeitig. Diese Umleitungen sind die schönsten Abschnitte der ganzen Strecke.
So erreichen wir unser Zwischenziel am Nachmittag. Wir sind beide froh daß wir heute nicht mehr bis Hamburg müssen. Da unsere Sachen alle in der Fahrzeuggarage verstaut sind, die Gasflaschen leer und kaum Wasser im Tank ( wegen der Algenbildung), checken wir für diese Nacht im Hotel ein.
Mit dem Bus fahren wir dann in das Zentrum der Stadt. Viele Fachwerkhäuser verleihen der Stadt ein schönes Ansehen. Nach dem Abendessen in einem italienischen Restaurant hat sich das friedliche Bild der Stadt geändert.
Zahlreiche Polizeifahrzeuge, ganze Truppen von Polizisten begegnen uns. Bald schon erfahren wir was hier los ist. Eine Demonstration bahnt sich den Weg durch die Straßen der Stadt. Sie protestierten über den Wahlerfolg der AFD Partei an diesem Tag in Deutschland.
Wir sind müde und fahren mit einem Taxi zurück in das Hotel.
Am nächsten Tag begeben wir uns wieder auf die „Rumpelpiste“ in Richtung Hamburg. Auch für diese knapp 300 km brauchen wir 4 Stunden!!
Am Hafen läuft dafür alles problemlos. Wolfgang zieht sich wie vorgeschrieben die Warnweste an, wir laden den Koffer aus und ich warte im Warteraum bis Wolfgang unser „Baby“ in den Hafen gefahren und abgegeben hat. Davor wickle ich aber auch noch um die Sitze eine Folie um den Stoff zu schützen.
Auch wenn unser Wohnmobil erst wenige Monate alt ist ,es ist doch ein komisches Gefühl es hier einfach abzugeben und alleine auf die Reise zu schicken. Doch wir sind auch beruhigt daß alles so reibungslos gelaufen ist. Außerdem fliegen wir ja bald schon hinterher.
In Hamburg beziehen wir ein Hotel direkt im Zentrum. Das Zimmer in dem Palais ist sehr gemütlich uns stilvoll eingerichtet.
Die Unternehmenslust packt uns gleich und so spazieren wir in die Fußgängerzone gleich um die Ecke. Unser letzter Besuch in Hamburg war vor einigen Jahren im Jänner. Heute ist es nicht ganz so kalt, doch weht ein frischer Wind. Aus unserem Plan in einem vietnamesischen Restaurant Abend zu essen wird nichts mehr, wir bleiben in einem sehr netten Restaurant nähe des Rathauses regelrecht hängen. Es ist ein Syrisches Lokal. Nicht nur der nette Herr beim Eingang, die mit Köstlichkeiten gefüllte Vitrine locken uns hinein, auch die sehr stimmungsvolle Dekoration.
Auch die Aussicht ist nicht zu verachten.
Wir werden nicht enttäuscht, sondern sehr angenehm überrascht von der guten Qualität und dem ausgezeichneten Geschmack. Schon die Vorspeise, die wir zum Glück nur einmal bestellt haben ist eine Augenweide und eine Geschmacksexplosion.
Auch die Hauptspeisen munden hervorragend. Wir sind richtige Fans von orientalischen Gewürzen, welche wir auch zu Hause sehr gerne verwenden.
Abgerundet durch einen süßen Abschluss verlassen wir satt und zufrieden diesen aussergewöhnlichen gastfreundlichen Ort und machen uns auf den Weg zurück in´s Hotel.
Das Café de Paris ist sehr zu empfehlen, wir stärken uns mit einem kleinen Frühstück bevor wir uns auf den Weg durch die Stadt machen.
Die Elbphilharmonie ist inzwischen auch fertig geworden. Von aussen kann sie besichtigt werden , Führungen sind bis Oktober ausverkauft, sowie auch alle Veranstaltungen. Unsere Hoffnung auf Restkarten werden nicht erfüllt, doch egal. Dieser Ansturm wird bald vorüber sein, wir können leicht bis zu unserem nächsten Aufenthalt in Hamburg warten.
Über zahlreiche Brücken gelangen wir zu diesem Bauwerk. Unterwegs gibt es auch allerhand zu sehen, so wie diese Fensterputzer. Ein Beruf der besonderen Art, Schwindelfreiheit vorausgesetzt.
Die alten Lagerhäuser der Hafenstadt sind mittlerweile schön renoviert, das war bei unserem letzten Besuch auch noch anders. Der Ausblick auf das recht braune Wasser ist jedoch nicht sehr berauschend.
Am Rathaus vorbei marschieren wir zurück.
Im (M) eatery, einem sehr guten Restaurant wurden wir vor Jahren das Erste mal aufmerksam auf das Dry Aged Beaf, dieses wird in einem Glasschrank bei hoher Luftfeuchtigkeit knapp über dem Gefrierpunkt wochenlang gelagert. Wir teilen uns dieses Stück Fleisch , für uns undenkbar dieses alleine zu verspeisen. Da genehmigen wir uns doch lieber eine kleine Vorspeise, die Speisekarte ist doch sehr verführerisch.
Gut gestärkt spazieren wir über die Straße zur Staatsoper, wo wir den Abend mit Musik ausklingen lassen. Mit dem Flugzeug geht es wieder via Zürich nach Hause.