Agrigento
Nach einigen Tagen der Erholung beschließen wir nun von San Vito lo Capo Abschied zu nehmen und in Richtung Süden aufzubrechen. In Agrigento beginnt am Wochenende das Mandelblütenfest. Bis vor wenigen Jahren fand dieses noch im Februar statt, doch durch die spätere Blütezeit dieser Bäume wurde das Fest auf Anfang März verschoben. Sehr zu unserer Freude. So fahren wir nach einem gemütlichen Frühstück los. Nicht ohne nocheinmal einen Blick zurück in diese wunderschöne Gegend zu werfen.
Die Straße führt erst ein kleines Stück der Küste entlang , dann weiter durch kleine Dörfer, wie Macari, das verschlafen am Fuße des Monte Monaco liegt.
Vorbei an riesigen Marmorsteinbrüchen, Olivenbäumen und blühenden Wiesen führt uns der Weg quer über´s Land.
Am frühen Nachmittag nähern wir uns unserem Ziel für die nächsten Tage. Agrigento. Wir werden schon von unseren Freunden Maria und Michael aus Villach erwartet. Michael war heute schon wieder mal sehr fleißig und dröhnt seinem Hobby , dem Kochen. Auf einer kleinen Flamme köchelt ein ganzer Topf voller Artischockenböden. Natürlich nehmen wir die Einladung zu einer Kostprobe sehr gerne an. Michi verfeinerte die Artischocken mit einer köstlichen Sauce aus verschiedenen Gewürzen, und Maria kochte Nudeln dazu. Einfach himmlisch.
Nicht daß die Nudeln trocken waren, doch schadet es nie ein bisschen nachzuspülen. Ausserdem hatten wir ja einen Grund auf unser Wiedersehen anzustoßen.
Der Campingplatz Valle dei Templi liegt nicht weit vom Hafen entfernt, wir machen einen kleinen Spaziergang um die nähere Gegend zu erkunden. An der Uferstraße finden wir auch eine große Anzahl Restaurants, sicher werden wir das eine oder Andere testen.
Noch immer ein bisschen geschwächt durch die Grippe nimmt die Unternehmenslust doch täglich zu. Wir fahren mit dem Bus nach Agrigento , wo heute ein Markt stattfindet. Die Stadt thront auf einer Anhöhe, scheint auch auf mehreren Hügeln erbaut zu sein. Schon bei der Anfahrt gestern konnten wir die zahlreichen Tempelanlagen , die auf einem Höhenzug über dem Meer erbaut wurden, bestaunen. Diese gelten zu den besterhaltenen Tempeln Italiens.
Der Markt in Agrigento ist sehr groß und sehr laut, so wir ein Markt eben sein soll. Lautstark werden die Waren angeboten, die Marktschreier müssen am Abend sicher heiser sein. Wie auf vielen anderen Märkten auch sind die Fetzenstände in der Überzahl. Hosen um € 3.00, Schuhe um € 5.00, hier kann man richtige Schnäppchen ergattern, wenn man denn so will. Unser Interesse beschränkt sich auf die Gemüse- und Käseauswahl.
Der mittelalterliche Stadtkern von Agrigento liegt einige Straßenzüge höher. Über eine ziemlich steile, lange Treppe hinauf gelangen wir zur Station Central, dem Bahnhof. Das Gebäude ist innen komplett mit Marmor ausgestattet, in weiß und rosa – wunderschön.
Bis in die Altstadt sind noch einige Treppen zu erklimmen, doch ist es die Mühe wert.
Schon von Weitem sehen wir die Schirme an der Sonne. Wir sind einem Kaffe mit Zugabe nicht abgeneigt, so lassen wir uns an diesem schönen Sonnenplatz nieder, und geniessen – schon wieder – einen guten Kaffee und ein Canolli.
Die Gebäude an diesem Platz sind sehr beeindruckend, wie die ganze Straße.
Kleine, enge Gassen, schmale Treppen, jede Menge Geschäfte, es gibt immer wieder Anziehungspunkte für unsere Augen. Wie auch diese Schmuckstücke in einem Schaufenster. Ich kann mich nicht entscheiden , so gehen wir unverrichteter Dinge einfach weiter.
Natürlich kann man sich auch kulinarisch sicher sehr gut verwöhnen lassen, doch unser Appetit ist noch ziemlich eingeschränkt, so verschieben wir den Restaurantbesuch auf einen anderen Tag.
Überall auf Sizilien sehen wir auch sehr viele Kirchen, wie auch hier in der Altstadt. Diese hier ist die Chiesa san Lorenzo.
Mit dem Bus fahren wir wieder zurück zu unserem Campingplatz. Morgen wollen wir uns dann die Tempel ansehen, die wir wieder nur von der Ferne bewundert haben.
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