Die Straße schlängelt sich wieder um sämtliche Buchten. Es herrscht kaum Verkehr. Die Aufmerksamkeit ist jedoch jederzeit gefragt. Ziegen laufen frei herum und überqueren auch schon mal die Straße. Manche Köpfe zieren wunderschön geschwungen Hörner.
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Nach einem Schild, das auf einen Parkplatz hinweist, staunen wir nicht schlecht. Entlang des ganzen Platzes sind Bienenhäuser aufgestellt. Immer wieder auf unserer Strecke sehen wir jede Menge dieser bunten Kästen, an jedem freien Platz.
Schon lange reden wir davon, einmal einige Tage zu zweit zu verreisen. Monatelang, ja fast jahrelang ( wegen Corona ) verschoben klappt es endlich. Und das ganz spontan. Die Planung war nicht so einfach, mußte einige Male neu durchdacht werden. Der erste Treffpunkt in Lienz klappt nicht, da die Straße wegen Unwetter und Muren gesperrt war. Kurzerhand wird umgeplant. Neues Zugticket gebucht – es geht nach Bozen. Dort treffen wir uns am Bahnhof. Fast punktgenau um die gleiche Zeit kommt Bruni mit dem Auto und ich mit dem Zug an. Erst mal gibt es einen feinen Kaffee zur Feier des Tages bevor es weiter geht in Richtung Süden.
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Wir beziehen das Zimmer in unserem kleinen Hotel, der Villa Maria au lac. Dieses liegt wunderschön am Ufer des Gardasees in einem schönen Garten.
Sommer 2021, sehr wechselhaft. Zeigt das Thermometer mal 30°, kann es am nächsten Tag wieder um fast 20° sinken. Henriette steht vor der Haustüre und ist schnell bereit. Ein bisschen was in den Kleiderschrank, den Kühlschrank von der Wohnung in das Wohnmobil umgeräumt und schon kann die Reise losgehen. Nach Südtirol ist es nicht allzu weit. Über den Arlbergpass ziehen die Nebelschwaden, es hat nicht den Anschein daß wir uns mitten im Hochsommer befinden.
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Mehr erinnert uns das an die herbstliche Jahreszeit. Die restliche Fahrt über den Reschenpass bis zu unserem Ziel verläuft sehr abwechslungsreich. Von Sonne über Regen und einigen Hagelkörnern ist alles dabei. In Glurns machen wir eine erste Kaffeepause. Wir spazieren durch die mittelalterliche Altstadt, die kleinste Stadt Südtirols.
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Ich staune nicht schlecht als ein großer Bus durch diesen kleinen Torbogen fährt, das ist Milimeterarbeit.
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Die vollständig erhaltene Stadtmauer, die drei malerischen Tortürme, die Laubengänge, die engen Gassen und die edlen Bürgerhäuser verzaubern uns mit dem charmanten, mittelalterlichen Flair.
Nach einigen Tagen in den Bergen vom Passeiertal zieht es uns in wärmere Gefilde. Wir hoffen diese am Gardasee noch vorzufinden. Erst heißt es Abschied nehmen von unseren Freunden Rita und Norbert. Danke für die schönen gemeinsamen Tage.
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Malcesine befindet sich am Ostufer des Gardasees, direkt am Fuße des berühmten Monte Baldo. Ein kleines Dörfchen umgeben von der Natur.
Wolfgang hat einen Campingplatz in der Nähe der Stadt gebucht. „Direkt unter Olivenbäumen“, verkündet er stolz. Wie dieser Platz es an die Spitze des ADAC Führers geschafft hat bleibt uns ein Rätsel. Ziemlich eingekastelt wie in einem Schrebergarten – so komme ich mir vor. Ausserdem vom See keine Spur.
Wir unternehmen gleich einen Spaziergang um die nähere Umgebung zu erkunden und stellen erstaunt fest: Hier steht man auf allen Campingplätzen unter Olivenbäumen. Das Beste, gleich in der Nähe gibt es einen Campingplatz mit freien Plätzen und Blick auf den See. Wir reservieren gleich für morgen und wechseln unseren Standort.
Hier gefällt es mir. Unter Olivenbäumen mit Blick auf den See. So habe ich mir das vorgestellt. Die kleine Stadt ist in ca. 20 Minuten zu Fuß zu erreichen. Mit den Bikes direkt am Ufer entlang in wenigen Minuten.
Nach der Erkundung von Cres machen wir uns auf den Weg nach Merag. Wir hüpfen mit der Fähre nach Valbiska auf die Insel Krk.
Die Insel Krk ist die nördlichste Insel und kann auch vom Festland über eine Brücke erreicht werden. Wir richten uns in der Nähe der Altstadt ein, so können wir sie gemütlich zu Fuß erreichen.
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Die gleichnamige Hauptstadt der Insel Krk mit dem Historischen Zentrum liegt malerisch in einer Bucht. Gleich machen wir uns auf den Weg die Altstadt zu erkunden.
Mehr als 1000 Inseln zählt die Inselwelt Kroatiens. Und jede davon verstreut einen anderen Charme. Sportler, Partybegeisterte oder Familien, alle finden hier IHRE persönliche Lieblingsinsel – ganz bestimmt.
Nachdem wir im Frühling auf Sizilien wochenlang auf wunderschöne Strände geblickt haben, das Wasser leider zu kalt war zum Schwimmen – zumindest für uns – war es mein Wunsch im Spätsommer nach Kroatien zu fahren. Das Wasser dort ist einfach traumhaft, glasklar schimmert es in den verschiedensten Tönen – von grün, türkis bis dunkelblau.
Also packen wir unsere 7 Sachen in Henriettes Bauch und ab geht die Fahrt. Mit Zwischenstopp in Villach erreichen wir bequem und stressfrei die Küste, wo wir die erste Nacht auf einem kleinen, schönen Campingplatz in Medveja verbringen.
Ein wunderbares Essen an einem kleinen Hafen versetzt uns sofort in Urlaubsstimmung.
Von Punta Braccetto bis San Leone sind es123 km. Nach einer regnerischen Nacht verlassen wir den Luminoso Camping und ziehen weiter.
Wir ziehen es vor weiter an der Küste zu fahren. Wie gewohnt mit 2 verschiedenen Navigationen. Meine Navi – Tante hat wohl den Südamerikanischen Abenteuer – Modus noch aktiviert, immer wieder möchte sie uns in Feldwege und kaum befahrbare Straßen locken.
Wir sind schon einige Male in ihre Falle getappt, seitdem sind wir vorsichtiger und sehen zuerst mal um die Ecke wohin sie uns denn leiten will.
Der Küste entlang führt eine relativ verkehrsberuhigte Straße durch blühende Wiesen, Olivenbaumplantagen und leider auch durch riesige mit Plastik überzogene Felder.
Es ist kaum zu glauben, aber mitten in Palermo kann man auf dem Parkplatz „Green Car“ eine wirklich ungestörte, ruhige Nacht verbringen. Auch wird man mit Strom und Wasser versorgt.
Obwohl wir der Stadt heute schon wieder den Rücken zukehren, lassen wir es uns nicht nehmen zuerst noch den Markt zu besuchen.
Entlang des Corso Vittorio Emanuele marschieren wir vorbei an der Cathedrale von Palermo zum Mercato Ballaro. Diesen kennen wir schon von unserem Aufenthalt hier vor 2 Jahren.
Es lohnt sich immer wieder einen Blick hinter die geöffneten Tore in die Hinterhöfe zu riskieren. Erstaunlich was es hinter den morbiden, bröckelnden Fassaden oft zu sehen gibt.
Nach einigen Tagen der Erholung beschließen wir nun von San Vito lo Capo Abschied zu nehmen und in Richtung Süden aufzubrechen. In Agrigento beginnt am Wochenende das Mandelblütenfest. Bis vor wenigen Jahren fand dieses noch im Februar statt, doch durch die spätere Blütezeit dieser Bäume wurde das Fest auf Anfang März verschoben. Sehr zu unserer Freude. So fahren wir nach einem gemütlichen Frühstück los. Nicht ohne nocheinmal einen Blick zurück in diese wunderschöne Gegend zu werfen.
Die Straße führt erst ein kleines Stück der Küste entlang , dann weiter durch kleine Dörfer, wie Macari, das verschlafen am Fuße des Monte Monaco liegt.
Vorbei an riesigen Marmorsteinbrüchen, Olivenbäumen und blühenden Wiesen führt uns der Weg quer über´s Land.