Die ersten beiden Tage nachdem wir von Bora Bora weggefahren sind, ist die See sehr, sehr ruhig, fast spiegelglatt und die Sonne strahlt aus voller Kraft. Doch das ändert sich . Die dritte Nacht ist sehr stürmisch, uns beutelt es regelrecht im Bett hin und her, das ganze Schiff knarrt und knistert. Ich kann deshalb auch nicht wirklich schlafen. Auch am nächsten Tag beruhigt sich das Meer nicht wirklich, es lässt nur langsam nach.
Es ist lustig den Menschen zuzusehen, alle bewegen sich als ob sie betrunken wären, auch wir natürlich. Das Wasser in den Pools peitscht meterhoch bis über den Rand, so werden sie einfach ausgelassen.
Auch die Behälter der „Kotzbeutel“, die überall im Stiegenhaus aufgehängt sind leeren sich .
Heute heißt es auch Abschied zu nehmen von unseren Tischnachbarn, die alle aus Neuseeland kommen und morgen in Auckland von Bord gehen. Da ist Collin, ein pensionierter Diplomat, ein sehr netter Mann, seine Frau Jill und seine Nichte Linda, eine sehr nette, lustige Frau. Und dann ist da noch Neil und seine Frau, die so muselig sprechen und viele Buchstaben einfach verschlucken, dass wir sie wirklich nur sehr schwer verstehen.
Collin fällt der Abschied von Ladiglin, unserem Kellner sehr schwer, er treibt ihm regelrecht Tränen in die Augen. Ist er doch 74 Tage mit ihm um die Welt gereist.
Am Abend wird wieder mal eine Party gefeiert, die Abschiedsparty von den Passagieren aus Neuseeland , ebenso wird die Crew der Sun Princess geehrt. Dabei fallen viele goldene Luftballons von der Decke des Atriums.
Auckland
Das Schiff erreicht Auckland um 10 Uhr vormittags.
Wir haben eine Weintour gebucht, die allerdings auf einer der vielen vorgelagerten Inseln stattfindet. So fahren wir mit der Fähre nach Waiheke Island.
Dort werden wir von Eve abgeholt, die uns mit ihrem Bus durch die Landschaft chauffiert. Unser erster Stopp ist bei Charlie Farleys, wo wir zu Tee und Scones schon erwartet werden.
Das Lokal liegt am wunderschönen Strand, der Onetangi Beach. Dort verbringen wir noch einige Zeit bis zur Weiterfahrt.
Auf dieser Insel, so von Eve erzählt, sind die Immobilienpreise in den letzten 2 Jahren um 50% gestiegen. Ein kleines Holzhaus in Strandnähe ist ab 2 Millionen Dollar zu kriegen.
Oft haben wir schon gehört , Neuseeland wäre wie Österreich, wir sehen das ganz anders, zumindest in dieser Gegend hier. Überall wachsen Callas, Palmen und andere exotische Pflanzen wild. Es blüht überall, der Frühling beginnt hier gerade.
Das erste Weingut, das wir besuchen ist das Stonyridge Vineyard.
Wir wundern uns über die vielen Olivenbäume.
Eine nette junge Französin führt uns durch den Garten und die Geschichte des Weinguts.
Der Besitzer ( Winzer ) hat sein Handwerk in Europa gelernt, war auch in Frankreich und Italien. Dort faszinierten ihn die Olivenbäume. Nachdem er diesen Platz hier nach langem Suchen gefunden hat, pflanzte er hier diese Bäume. Die Oliven wurden nicht verarbeitet, sondern verfaulten einfach auf dem Boden. Eine Nachbarin konnte das nicht mitansehen, und so überlässt er ihr die Oliven heute, woraus sie sehr gutes Öl pressen lässt. Es wird auch hier auf dem Weingut verkauft, zu einem stolzen Preis von 30 Dollar für einen halben Liter.
Nach der Weinverkostung geht die Fahrt weiter zum nächsten Weingut. Es ist sehr interessant zuzusehen, wie sich manche Menschen verhalten. 50% unserer Gruppe hat den Wein schon ausgetrunken bevor der Winzer etwas dazu gesagt hat.
Es gibt auch welche, die alles austrinken was erreichbar ist, sogar die angefangenen Gläser, die von anderen schon abgestellt wurden.
Die Fahrt geht wieder zurück , vorbei an Little Palm Beach, zur Fähre, die uns wieder zurück nach Auckland bringt.
Da wir heute erst um 9.30 Uhr wieder an Bord sein müssen, wollen wir noch die Stadt entdecken. Auckland ist eine sehr lebendige Stadt. Was mir sehr gefällt, es gibt hier nicht nur Hochhäuser, sondern überall dazwischen hat man die alten Häuser stehen gelassen.
Aber auch die Fastfoodketten und chinesischen Restaurants haben hier schon die Stadt erobert.
In einer kleinen Seitengasse finden wir ein kleines französisches Lokal, wo wir ein wunderbares Essen genießen.
Dann schlendern wir gemütlich zurück zum Schiff, das dem Anschein nach mitten in der Stadt steht, so nah an den Häusern.
Hier noch ein paar Fakten zu Neuseeland.
1769 erreichte Captain Cook Waiheke mit dem Schiff….
1773 wurde das erste Schaf nach Waiheke gebracht. Mittlerweile leben in Neuseeland pro Person 9 Schafe, bei etwas mehr als 4 Millionen Menschen sind das eine ganze Menge.
Sir Edmund Hillary, der Erstbesteiger des Mont Everest und Namensgeber des Hillary Stepps wurde auch in Auckland geboren.
Um 22 Uhr legen wir ab. Morgen früh erreichen wir dann Bay of Island.