Vor unserer Abreise aus Marengo fahren wir zur Tankstelle. Alle Zapfsäulen sind besetzt. Vor uns reiht sich ein Auto mit Anhänger ein, der einige Kanister zu füllen hat. Ausgerechnet hier wo wir uns anstellen. Mit unserem Camper ist es uns zu umständlich auf die andere Seite zu fahren, also warten wir. Nur nicht ärgern, wir haben ja Zeit.
Wie dieser Herr seine Kanister füllt, kommt er mit Wolfgang ins Reden. Es stellt sich heraus, dass er im Alter von 9 Jahren mit seinen Eltern aus Deutschland ausgewandert ist, und seitdem nie wieder dort war. Er beherrscht die „bayrische“ Sprache aber noch ziemlich gut, wobei er meint, er spreche eben wie ein 9-jähriger.
Die Kanister , die er mit Benzin füllt, braucht er auf seiner Farm. Spontan lädt er uns auf einen Kaffee ein, er sagt, sein Kaffee ist gar nicht so schlecht und seine Farm ist nur 3 km entfernt. Gerne nehmen wir diese Einladung an, wir haben ja Zeit.
Seine Farm liegt direkt an der Great Ocean Road, bei der Apollo Bay. Nur die Straße liegt zwischen dem Strand und seinem Haus. Der Ausblick ist fantastisch.
Norbert arbeitet mit 72 Jahren immer noch als Psychiater in Melbourne, wo er mit seiner Frau Shelly auch wohnt. Die Farm, betreibt er nebenbei. In der Zwischenzeit hat er auf Schafzucht umgestellt, die Kühe haben die Weiden kaputt getrampelt, sagt er.
Er kocht uns Kaffee, er schmeckt wirklich sehr gut. Doch damit ist es nicht getan, er lädt uns auf sein Quad und fährt mit uns die Hügel seiner Farm hinauf, wo wir wunderbare Aussicht auf Apollo Bay genießen können. Seine Frau meinte es wäre viel zu schmutzig, da die Wiesen ja sehr nass sind. Wir ziehen unsere Regenhosen und Gummistiefel an und los geht es. Wie sich nachher herausstellt eine sehr gute Idee.
Die Nachbarfarm wird von einer jungen Frau allein bewirtschaftet. Vor wenigen Jahren wurde sie während der Schwangerschaft von einer Schlange gebissen. Das Kind kam gesund zur Welt. Kurze Zeit später erlag ihr Mann beim Training im Fitnesscenter einem Herzinfarkt. Seitdem lebt diese Frau mit ihrem kleinen Kind alleine auf der Farm.
Nach einer guten Stunde kommen wir zurück zur Farm, inzwischen hat seine Frau uns frische Zitronen vom Baum gepflückt, die wir dankend annehmen.
Die meisten Zitronen habe ich ausgepresst und zu Eiswürfeln eingefroren, da wir bald über die Grenze nach South Australia fahren und kein Obst und kein Gemüse mitnehmen dürfen. Danke Maria Schukle und Michael Sumper für die Informationen. 😉
Unsere Reise geht weiter nach Princetown, wo wir unsere nächste Etappe des Great Ocean Walks gehen wollen. In Johanna Beach legen wir eine Jausen-Pause ein.
Johanna Bay
PRINCETOWN
Unser Campingplatz in Princetown liegt sehr romantisch an einem Fluss.
Dort angekommen erwarten uns eine ganze Herde Kängurus. Zu dieser Zeit haben sie auch Nachwuchs, eines davon verschwindet nach dem Säugen auch wieder im Sack .
Mich wundert schon, wie die doch schon ziemlich großen Jungen dort noch Platz finden.
Ich bin ganz begeistert von diesen netten Tierchen.
Im nächsten Bericht „erwandern“ wir die 12 Apostel…. mit einer überraschenden Begegnung…..