Teischnitztal und Lucknerhütte
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Die Wolken hängen heute tief, sehr tief. Wir sehen keine Berggipfel. Plan A wird zu Plan B geändert. Bevor wir jedoch Plan B starten, machen wir uns auf in den Wald hinter dem Campingplatz. Bald schon kann ich sie riechen – und wenig später entdecken meine Adleraugen schon die ersten Eierschwammerl und Steinpilze. Mit einem prall gefüllten Sack treten wir zufrieden den Rückweg an. Das Abendessen ist gesichert.
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Nach der Arbeit, was es für mich absolut nicht ist, kommt das Vergnügen. Die Bikes ausgeladen und los geht es.
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Steil bergauf über unzählige Serpentinen. Vorbei an zahlreichen Wasserfällen, hoch über einem rauschenden Bach.
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Der angekündigte Regen, der dann doch nicht kommt, lässt uns kurz vor dem Ziel, nach 650 Höhenmetern, umkehren.
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Wieder zurück geht es an den Herd. Ein Teil unserer heutigen Beute landet in der Pfanne und endet als wunderbares Schwammerlgulasch. Die Heidelbeeren von der letzten Wanderung enden als Heidelbeernocken in unseren hungrigen Mägen. Ich liebe es meiner Sammelleidenschaft nachzugehen und dann solche Köstlichkeiten daraus zu zaubern.
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Der neue Tag bringt wieder mehr Sonnenschein und vor allem freie Sicht auf die Berge. Der Postbus bringt uns bis zum Lucknerhaus. Schon steht er wolkenfrei und ohne Hut vor uns – der Großglockner – höchster Berg Österreichs.
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Erinnerungen werden wach. Es ist schon einige Jahre her daß ich ganz oben am Gipfel stand. Ein unvergessliches Gefühl. Es war ein langer Marsch vom Lucknerhaus über die Stüdelhütte, den Gletscher zur Adlersruh und weiter auf den Gipfel – an einem Tag.
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Ich kann mich noch gut erinnern. Keiner wusste daß ich diese Tour unternehme, ich hab ja auch erst am Vorabend davon erfahren daß ich zum Geburtstag die Besteigung des Glockners bekomme. Oben am Gipfel hab ich dann meine Jungs und meinen Papa angerufen. Er meinte: „Was weiß ich wo du schon wieder bist?. Als ich sagte daß mir ganz Österreich zu Füßen liegt, da meinte er „Du wirst doch nicht auf dem Großglockner sein!“ „Doch, ich stehe hier oben beim Gipfelkreuz!“
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Vom Lucknerhaus erreichen wir in ca. 1 Stunde die Lucknerhütte. Wir werden mit wunderbaren Süssspeisen verwöhnt.
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Die Stüdelhütte ist von der Lucknerhütte in ca. 2 Stunden zu erreichen.
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Die Wolken verdichten sich und hüllen die umliegenden Berge in scheinbar weiche Watte. Dies ist für uns die Zeit den Rückweg anzutreten noch bevor wir die Hütte erreichen.
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Seit 2017 gibt es einen tollen Schauraum des Nationalparks Hohe Tauern. Hinter einer riesigen Glasscheibe ladet eine Holzbank zum Verweilen ein, mit Blick auf den höchsten Berg Österreichs – wenn die Wolken seinen Gipfel freigeben.
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Auch das Luknerhaus ladet mit guter Küche zu einer Stärkung ein. Wir sind zur Heimreise bereit, doch der Bus fährt erst in ca. 1 1/2 Stunden. Der Parkplatz ist noch fast voll. Aus meiner Zeit hier in Osttirol weiß ich daß es hier möglich ist mitgenommen zu werden. Wir stellen uns an die Ausfahrt des Parkplatzes und werden gleich vom ersten Auto mitgenommen. Die nette Dame vom Tourismusbüro in Lienz bringt uns sicher zurück nach Kals. Vielen Dank!