Es ist Zeit, allerhöchste Zeit. Henriette, unser Wohnmobil hat jetzt lange genug pausiert. Schon langsam wäre aus unserem Reisemobil ein Stehmobil geworden. Ausserdem konnten wir es kaum erwarten wieder über die Grenzen von unserem Ländle herauszukommen. Wir haben 5 Tage Zeit und wollen daher nicht all zu weit weg.
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Bis zum Achensee in Tirol sind es etwas über 200 Kilometer. Wir waren beide noch nie da, haben aber schon oft davon gehört. Der Achensee ist der größte See in Tirol. Er liegt auf einer Höhe von 929 Metern über dem Meer. Rundherum steigen die Berge des Karwendel und des Rofan circa 1000 Höhenmeter nach oben. Das Wasser leuchtet in karibisch grüner Farbe – das haben wir gehört und gelesen. Wir sind gespannt.
Wie schon so oft legen wir in Lans, über Innsbruck einen Zwischenstopp ein. Wir lieben es im Gasthaus „Wilder Mann“ einzukehren. Wann immer wir auf der Durchreise sind nehmen wir den kurzen Umweg auf uns.
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Noch 35 Kilometer und wir erreichen Maurach am Achensee. Wir beziehen unseren Platz beim Campingplatz Wimmer und machen uns auf den Weg die nähere Umgebung zu erkunden. Gleich vor dem Campingplatz führt der Radweg am See entlang. Der erste Eindruck ist genau so wie wir es uns vorgestellt haben.
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Es kann nicht immer nur die Sonne scheinen. Heute macht sie mal fast den ganzen Tag Pause. Wir trotzen den Regentropfen, ziehen unsere Regenjacken an und machen uns auf den Weg in das Dorf.
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Es weht ein eiskalter Wind. Und das Ende Mai.
Strahlend blauer Himmel erwartet uns am nächsten Morgen. Unsere Abenteuerlust ist geweckt. Nach dem Frühstück schwingen wir uns auf den Radsattel und fahren entlang des Sees nach Pertisau, auf der gegenüberliegenden Seite unseres Übernachtungsplatzes.
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In Pertisau besteigen wir einen hohen Aussichtsturm und geniessen die wunderbare Aussicht über den Achensee.
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Dann geht es durch einen gepflegten Wald, wie aus dem Bilderbuch, durch saftig grüne Wiesen leicht bergauf. Natur pur, wo Rehe und Hasen unseren Weg kreuzen.
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Es ist Mittag, Zeit für einen ersten Einkehrschwung. In der Jausenstation Falzthurn auf der Falzthurnalm stärken wir uns mit einem Radler und Würsten aus eigener Produktion.
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Gut gestärkt treten wir wieder in die Pedale und weiter führt der Weg durch saftige Wiesen immer dem Karwendelgebirge entgegen.
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Von den Berghängen leuchtet noch der Schnee, die Wiesen sind sattgrün, ein prächtiges Farbenspiel.
Angekommen bei der Gramaialm ergattern wir gerade noch einen freien Tisch auf der sonnigen Terrasse. Der Apfelstrudel und Topfenstrudel aus der Backstube des Hauses schmecken köstlich. Die Anlage hier ist riesengroß und bietet Wellness in unberührter Natur. Eine Kasalm und ein Genussladen runden das Angebot ab.
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Wir machen uns wieder auf den Weg zurück nach Maurach und geniessen den restlichen Nachmittag vor dem Wohnmobil mit einem erfrischenden Gin Tonic und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen.
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Die Wolken sind zurück, der Regen ist zurück. Wir lassen uns jedoch die Gute Laune nicht vermiesen, packen uns in die Regenkleidung und machen uns auf den Weg auf die gegenüberliegende Seite des Sees.
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Dort besteigen wir ein Schiff und schippern gemütlich über den Achensee bis zur Gaisalm.
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Der Wettergott hat Erbarmen mit uns, nur die Sonne schafft es nicht wirklich durch die Wolken. Wir stärken uns auf der wunaderschön gelegenen Gaisalm mit Apfelstrudel und Kaffee.
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Regenkleidung wird in den Rucksack gepackt und los geht es auf einem wirklich wunderschönen, spektakulären Weg entlang des Ufers wieder zurück nach Pertisau.
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Der Steig führt teilweise durch urigen Wald, blühende Böschung, hoch über der Wasseroberfläche, über Holzbrücken, unter einem Wasserfall hindurch. Hinter jeder Biegung eine neue tolle Aussicht.
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Wir haben uns ein Hop on – Hop off Ticket gekauft und gehen in Pertisau wieder an Bord eines Schiffes. Gemütlich fahren wir bis nach Achenkirchen und wieder zurück bis zum Seespitz.
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Inzwischen ist unser Hunger groß. In einer Pizzeria in Maurach lassen wir uns kulinarisch verwöhnen und machen uns auf die letzten Kilometer zurück zu unserem Wohnmobil.
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Kaum „Zuhause“ angekommen, öffnen sich die Himmelsschleusen und ein neuerlicher Regenguss geht nieder.
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Es ist soweit, die Heimreise steht an. Doch erst machen wir einen kurzen Abstecher in die kleinste Stadtgemeinde Österreichs. Wir besuchen Rattenberg. Wir spazieren gemütlich durch die Gassen der „Glasstadt“, besichtigen die wirklich beeindruckende Kirche und lassen uns in einer Konditorei verwöhnen.
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Dann geht es aber wirklich heimwärts. Ein krönender Abschluss finden wir im Gasthaus Rössle in Innerbraz.
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