Königspinguine und Punta Arenas
Ich habe schon lange gerätselt wieso Feuerland so heißt. Mein Gedanke war, da es hier so kalt ist und ständig ein starker Wind weht, mussten die Menschen viel Feuer machen um sich zu wärmen. Es ist nicht ganz so, aber ganz unrecht hatte ich doch nicht. Die Insel wird so genannt weil die Seeleute, die hier am Ufer entlang gesegelt sind, gesehen haben daß viele Feuer brannten, daher kommt der Name Terra del Fuego – Land des Feuers.
Heute geht es weiter in den Norden, wir fahren wieder über die Grenze, über die Magellanstraße bis nach Punta Arenas. Bei diesen vielen Kilometern Schottenpiste kommt es auf einen Umweg nicht mehr an. Wir besuche eine Kolonie von Königspinguinen. Diese sind wirklich bezaubernd.
Inzwischen wurden sie von den Besuchern abgegrenzt, früher war da scheinbar kein Zaun. Da die Anzahl der Touristen auch hier enorm gestiegen ist, wurde es auch notwendig die Tiere ein wenig zu schützen.
Die Königspinguine brüten ihre Eier nicht in Nestern wie die Magellanpinguine, sondern am Boden zwischen den Beinen. Die jungen Pinguine hier sind inzwischen schon 11 Monate alt, haben noch ein sehr wuscheliges Federkleid, das wie ein dickes Fell aussieht.
Diese Kolonie der Pinguine lebt seit 12 Jahren hier, ansonsten können diese nur in Südgeorgien oder den Falklandinseln bestaunt werden.
Wir kommen schon am frühen Nachmittag zur Fähre an der Magellanstraße, setzen über und fahren weiter bis Punta Arenas, so gewinnen wir einen Tag mehr für den Nationalpark Torres de Paine.
Direkt an der Straße liegt eine verlassene Estancia, davor am Ufer zwei gestrandete Schiffe. Diese Fotomotive lasse ich mir natürlich nicht entgehen.
In Punta Arenas füllen wir unsere Vorräte auf, da wir in den nächsten 5 Tagen keine Einkaufsmöglichkeit mehr haben werden. Wir übernachten direkt an der Küste, der Wind schaukelt uns wieder in den Schlaf.
Wir besichtigen die schöne, und auffallend saubere Stadt am nächsten Tag. Am Plaza de Armas steht ein Denkmal Magellans mit 3 Ureinwohnern von Südamerika. Einer von ihnen hat einen glänzenden, blank polierten Zeh.
Man sagt, wer diesen Zeh berührt würde wieder kommen. Punta Arenas ist eine tolle Stadt, doch ob ich wiederkomme ist eher ungewiss.
Des weiteren besichtigen wir das Museo Regional de Magallanes, ein ehemaliges Palazzo der Familie Braun – Menéndez, Schafbarone die mit Wollhandel enormen Reichtum erlangten. Die Ausstattung dieses Palastes wurde aus Europa importiert.
Auch der Friedhof in Punta Arenas ist sehenswert. Er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem in Buenos Aires, doch werden die Mausoleen von auffallenden, kunstvoll geschnittenen Bäumen umgeben.
Wir tanken unsere Wasservorräte auf und machen uns auf den Weg, liegen doch gute 200 km Betonpiste vor uns. Unser heutiges Ziel ist Puerto Natales, welches wir bei stürmendem patagonischem Wind gegen Abend erreichen.
Puerto Natales liegt wunderschön an einem See, im Hintergrund die schneebedeckten Berge. An diesem schönen Platz mit der fantastischen Aussicht dürfen wir die Nacht verbringen.