Palermo in einem oder zwei Tagen zu besichtigen ist eindeutig zu wenig. Wir sind froh daß wir dafür ein bisschen mehr Zeit eingeplant haben. Nach dem Ausflug nach Monreale machen wir erneut die Stadt unsicher. Na ja, wir wollen noch etwas essen gehen. In den ganzen Wochen auf Sizilien habe ich noch keine einzige Pizza gegessen.
Nun sind die Gebäude schon schön beleuchtet, wir werfen auch wieder einen Blick in die kleineren Gassen.
Erst dachten wir hier befinde sich ein Restaurant, die Gasse hell beleuchtet und einige Menschen sitzen vor dem Haus, doch hier ist alles rein privat. Wir machen kehrt und gehen wieder in eine belebtere Straße. Dort finden wir ein super Restaurant, ganz klein , aber die Pizza ist einzigartig. War schon gegessen bevor ich ein Foto machen konnte 🙂 . Pizza mit Trüffel und Ruccola, ein Traum. Der Wirt auch sehr lustig und nett, erinnert mich an unseren Yogi George aus Indien, könnte sein Bruder sein. Er meint, es gibt auf der Welt von jedem Menschen 7 gleiche.
Nicht nur der Wirt erinnert uns an Indien, auch die Taxis, wir ziehen es jedoch vor zu Fuß nach Hause zu gehen, wenigstens ein paar Kalorien verbrennen.
Am nächsten Morgen machen wir uns wieder auf den Weg, dieses Mal wollen wir in die „Catacombe dei Cappuccini“. In diesen Katakomben konservieren Kapuzinermönche die sterblichen Überreste von Verstorbenen. Hier kann man mehr als 8000 einbalsamierte Verstorbene besichtigen.
Schon beim ersten Blick komme ich mir vor wie in einer Geisterbahn, dieses hier übertrifft alle. Ich habe mich beim Eingang noch gewundert, daß keiner mich auf meine umgehängte Kamera angesprochen hat. Innen sind wohl Schilder die das Fotografieren verbieten, ehrlich gesagt halte ich mich nicht immer daran, aber hier ist es mir selber vergangen. Nach der Besichtigung habe ich diese 3 Postkarten gekauft um euch doch einen kleinen Einblick gewähren zu können.
Der Anblick ist wirklich makaber, besonders die vielen kleinen Kinder und Babys. Die 2 – jährige Rosalie wurde 1920 geheim konserviert, diese ist bis heute perfekt erhalten. Das Geheimnis der Rezeptur nahm der Arzt mit in das Grab.
Wir halten uns nicht allzu lange auf und verlassen diese Gruselkammer gerne wieder.
Gleich vor diesen Katakomben findet auch wieder ein Markt statt. Die Erdbeerzeit ist voll im Gange. Und Orangen sowieso. Ich habe noch nie so viel frisch gepressten Orangensaft getrunken wie in den letzen Wochen, hier schmeckt er richtig süß.
Ganz in der Nähe stehen noch die Aussenmauern des „La Cuba“, ein Schloss der normannischen Könige von Sizilien. Heute ist der Eintritt sogar frei.
Die Schüler haben heute ein Projekt, sie locken mit Musik und Verkleidung die Menschen in so manche Gebäude und laden zur Besichtigung ein.
Das Wasser dieses Brunnens scheint besonders gut zu schmecken.
An der Kathedrale vorbei, die bei jeder Tag- und Nachtzeit wunderschön anzusehen ist, marschieren wir in Richtung Hafen. Dort gibt es einen Garten mit großen Bäumen, und den wollen wir uns ansehen.
Diese sind wirklich sehr beeindruckend, wir haben viele davon auf unserer langen Reise letzes Jahr schon gesehen, mich faszinieren solche Gewächse aber immer wieder.
Auf dem Rückweg besichtigen wir die Kirche San Matteo al Cassaro. Dies ist eine Kirche der finsteren Sorte. Aber um nichts weniger schön.
Das Bild an der Decke scheint restauriert worden zu sein, es ist ein bisschen freundlicher als all die anderen.
Heute ist es schon sehr warm, es hat schon um die 20°, ein Sonnenplatz ist gefragt um unseren inzwischen schon großen Durst zu stillen. Wir werden schon von Weitem von der Musik angelockt und lassen uns an einem freien Tisch nieder.
Wir geniessen die Musik und unser Getränk, die Mädels dagegen sind sich noch nicht einig welches Eis denn heute am Besten schmecken wird.
Die Fiaker sind sehr flott unterwegs, eben so wie die Sizilianer eben sind. Aber nur auf der Straße, sonst nehmen sie es gerne gemütlich, sehr gemütlich.
Und so mancher wartet bis es losgeht.
Vorbei am Normannenpalast mit seinen liegenden Palmen im Garten machen wir uns auf den Weg zum Stellplatz. Heute geht es ja noch auf die Reise, mit dem Schiff nach Genua. Unser Aufenthalt hier ist schon wieder zu Ende.
Die Fahrt zum Hafen ist gleichermaßen spannend wie die Anreise vor einigen Wochen. Wir versuchen nicht in zu kleine Straßen zu fahren, es gelingt nicht ganz. Einmal müssen wir ein kleines Stück zurückschieben, ein netter Sizilianer mit Trillerpfeife ist uns sehr behilflich. Bis wir auf die Fähre fahren können dauert es noch ein wenig, so kochen wir uns noch ein Abendessen und um 22 Uhr startet die Verladung. Wir kommen fast als letzter auf die Fähre, so können wir morgen Abend früher wieder runter.
Wir beziehen unsere Kabine , dann genehmigen wir uns noch einen Schlummertrunk an der Bar, bevor wir müde in unser Bett fallen. Der erste Blick am Morgen aus dem Kabinenfenster hat schon was.
Hinter uns sieht es nicht ganz so schön aus, aber wir fahren den dunklen Wolken davon.
Nachdem wir ja bei der Anreise wegen einer Grippe den ganzen Tag im Bett verbracht haben, entschließen wir uns diesmal ein gutes Mittagessen zu geniessen. Und der Fisch ist wirklich ausgezeichnet.
Pünktlich um 20 Uhr erreichen wir Genua, eine gute halbe Stunde später verlassen wir das Schiff und fahren los in Richtung Heimat. Wir sind beide noch nicht müde, und so nutzen wir den ruhigen Verkehr und fahren abwechselnd noch bis 23 Uhr, übernachten dann auf einem Autobahnparkplatz. Na ja, von Schlafen kann ich nicht reden, für mich war es dann doch ein wenig zu laut. Wolfgang hingegen hat ziemlich gut geschlafen und so machen wir uns nach Café und Croissant auf die Piste.
Jetzt ist der Verkehr alles andere als ruhig, doch es bessert sich zusehends. Wir haben uns dazu entschlossen den Gardasee entlang zu fahren und haben noch einen Zwischenstopp in Lana eingeplant.
Die Fahrt dem See entlang ist sehr spannend, gibt es doch sehr viele Tunnels, einige davon noch sehr rustikal und eng, aber es macht Spaß und der Ausblick ist es allemal wert diesen Weg zu nehmen.
Der Campingplatz in Lana liegt umgeben von blühenden Obstbäumen. Die Apfelblüte ist voll im Gange. Wir treffen uns mit meiner Cousine Andrea und ihrem Mann Josef zu einem Abendessen in Marling. Wir geniessen den ersten frischen Spargel.
Am nächsten Tag geht es über den Reschenpass endgültig nach Hause. Es waren wunderschöne, spannende 6 Wochen mit unserem eigenen Wohnmobil.
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