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Corona Reise Etappe 5
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Auf unserer Route an den Lunzer See legen wir einen Zwischenstopp in Mariazell ein.
Der malerische Wallfahrtsort mit der berühmten Basilika liegt im obersteirischen Voralpengebiet und ist über alle Grenzen bekannt.
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Mariazell wird auch als duftende Lebkuchenstadt bezeichnet. Von Lebkuchenduft leider keine Spur. Die Lebzelterei hat heute Ruhetag.
Wir drehen mit Henriette eine Runde um die Kirche, finden direkt davor einen Parkplatz für unser Wohnmobil. Zwar ist es ein Parkplatz für Busse, doch zur Zeit ist kaum einer zu erwarten. Die Polizei stört sich auch nicht daran daß unser „Bus“ hier parkt.
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Eine Bauinschrift über dem Hauptportal mit der Jahreszahl 1200 lässt diese Zeit als Baubeginn der romanischen Kapelle annehmen.
Die Stadterhebung im Jahre 1948 ist nicht der Größe des Ortes zu verdanken, sondern der Bedeutung als kirchliches und kulturelles Zentrum weit über die Grenzen Österreichs hinaus.
Seit dem Fall des Eisernen Vorhanges ist es auch Pilgern aus den östlichen und südlichen Nachbarstaaten Österreichs wieder ungehindert möglich, nach Mariazell zu kommen. Bei einer Einwohnerzahl von knapp 2000 rechnet man pro Jahr mit über einer Million Pilgern und Besuchern Mariazells. Dieses Jahr werden es wohl weniger sein, nicht wegen einem eisernen Vorhang, sondern Corona geschuldet. Einige Wallfahrter mit großen Rucksäcken sind schon unterwegs, ansonsten wirkt der Ort noch sehr verschlafen.
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Durch den Erlaufsee verläuft die Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Er liegt an der Straße über das Zeller Rain von Mariazell nach Lunz am See.
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In den Mostviertler Bergen liegt der einzige Natursee Niederösterreichs – der Lunzer See. Im Sommer kann man sich im Strandbad ins kühle Nass des Sees wagen. Wer es lieber trockener haben möchte, dem empfehle ich den Seerundweg. Der rund 5 Kilometer lange aber gemütliche Weg führt, wie der Name schon sagt, einmal rund um den Lunzer See. Das Wetter ist ziemlich bescheiden, so ist der Blick auf die umliegenden Berge etwas getrübt.
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Während die Waschmaschine einen Teil meiner Arbeit heute übernimmt nutzen wir die Pause und gehen ein Stück dieses Rundweges.
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Beim Blick auf diesen schönen See werden Erinnerungen wach an eine Ruderbootsfahrt, damals, als ich 17 Jahre alt war. Wie es dazu kam?
Mit 15 Jahren begann meine Brieffreundschaft mit Monika aus Konradsheim bei Waidhofen an der Ybbs. Auf damals ganz klassische Weise: ich habe auf ein Inserat in einer Jungendzeitschrift geantwortet.
Der Kontakt ist jetzt, 40 Jahre später immer noch aufrecht.
So freuen wir uns sehr mit unseren Freunden einen netten, unterhaltsamen Abend in Lunz am See zu verbringen.
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Direkt in Ybbs von der Donau abzweigend führt der Ybbstalradweg 107 km gegen Süden. In seinem Herzstück zwischen Waidhofen an der Ybbs und Lunz am See führt er großteils auf der ehemaligen Bahntrasse der Ybbstalbahn.
Vor allem auf seinem 55 km langen Kernstück zwischen Waidhofen an der Ybbs und Lunz am See lässt der Ybbstalradweg die Herzen von Genussradlern höher schlagen: Die Route folgt hier der Bahntrasse der einstigen Ybbstalbahn – völlig eben, weg vom Autoverkehr, aber immer ganz nahe am Fluss.
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Wir steigen in Göstling in den Radweg ein und fahren bis nach Opponitz und wieder zurück. Nach 64 km erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt gerade rechtzeitig bevor die ersten Regentropfen fallen.
Am späten Nachmittag erreichen wir den Campingplatz in Rossatzbach an der Donau – gegenüber Dürnstein.
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Der Ausblick durch das Fenster könnte schöner nicht sein. Direkt auf die Donau und die gegenüberliegende Kirche von Dürnstein.
Auch heute treffen wir wieder Freunde. Diesmal reisen sie aus Wien an. Mit Blick auf die Weinberge verbringen wir einen entspannten, unterhaltsamen, kulinarischen Abend auf der Terrasse vom „Flößer“.
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