In einer Anhöhe über unserem Stellplatz liegt die Stadt Saturnia. Die Sinterterrassen, in denen wir gestern geplanscht haben sind auch nur einen Katzensprung von hier entfernt.
Heute steigen wir über einen Wanderweg hoch in die Stadt.
Auch dieser Weg ist für Mountainbiker ausgeschildert, doch sind wir nach ca. 500 m schon froh diese in der Garage gelassen zu haben. Der Weg ist ziemlich steinig und sehr steil. In feinen Schuhen in die Stadt zum Abendessen, das funktioniert auch nicht wirklich.
Wir treffen einen älteren Herrn, der uns erzählt heute auf diesem Weg in der Früh 2 Wölfe gesehen zu haben. Trotz meiner Adleraugen kann ich nicht mal einen erspähen, dafür aber eine Schlange, die gerade vor mir den Weg überquert. Und viele, viele Schmetterlinge.
Durch ein Tor betreten wir die Stadt Saturnia und kommen gleich zum Kirchplatz. Es ist sehr ruhig um diese Tageszeit und Jahreszeit. Die meisten Menschen tummeln sich unten in den warmen Quellen.
Uns stört das keineswegs, wir geniessen die Ruhe hier oben. Im Zentrum gibt es einen netten Hauptplatz. Um diesen reihen sich zahlreiche Restaurants und Café´s.
Beim Betrachten des „Dorfbrunnens“ denke ich mir : Ein schöner Rücken kann entzücken, ein schöner Bauch- tut´s auch!
Bald haben wir so ziemlich alle Gassen und Straßen erkundet, teilweise mit toller Aussicht über das Land und auf die Therme.
Schon gleich beim Betreten der Stadt wurden wir von Trommelklängen empfangen, wie wir so durch die Straße flanieren kommen wir zum Ort des Geschehens. Und was wir da finden, das gefällt uns wirklich sehr, ich bin geradezu begeistert. Kinder werden von einigen Erwachsenen in Begleitung von Musik aus der Konserve zum Trommeln angeleitet, und zwar trommeln alle mit voller Begeisterung im Rhythmus der Musik auf Plastikkübeln herum.
Wir hören und sehen diesem Schauspiel einige Zeit zu, dann begeben wir uns zum Mittagessen. Wolfgang hat wir so meistens schon vorher ein bisschen recherchiert. Und das Restaurant hält, was es verspricht. Das bacco&cerere ist unser Ziel. Nach dem Essen sind wir sehr froh, die Abendreservierung gegen eine spontane Mittagsmahlzeit zu tauschen.
Wir speisen hervorragend, werden von der Frau des Chef´s bekocht und von ihm bedient. Ob die gebackenen Artischocken, das Wildschwein, die Tagliata mit Trüffeln, alles ist sehr geschmackvoll, ein Gedicht. Den Rest gibt mir meine Nachspeise, Cantucci mit Vin Santo.
Er erzählt uns daß er früher 4 Jahre als Bodenleger in Österreich gearbeitet hat. Ein ziemlicher Aufstieg den er da geschafft hat. Ich bitte seine Frau aus der Küche für ein Foto. Ein wirklich tolles und sympathisches Team.
Wir machen uns wieder auf den Weg zu unserem Wohnmobil, dank des Genusses von Wein und Grappa wird der Abstieg sehr lustig, zumindest für mich.
Nach einer kurzen Ruhepause sind wir wieder bereit für weitere Unternehmungen. Wir marschieren einige Minuten zur Therme, diesmal wollen wir die verschiedenen Becken dieser Therme testen. Der Geruch ist schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig, mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Die Temperatur des Wassers ist einfach herrlich. Vom Stellplatz gibt es stündlich einen Shuttlebus zur Therme, den wir aber nicht nützen, denn diese 300 m sind leicht zu Fuß zu schaffen. Morgen kehren wir Saturnia den Rücken und fahren weiter über Montalcino nach Siena. Ich freue mich schon sehr auf Siena.