Heiße Tage auf der Ile de Ré

Heiße Tage auf der Ile de Ré

Eine längere Fahrt führt uns heute weiter in den Süden. Über eine lange Brücke erreichen wir die Ile de Ré. Heute kostet die Überfahrt noch € 8,00. Ab nächster Woche steigt der Preis auf € 16.00

Wir fahren die ganze Insel entlang nach Norden, wo wir in Saint Clement des Baleines unseren Campingplatz beziehen. Hier wollen wir 4 Tage bleiben. Der Platz ist wirklich wunderschön, sauber, gepflegt und mit wunderschöner Aussicht auf den hohen Leuchtturm. Doch erst wieder ein bisschen Abenteuer. Einmal nicht die Konzentration auf die Navi, und schon leitet sie uns wieder einmal in schmale Gassen, eben der kürzeste Weg. 

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An jedem der wirklich großen Plätze stehen Maulbeerbäume. Ein Paradies für mich, da ich unseren Jahresbedarf an Maulbeerblättertee wieder auffüllen kann. 

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Wir spazieren den kurzen Weg zum Leuchtturm, kühlen uns mit einem köstlichen Eis und beschließen den Turm morgen zu besteigen. Gleich in der Früh wenn noch weniger Menschen hier sind. Am Abend lockt es mich doch noch einmal zum Leuchtturm, um Fotos zu machen.

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Wir verschieben die Besteigung des Leuchtturms, radeln nach dem Frühstück los. Wir wollen den historischen Markt in La Flotte noch erreichen. Die Route führt uns durch Saint Martin de Ré, durch die ersten Salzgewinnungsanlagen nach La Flotte. Die Ile de Ré ist ein Paradies für Radfahrer. In jedem Dorf gibt es Fahrräder zum leihen und ein ausgedehntes Radwegenetz.

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Unterwegs erleben wir eine sehr nette Begegnung. Der zottelige Geselle sucht in der Hitze auch ein wenig Schatten, fast hätten wir ihn nicht gesehen. Obwohl er für einen Esel eine stattliche Größe hat.

Der Markt ist noch in vollem Gange, doch wie schon auf den anderen Märkten sind die Preise hier horrend teuer. In weiser Voraussicht haben wir unsere Vorräte gestern bei der Anfahrt in einem Supermarkt aufgefüllt. Das war gut so.

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Ein Kilogramm Erdbeeren € 14,00, wenn man denn ein Kilo kauft, ansonsten € 15,60. Von historisch können wir auch nicht viel erkennen, ich vermute daß der Ort, die alten Mauern hinter den Verkaufsständen historisch sind. Viel können wir leider nicht davon sehen.

Wir spazieren durch die netten, engen mit Kopfsteinpflaster belegten Gassen bis zum Hafen. Die Boote schaukeln nicht wie erwartet im Hafen, sie liegen alle im ausgetrockneten Hafenbecken. Die Ebbe hat wieder das ganze Wasser abgezogen. Nicht so romantisch wie man es sich vorstellt an einem Hafen zu sitzen. 

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Wir genehmigen uns ein Glas Wein und marschieren wieder zurück zum Marktplatz. 

Wir fahren durch die Salzgärten zurück zu unserem Campingplatz. Mittlerweile ist es sehr heiß. An manchen Salzgewinnungsanlagen sind die Menschen bei der Arbeit. Richtig heiß, unvorstellbar für mich hier zu arbeiten. Vögel schwirren durch die Gegend, und in den Koppeln grasen friedlich viele Pferde.

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Wieder zurück sind wir ziemlich erledigt. Die Hitze macht uns schön fertig. Nach einer kühlen Dusche ist unser Unternehmungsgeist wieder zurück. Wir spazieren zum Leuchtturm, wollen im Café de Phare ein gemütliches Abendessen geniessen. Der Hunger ist schon groß.

Leider erst ab 19 Uhr Küche. Bis dahin sind es noch fast 2 Stunden. „Lass uns doch jetzt auf den Turm steigen“, schlage ich vor. Wir haben Zeit und es sind kaum Menschen da.

Stufe für Stufe ganze 259 Stück müssen wir bezwingen. Die Wendeltreppe führt an schön gefärbten Wänden in die Höhe. 

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Was für ein angenehmes Gefühl, ein kühler Wind weht uns um die Nase, einfach herrlich. Doch noch schöner ist der Ausblick vom 60 Meter hohen Leuchtturm. Weit über die Insel und noch weiter hinaus auf das weite Meer. 

Neuer Tag, neuer Plan. Es ist heiß und wir beschließen erst am späten Nachmittag wieder loszufahren. Das Thermometer zeigt 43 Grad. Ich mache mich auf zum Strand neben unserem Platz um mich abzukühlen. Ach herrje, wo ist nur das Wasser geblieben? Es ist schon wieder Ebbe, das Wasser ist einfach weg. Weit hinaus balanciere ich über die Steine, über Muscheln, die sich an die Felsen klammern. Einige Menschen sind ganz weit draußen um Muscheln zu sammeln. 

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Ich gebe auf, steige wieder zurück und suche einen Schattenplatz. Um 16 Uhr machen wir uns dann auf den Weg mit dem Bike nach La Couarde sur Mer. Wir wollen ein Weingut besuchen. Schon auf dem Weg dahin radeln wir kilometerweit durch Weingärten. Der erhoffte Fahrtwind ist leider heiß, doch noch viel heißer kommt die Luft vom Asphalt. Es brennt gefühlsmässig unter uns die Erde. Das Weingut ist still und verlassen. Doch hinter einem Tor höre ich Stimmen. 

Der nette junge Winzer lässt uns seine Weine verkosten und wir bestellen einen Karton. Am Sonntag werden wir ihn dann abholen. 

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In der Früh sind die Temperaturen noch angenehm. Ich schleiche aus dem Bett, packe meinen Kamerarucksack und mache mich auf den Weg in die Salzgärten. Ich glaube die Vögel sind jetzt noch aktiv. Ich bin fast alleine unterwegs, ausser einer Reiterin und einigen fleißigen Salzarbeitern sind noch keine Menschen unterwegs. Die Vögel sind noch aktiv, jedoch viel aktiver sind die vielen Hasen. Alle 50  bis 100 Meter rauscht einer vor meinem Bike über den Weg. Sie sind zu schnell um sie zu fotografieren. Mehr Glück habe ich mit der Möwe, die mit einer Seeschlange kämpft. Es dauert ziemlich lange, doch am Ende gewinnt sie diesen Kampf. 

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Auf dem Rückweg hole ich ein frisches Baguette in der Bäckerei in Saint Clement de Balaines. Der Markt wird gerade aufgebaut.

Kurz vor Mittag, bevor die größte Hitze wieder einsetzt, fahren wir zum Markt, kaufen Obst und verbringen einige Zeit im Schatten vor der Bäckerei bei Café und Kuchen. Auch wenn es heiß ist, die Marillen müssen eingekocht werden. 

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Am Nachmittag stecken wir unsere Beine in Kübel mit kaltem Wasser, die einzige Möglichkeit uns ein wenig abzukühlen. 

Nach diesen heißen Tagen auf der wirklich schönen Insel heißt es Abschied zu nehmen.

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Noch bevor wir über die Brücke zurück zum Festland fahren, begegnen wir erneut diesen entzückenden langhaarigen Eseln.

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