Wie sagt man so schön, man trifft sich immer mindestens zweimal im Leben. Gestern schon sagt Wolfgang daß ein zweites Wohnmobil mit Schweizer Kennzeichen neben uns parkt. Heute morgen sehe ich aus dem Fenster und sehen wie unsere „Nachbarn“ sich an einem schönen Sonnenplatzerl ein gutes Frühstück gönnen. Ich denke mir, die Dame sieht aus wie Ria, da dreht sich der Mann zur Seite und es macht „klick“. Das sind tatsächlich Beat und Ria aus der Schweiz, die wir in Agrigento kennengelernt haben. Die Freude ist groß und wir verabreden uns für Nachmittags auf einen Kaffee.
Doch vorher ist „Arbeit“ angesagt, wobei dieses bisschen Haushalt in solch einer Umgebung nicht wirklich ein Problem darstellt.
Das Bergdorf Pollina liegt in ca. 740 m Seehöhe, da wollen wir heute mit dem Fahrrad hinauf. Der Himmel ist leicht verhangen, es hat auch in der Nacht ziemlich stark geregnet. Und wieder haben wir eine nette Begegnung auf unserem Weg.
Die Straße die wir gewählt haben führt von Finale gleich steil hinauf in die Berge, die Aussicht ist schon sehr bald fantastisch.
Im Hintergrund kann man die Liparischen Inseln sehen.
Und wie kann es anders sein, es blüht auch hier am Straßenrand. Mittlerweile auch schon der Ginster.
Wir sind noch nicht gerade wirklich weit gekommen , da führt der Weg auf einer Schotterstraße extrem steil bergauf, so steil daß ein herunterfahren kaum möglich ist. Wir entschließen uns umzudrehen, sind wir doch dieses Jahr noch nicht so gut trainiert. Wir kaufen ein, mit Hunger natürlich sehr ausgiebig und dann fahren wir zurück zum Campingplatz. Kochen dauert jetzt zu lange, so gibt es erst mal eine ausgiebige Jause.
Wir nehmen die Einladung zum Kaffee jetzt gerne an, und so verbringen wir in sehr netter Gesellschaft einen lustigen Nachmittag.
Zum Abschluss bekommen wir noch einen Sack mit frischen Mandeln aus Agrigento geschenkt. Diese zu knacken ist eine neue Herausforderung.
Gestern haben wir Artischocken gekauft, diese will ich heute zubereiten. Bei unserem Freund Michi haben wir das „Rezept“ , natürlich mit Verkostung bekommen. So mache ich mich an die stachligen Früchte heran. Ich habe für den Anfang einmal nur 4 Stück gekauft. Der Abfallhaufen ist größer als die Beute im Kochtopf, aber das muß so sein.
Wolfang kocht inzwischen den Reis, ich wünsche mir ein Risotto mit Artischocken. Und Wolfgang ist ein Meister im Risotto kochen.
Den Rest der Artischocken lege ich in gutes Olivenöl ein, einmal mit Knoblauch und einmal mit Petersilie.
Und auch heute werden wir mit einem farbenprächtigen Sonnenuntergang beglückt. Morgen fahren wir nach Palermo, wo wir die letzen Tage auf Sizilien verbringen.