Strandcamping bei Seelöwen

Strandcamping bei Seelöwen

Caleta Olivia

 

 

Heute heißt es früh aufstehen wenn wir noch bei Tageslicht am Ziel ankommen wollen. Die längste Fahrt bisher wartet auf uns.

Dazu lohnt es auch noch einen Abstecher von 120 km zu machen um eine der größten Magellanpinguin Kolonie der Welt zu besichtigen. Ein kleiner Teil der Strecke ist nur über eine Schotterstraße zu erreichen. Gute 2 Stunden später stehen wir am Parkplatz und geniessen unser Frühstück bevor wir den Pinguinen einen Besuch abstatten.
Die Eintrittspreise sind nicht gerade Touristenfreundlich. Ich bestelle – natürlich auf spanisch – 2 einheimische Rentnertickets, komme aber leider nicht durch damit.

 

 

 

Über schön angelegte Stege wandern wir 5 km mitten durch die Kolonie, immer wieder heißt es anhalten, wenn die Pinguine vor uns den Weg überqueren. Sie haben immer Vorrang, egal von welcher Seite sie kommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die ganze Gegend ist übersät mit Löchern im Boden, darin sitzen die Pinguine und brüten ihre Eier. Ab und zu klingt ein Geschrei durch die Luft, ähnlich dem brüllen von Eseln. Ich habe das noch nie gehört, sie rufen ziemlich laut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach guten 2 Stunden setzen wir unsere Fahrt fort. Es warten noch mehr als 400 Kilometer Asphalt auf uns. Wir wurden schon vorgewarnt, daß es 490 km keine sichere Tankstelle gibt. Der Tank ist voll, wir würden bis an unser heutiges Ziel kommen, doch testen wir jede Tankstelle, der wir auf der Strecke begegnen. Die einen haben keinen Telefonempfang, also keine Kreditkarte, nur Cash, die nächste hat keinen Diesel, wiederum die nächste hat keinen Zapfhahn an der Säule.
Und das in der Provinz, in der das Erdöl aus dem Boden gestampft wird. Verstehe ich nicht wirklich.

 

 

In der Stadt Rivadavia können wir dann doch noch unseren Tank füllen. Dies ist eine typische Arbeiterstadt, schmutzig, heruntergekommen. Ich frage mich wo hier der Reichtum des Erdöls bleibt. Hinter den Hügeln muß es eine Mülldeponie geben, denn überall in den Büschen und Zäunen hängen Plastikfetzen herum.

Das letzte Stück unseres heutigen Weges erfordert wieder erhöhte Konzentration. Tiefe Schlaglöcher und Seitenwind sind unsere Begleiter.

Nach 601 km Fahrt erreichen wir unsern Übernachtungsplatz in Caletta Olivia, direkt am Strand. Nebenan befindet sich eine Seelöwenkolonie. Heute beobachte ich diese nur von der Ferne, morgen werden wir ihnen einen Besuch abstatten.

 

 

 

 

Der Sonnenaufgang ist einfach der Hammer. Wolfgang sieht aus dem Fenster und es leuchtet alles rot. Ich ziehe mich in wenigen Sekunden an, öffne die Tür und manche einige Fotos. Der Wind der in der Nacht noch kräftig unsere Henriette schaukelte ist verstummt. Aber es ist richtig kalt, wir sind in Patagonien angekommen.

 

 

 

 

Nach dem Frühstück machen wir uns wieder auf den Weg, stoppen noch kurz bei den Seelöwen. Wir können richtig nah ran. Die Alphamännchen verteidigen ihre Position, strecken ihre Köpfe in die Höhe. Sobald sich ein Rivale in die Nähe seiner „Damen“ wagt vertreibt er diesen mit lautem Gebrüll und zeigt seine Zähne. Immer wieder entsteht so eine Unruhe in den sonst friedlich am Strand liegenden Tiere. Es ist ein tolles Gefühl diese Tiere aus nächster Nähe zu beobachten, doch ist auch Vorsicht geboten. Denn so plump wie sie aussehen sind sie gar nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Straße ruft und wir folgen. heute sind es nur 230 km die zu fahren sind. Unser nächstes Ziel ist Puerto Deseado. Dort warten neue Abenteuer auf uns, so das Wetter unsere Vorhaben zulässt.

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