Ein ambitioniertes Projekt
Wir fahren ein Stück weiter westlich entlang der Nordseeküste. Gravelines ist unser heutiges Ziel. Nur 40 Kilometer von den Dünen entfernt. Um nicht zu lange an der Dumpingstation warten zu müssen, entschließen wir uns die Fahrt frühzeitig zu beginnen. Um 8 Uhr sind wir on the Road und finden schon bald einen schönen Platz für unser Frühstück.
*
*
*
Wie so oft stehen wir auf einem Parkplatz vor einer Kirche. Wie so oft läuten auch schon die Glocken bald nach unserer Ankunft. Was für ein Zufall.
Ein anderer wunderschöner Platz von France Passion ist für das Mittagessen schon ausgebucht. Der Chef des Hauses lässt uns aber ein um einige Fotos zu machen. Ein wirklich sehr schöner Platz. Doch unser Ziel ist heute ein Anderes.
*
*
*
Ein zweites Zwischenziel, eine Straußenfarm hat heute am Sonntag die Tore geschlossen. Doch können wir im Hof einige der jungen Strauße beobachten. Ich fotografiere und werden ständig vom Hund des Hauses regelrecht umgeschmissen. Scheint sehr anlehnungsbedürftig zu sein. Ich habe die größte Mühe meine Kamera zu schützen, damit sie nicht auf den Boden fällt.
*
*
*
*
Zur Mittagszeit kommen wir in Gravelines an. Das Objekt unserer Begierde ist schon gleich sichtbar. Hinter dem kleinen Gasthaus steht das Gerüst des riesigen Schiffes, das hier nach alter Tradition und altem Handwerk gebaut wird. Die unglaubliche Rekonstruktion der Jean Bart, eines Kriegsschiffs aus dem 17. Jahrhundert.
*
*
*
Unser Durst ist groß, wir trinken erst mal ein Bier. Auch hier ist normalerweise am Sonntag geschlossen, doch der Besitzer erlaubt uns am Parkplatz zu übernachten.
*
*
Wir besichtigen das Schiff und staunen. Seit 2002 arbeitet ein Team eingefleischter Nordländer an dem verrückten Projekt, ein Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert identisch nachzubauen. Das Team besteht sowohl aus freiwilligen Helfern im Ruhestand als auch aus frisch ausgebildeten Schiffszimmerleuten. 3600 Bäume werden für diesen Bau benötigt. Wegen seiner Wasserbeständigkeit wird Eichenholz verwendet. In 9 – 10 Jahren möchten die Schiffsbauer fertig sein. Ein sehr ambitioniertes Ziel, wenn man denkt daß damals 600 Menschen daran arbeiteten und heute nur 5 Zimmerleute.
*
*
*
*
Wir spazieren um den kleinen Hafen in die Stadt. Überall sind bunte Blumenkästen und Blumenbeete angelegt, ein sehr gepflegtes Städtchen.
*
*
*
*
*
In einem Park finden wir schön geschnittene Bäume und zahlreiche Skulpturen nackter Frauen.
*
*
*
*
*
Na ja, einen Mann entdecken wir dann doch noch.
Die Aussicht auf den Fluß bringt uns auf eine neue Idee. Da unten stehen am Ufer einige Wohnmobile. Dieser Platz scheint uns ruhiger zu sein als der Parkplatz an der Straße. Nach unserem Spaziergang wird umgeparkt und wie erwartet bleibt die Nacht ruhig.
*
*
*
Bevor die Reise weiter geht füllen wir unseren Brotvorrat für die nächsten Tage auf. Wolfgang hat eine Bäckerei ausfindig gemacht und diese entpuppt sich als eine der Besten auf unserer Reise.
*
*
Durch grünes Hügelland entlang der Küste, eine unwahrscheinlich schöne Gegend führt die Straße nach Gris Nez.
*
*
*
Nach 50 Kilometern ist unsere heutige Tagesetappe auch schon erreicht.