VOM JASPER NATIONALPARK
ZUM
BANFF NATIONALPARK
Gefühlt sind wir hier oben am Gletscher im Winter angekommen. Das Thermometer zeigt -1°C, die Dachfenster sind mit einer dünnen Eisschicht überzogen.
Es ist schon ein Luxus wenn die Heizung so programmiert werden kann daß es warm ist wenn ich aus dem Bett krieche. Und das mache ich heute früh. Kurz vor Sonnenaufgang stehe ich schon auf dem Hügel und blicke in Richtung Berge, deren Spitzen langsam von der Sonne beleuchtet werden.
Heute gönnen wir uns im Icefield Center hier oben ein gutes Frühstück mit wunderbarer Aussicht.
Schon sehr interessant, der Gletscher ging einmal bis hier nach oben.
On the Road again!
Nach einigen Kilometern schnüren wir unsere Wanderschuhe, packen unseren Rucksack und wandern auf den Wilcox Pass. Dieser Weg diente Ende des 19. Jahrhunderts der Umgehung des Athabasca Gletschers, der damals noch über die Straße reichte.
Von oben können wir die grandiose Bergwelt bestens überblicken. Für eine kurze Pause, aber auch nur ganz eine kurze Pause können wir uns auf die berühmten roten Stühle setzen, die immer wieder zu finden sind. Dann warten schon die nächsten auf einen Fototermin.
Die Gletschertrucks sind auch schon wieder in Scharen unterwegs. Eine richtige Massenveranstaltung.
Weiter geht es über den Sunwapta Pass, der gleichzeitig die Grenze zum Banff Nationalpark ist.
Für uns ein Höhepunkt der heutigen Fahrt sind die Waterfowl Lakes. Den nördlichen haben wir für eine Kaffeepause ausgesucht. Es gibt nichts schöneres als bei solch grandioser Aussicht Kaffee zu trinken.
Der südliche See ist ein wenig kleiner, steht dem nördlichen aber in nichts nach. Im Gegenteil, denn dieser liegt etwas abseits der Strasse und kann nur durch einen kurzen Spaziergang durch den Wald erreicht werden.
Doch das lohnt sich absolut. Hier treffen wir kaum Menschen, dieser See liegt einsam und sehr idyllisch vor beeindruckendem Bergpanorama.
Ausser den zahlreichen Seen begleiten uns heute auf der Fahrt entlang des Icefield Parkway unendlich viele Gletscher. Dazu der strahlend blaue Himmel, wir haben einfach sehr viel Glück daß wir diese Landschaft doch noch bei solchem Wetter erleben dürfen.
Wir kommen schon am frühen Nachmittag in Lake Luise an und bekommen noch einen Platz für die nächsten 4 Tage.
Dann führt uns der Weg gleich nach Besuch des Informationscenters zum Lake Luise, zum berühmten Fairmont Chateau Lake Luise.
Schon auf dem Parkplatz fällt er uns auf, der Camper von Klemens und Noemi aus Südtirol. Ich klemme eine Nachricht hinter den Scheibenwischer – da kommen sie schon lachend entgegen.
Nun treffen wir uns schon zum 4. Mal, es wird Zeit etwas gemeinsam zu trinken.
Dafür gibt es hier keinen besseren Platz als die Terrasse des Chateau Lake Luise.
Der Lake Luise ist der meistbesuchte Bergsee der Welt. Die Kellnerin, ein junges Mädel aus Deutschland erzählt uns daß man vor 2 Wochen am Seeufer nicht spazieren gehen konnte, so voll war die Promenade mit herumstehenden Leuten. Ein Glück daß die Ferien vorbei sind und die Menschenmassen ein wenig abgenommen haben.
Wir beschließen diesen schönen Tag mit einer Rumverkostung bei uns im Womo. Klemens und Noemi besuchen uns am Campingplatz, bevor unsere Wege wieder in unterschiedliche Richtungen führen.