Von Verbotsschildern und einer Eselfarm

Von Verbotsschildern und einer Eselfarm

Wo bleibt die Camperfreundlichkeit Frankreichs?

Wir fahren weiter auf den kleinen Straßen der Küste der Normandie entlang. Die Autobahn haben wir weiterhin im Navi gesperrt. Riesige Felder auf denen allerlei Getreide, Raps uns Lein wächst säumen unseren Weg. Oft ist die Straße nur einspurig und die Ähren streicheln die Haut unserer Henriette.

Heute ist es nicht leicht einen geeigneten Übernachtungsplatz zu finden. Entweder sind die Plätze für Camper verboten, obwohl im neuen Reiseführer noch erwähnt, oder es gibt die Campingplätze gar nicht mehr. Auch keinen Stellplatz finden wir. Nach 2 Stunden endlich ein Platz über den Klippen von Yport. Die Aussicht ist recht schön, das Wasser in der schmutzigen Dusche kalt. Wolfgang ist gewarnt und duscht im Wohnmobil.

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Ein Abendspaziergang hinunter in den Ort begeistert uns nicht sehr. Ausser einem Hotelrestaurant und einem zweiten Gasthaus ist alles total zu. Wir steigen die steile Straße wieder hoch und ich mache mich zum Sonnenuntergang erneut auf den Weg um die Klippen zu fotografieren. Wunderschön versinkt die Sonne hinter dem Horizont und taucht die weißen steilen Felswände in ein sanftes rötliches Licht. 

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Es ist Zeit weiter zu fahren. Heute wollen wir zu einem Platz der France Passion. Dies sind private Plätze, die verschiedene landwirtschaftliche Betriebe für eine Nacht gratis zur Verfügung stellen. Wir haben uns eine Esel Farm ausgesucht. Auf dem Weg dorthin wollten wir die berühmten Felsbrücken in Etretat ansehen. Jene, die Claude Monet auf seinen Bildern verewigt hat. Wir fahren zahlreiche Parkplätze an, leider alle mit Höhenbeschränkung. Wir sind auch bereit mit dem Fahrrad eine Strecke zu diesen Aussichtspunkten zurückzulegen. Doch keine Chance auf einen Parkplatz, Wohnmobile sind hier scheinbar nicht erwünscht. 

Also fahren wir weiter, anfangs etwas enttäuscht. Auf der Esel Farm angekommen, werden wir von den jungen Eselchen begrüßt. Wie es für uns selbstverständlich ist an solchen Übernachtungsplätzen etwas zu kaufen oder zu konsumieren, besuchen wir das dazugehörende Restaurant. Und was soll ich sagen: Wir werden kulinarisch bestens verwöhnt. Außer uns ist nur ein weiterer Tisch mit einem älteren Paar besetzt und wir kommen ein wenig ins plaudern. Wir erzählen von unserer Enttäuschung in Etretat. Nach dem Essen bestellen wir uns noch Kaffee. Das nette Paar verlässt inzwischen das Restaurant. Der Kellner serviert den Kaffe, übrigens sehr stilvoll in einer kleinen Porzellankanne und sagt dass unser Kaffe von dem netten Paar übernommen wurde. Sie gehen gerade am Fenster vorbei, ich klopfe und bedanke mich herzlich dafür. Es gibt also doch nette Menschen in Frankreich, obwohl ich bisher ein ganz anders Bild der Menschen bekommen hatte. 

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Nach diesem üppigen Essen brauchen wir Bewegung. Obwohl gerader der Regen einsetzt, der erste seit unserer Abreise, machen wir uns auf zu einer Biketour. Wir fahren zu einem Kloster in 10 km Entfernung. Plötzlich führt der Weg meiner Navitante in einen Wald. Jetzt wird es abenteuerlich, scheinbar ist der Abenteuermodus aktiviert. Wir schieben das Bike teilweise durch Gräben, vorbei an umgefallenen Bäumen bis wir wieder die Straße erreichen.

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Angekommen beim Kloster wollen wir die Räder unter einem Vordach abstellen. Da kommt gleich eine junge Dame aus der  Boutique des Klosters und verbietet uns die Fahrräder dort abzustellen. Wieder bin ich von der Unfreundlichkeit der Franzosen enttäuscht. Ein junger Mann der die Szene beobachtet hat schüttelt nur den Kopf und gibt uns zu verstehen daß es ihm leid tut. 

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Wir besichtigen die Rückseite des Klosters mit der Kirchenruine. Mehr ist leider nicht zu sehen. Der Regen nimmt wieder zu und wir radeln zurück. Diesmal ohne Abenteuermodus, der Straße entlang. 

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Am Abend besuche ich noch einmal die kleinen Eselchen. Sie sind vom Regen ganz durchnässt, aber jetzt nicht mehr so schüchtern. Einer hat wohl besonders viel Gefallen an mir gefunden, er verfolgt mich und reckt seinen Kopf ständig durch den Zaun.

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