Italien, Kroatien und Montenegro mit dem Wohnmobil

Italien, Kroatien und Montenegro mit dem Wohnmobil

Teil 3 – Heimreise über Kroatien und Italien

 Wir verlassen Montenegro über eine kleine Grenze. Hier ist absolut nichts los.

Grenze Montenegro nach Kroatien

Gleich nach der Grenze biegen wir links ab und fahren auf eine Halbinsel. Dort befindet sich ein kleines Gasthaus mit einem riesigen Parkplatz. Wir werden von Madlen, einer Frau aus Wien begrüßt. Sie ist hierher in die Einsamkeit ausgewandert um die Ziegen und Hühner von Petro zu hüten.

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Früher war diese Halbinsel Opcina Konavle Militärgebiet. Noch heute zeugen unzählige verfallene Bunker, Tunnels und Gebäude von dieser Zeit. Zwischendurch gab es hier sehr viel Tourismus, mit Bummelzug, Kletterwand, Streichelzoo und vieles mehr. Davon ist heute nichts mehr zu sehen.

Wir fahren mit dem Bike zum Ende der Halbinsel bis zu einer alten Festung. Weiter auf dem Hügel oben ein ebenso dem Verfall gewidmeter Leuchtturm.

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Die Nacht ist sehr ruhig hier in der Einsamkeit. Am nächsten Morgen lockt mich das traumhafte Wasser und ich beginne mit Kneipen. Es ist wunderschön in dieser kleinen Kiesbucht, da bin ich nicht mehr zu halten. Bikini angezogen und ab in das erfrischende, aber angenehme Wasser. Am liebsten würde ich nicht mehr raus.

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Doch die Reise geht weiter. Jedoch nur wenige Kilometer zum schönen kleinen Campingplatz Kate. Wild campen ist in Kroatien ja verboten.

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Vom Campingplatz in Mlini führt ein Treppenweg hinab an die Küste in das kleine Fischerdorf. Dort besteigen wir ein Taxiboot und fahren nach Dubrovnik.

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Die Altstadt von Dubrovnik wurde auf Grund der brilliant konstruierten Stadtmauern nie erobert. Wir betreten die Altstadt durch ein Tor und sind erstaunt. Die ganze Stadt gleicht einem Museum.

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Treppenwege führen auf beiden Seiten steil. bergauf, und in den engen Gassen buhlen die zahlreichen Restaurants um Gäste.

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Der Eintritt um auf der Stadtmauer zur oberen Burg zu kommen kostet 40 Euro pro Person. Das finden wir dann doch zu viel.

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 Nach dem vielen Treppen steigen genießen wir noch ein gepflegtes Glas Wein am Hafen, bevor die Fahrt zurück nach Mlini geht. Da warten erneut sehr viele Stufen zu erklimmen bis zu unserem Campingplatz.

Auf der anderen Seite von Mlini liegt Cavtat. Heute unternehmen wir eine weitere Bootstour um diese kleine Stadt zu besichtigen.

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Am Ufer steht das Franziskanerkloster Maria Schnee. Dieses erstand zwischen 1484 und dem Ende des 16. Jhdt. Weiter flanieren wir dem Ufer entlang, wo sich ein Restaurant an das nächste reiht.

Während des Kroatienkrieges bzw. der Schlacht um Dubrovnik 1991 wurde Cavtat unter anderem vom Meer aus beschossen, bzw. später auch durch die jugoslawische Volksarmee kontrolliert. Die meisten der zahlreichen Schäden wurden inzwischen repariert, einige Gebäude wie auch das Hotel Makedonia mussten aber abgerissen werden. Gestern schon sahen wir auf dem Wasserweg nach Dubrovnik viele riesige Hotelbauten, die nur noch als Ruinen dahinvegetieren. diese wurden ebenfalls im Krieg bombardiert.

Diese Anlagen waren Urlaubsdomizile des damaligen Militärs Jugoslawiens. Heute ist Cavtat ein quirliger Touristenort.

Wir spazieren einen schönen Waldweg dem Ufer entlang zu einem Aussichtspunkt. Von da haben wir einen schönen Blick auf die hufeisenförmige Bucht.

Am nächsten Tag heißt es Abschied von Kroatien zu nehmen. Wir fahren nach Dubrovnik zum Hafen und erreichen am Abend nach einer ruhigen Fahrt von 8 Stunden italienisches Festland.

Wir sind in Bari. Das Die Fähre ist recht neu, sehr viel Platz und wenig Passagiere. Es ist eine außergewöhlich angenehme Fahrt.

Wir steuern einen großen Camperparkplatz an. Nach dem Abendessen besuchen wir eine urige Kneipe mit einem schönen Blumengarten gleich um die Ecke. Wir wollten nur ein Glas Wein oder Bier, jedoch die Menschen hier kümmern sich sehr um uns und empfehlen uns ein für diese Region spezielles Gericht. Panzerotti, das sind frittierte Hefeteigtaschen mit Mozzarella und Tomaten gefüllt. Wir sind begeistert. Anschließend wird noch Spaghetti mit Knoblauch und Olivenöl  serviert. Natürlich bleibt es nicht bei einem Glas Bier.

In der Früh besteigen wir den Bus und fahren in die Altstadt von Bari.

Wir betreten die Altstadt und befinden uns schon der der sogenannten Nudelstraße. Hier sitzen Frauen an ihren Tischen und bereiten handgefertigte Teigwaren her. Von den Formen der Nudeln, öhrchenförmige Pasta, hat die Straße auch ihren Namen. Via orecchiette. Unglaublich wie flink diese Hände die Pasta formen. Da hab ich noch viel Übung vor mir.

Wir kommen zur Cattedrale San Sabino, wo alle für eine Hochzeit hergerichtet ist. Kurz nach unserer Besichtigung wird die Kirche gesperrt.

Nach einer Kaffeepause gegenüber kommt auch schon die Braut angefahren. Weiter durch die engen Gassen spazieren wir zur Basilika San Nikola.

Die Stadt ist von einem Heiligen geprägt, dem heiligen Nikolaus. Ihm wurde die Basilika San Nicola geweiht. Im Keller unter dem Altar befinden sich auch Reliquien, also die sterblichen Überreste des heiligen Nikolaus. Die Kapelle unter der Kirche hat 26 Säulen und keine gleicht der anderen. Auffallend in dieser Kirche ist die reichlich mit Gold verzierte Decke. Ein riesiger Kontrast zum ansonsten eher einfarbigen Kirchenschiff mit riesigen Säulen. Im Untergeschoss findet gerade eine Art Messe mit schönem Gesang statt.

Die verwinkelten bunten Gassen sind das was die Altstadt von Bari ausmacht. Und genau hier versammeln sich Menschenmassen, dass man kaum durchkommt. Es ist besser immer wieder mal die Hauptstraßen zu verlassen und in ruhigere Gassen abzubiegen.

Zurück beim Wohnmobil fahren wir 40 Kilometer weiter ins Landesinnere zu einer Mandelfarm. Hier werden vegane Käse und Aufstriche hergestellt, alles aus Mandeln. Auf dem Weg dorthin fordere ich Wolfgang plötzlich zum Anhalten auf. eine Wildschweinfamile, ja eine ganze Herde mit Jungen steht im Gebüsch und rennt anschließend vor uns über die Straße.

Am Abend sitzen wir gemütlich im Wohnmobil und plötzlich entdecken wir wenige Meter neben uns dutzende Wildschweine auf der Wiese. Unglaublich für uns, aber normal für diese Gegend, wie wir von unsere Gastgeberin erfahren, als wir am Morgen unsere Bestellung im Hofladen abholen.

Durch Salinen fahren wir nach Manfredonia. Wieder einmal auf einen Campingplatz um alles in Schuss zu bringen. Betten frisch beziehen usw. Zuvor kommen wir an einer Büffelfarm vorbei und kaufen einige köstliche Käsesorten, alle von Büffelmilch.

Der Campingplatz liegt wunderschön an einem kilometerlangen Strand. Ich unternehme in der Früh einen Strandspaziergang und werde vom Hund des Hauses begleitet.

Der Strand ist noch menschenleer, er wird erst für die Saison hergerichtet. Nachmittags marschieren wir gemeinsam in Richtung Manfredonia. Unglaublich, aber bei dieser Schönheit gibt es Momente, die mich traurig machen. Keine Ahnung weshalb hier am Strand einige tote Riesenschildkröten liegen.

Nach dem morgendlichen Strandspaziergang und einem gemütlichen Frühstück schwingen wir uns auf die Bikes und fahren nach Manfredonia. Hier ist scheinbar die ganze Stadt unterwegs, herausgeputzt, die reinste Modenschau.

Wir kehren ein in ein außergewöhnliches Cafe. Überall sitzen riesige Teddybären. Die Mehlspeisen und das erste Eis unserer Reise schmecken hervorragend.

Etwas später erklären sich die vielen herausgeputzten Menschen, es ist Erstkommunion. Wir beobachten Fotografen an jeder Ecke, die Kinder ablichten. 10 jährige Mädchen in Brautkleidern.

Vorbei am Castello fahren wir wieder zurück.

Nun sind die schönen Tage am Meer auch schon wieder vorbei. Bevor wir zu unserem nächsten Ziel fahren, besuchen wir erneut die Stadt Manfredonia. Heute zeigt sie sich in einem ganz anderen Bild. Waren gestern die Straßen belebt, ist heute zur Mittagszeit ruhe eingekehrt.

Wir genießen einen guten Kaffe und fahren weiter zu einer Hühnerfarm, wo wir sehr freundlich von Antonio und Alessandria begrüßt werden. Erst mal wird uns ein köstlicher Kaffe in edlem Geschirr serviert.

Der Platz ist wunderschön und weitläufig. Wir stehen mit Blick auf die Hühner, die sehr zutraulich sind.

Antonio führt uns durch die Anlage, erklärt uns alles und schenkt uns eine Packung frische Eier. Die Hühner sind so neugierig und zutraulich, daß sie mir sogar in die Zehen picken.

Auf dieser Farm leben auch Katzen und ein Hund. Natürlich gibt es auch einen tollen Hofladen, wo wir nach einer Olivenölverkostung fleißig einkaufen. Honig, Wein, Olivenöl und weitere Köstlichkeiten.

Etwa in der Hälfte unserer heutigen Strecke parken wir Henriette und wandern weit hinab an die Spaggia Vignanotica.

Entlang des „Liebesweges“. Der Wanderweg ist wunderschön angelegt, erst führt er hoch über den Klippen entlang, bevor er nach einem Olivengarten steil bergab führt. Unten angekommen staunen wir über die Höhe der schneeweißen Felswände. Der Strand besteht aus rundgeschliffenen Kieselsteinen.

Wieder den gleichen Weg zurück und nach weiteren 50 Kilometern sind wir am heutigen Ziel. Es ist für mich das dritte Mal dass ich die nette Stadt Peschici besuche. Diese thront auf einer 90 Meter hohen Felsnadel. Die Bucht unter der Stadt, wo sich unser Campingplatz befindet, ist zur Vorsaison noch menschenleer.

Nach dem Mittagessen und einer Siesta wandern wir dem Strand entlang und dann geht es steil bergauf. Über unzählige Stufen erklimmen wir die Stadt. Wir lassen uns durch die kleinen verwinkelten Gassen treiben, bewundern die vielen schönen Ecken der Stadt.

Der Plan war, noch auf ein Glas Wein einzukehren, doch wer Wolfgang kenne, der weiß dass dieser Plan nie aufgeht. Seine Lieblingsbeschäftigung auf Reise ist das Lesen von Speisekarten. Und er findet immer was. So sitzen wir in einem gemütlichen Garten und essen Thunfischtartar und Octopus.

Bei Sonnenuntergang steigen wir die Stufen wieder hinab an den Strand.

An der Küste zwischen Vieste und Peschici stehen sonderbare Stelzenbauten am Meer, mit einem Wirrwarr von Seilen an weit ausladenden Armen aus Holz. Es handelt sich um Trabucchi, die Fischfang von Land aus ermöglichen. Wir wandern heute zu solch einem Trabuccho. Erst wieder die hunderten Stufen hoch in die Stadt und weiter bis zu einer kleinen Halbinsel. Natürlich wieder steil bergab, denn diese Fischernetze befinden sich logischerweise am Ufer.

Das Restaurant hat noch nicht geöffnet, der Besitzer recht unfreundlich als wir unter seinem Dach Schutz vor einem Regenschauer suchen. Wir entscheiden uns nicht eine halbe Stunde zu warten bis wir einen Kaffee bekommen und gehen zum kleinen Restaurant nebenan. Hier werden wir unheimlich freundlich mit Handschlag von Guiseppe empfangen und genießen einen köstlichen Macchiato  in seiner netten Gesellschaft um 1 Euro. Und das mit fantastischer Aussicht auf die Bucht von San Nicola.

Dort befindet sich ein Campingplatz, den wir auch schon besucht haben. Nach meinem ersten Besuch dort ist der ganze Platz, die ganze Umgebung einem Waldbrand zum Opfer gefallen. Niemand konnte mehr fliehen, und alle Campingmobile, Wohnwägen und Autos sind verbrannt, die Menschen konnten sich nur ins Wasser retten. Auch das kleine Hotel von Guiseppe fiel dem Feuer zum Opfer.

Den letzten Abend in Peschici genießen wir bei Sonnenuntergang im Restaurant am Strand.

Wir verlassen Peschici und fahren wieder der Küste entlang. Beim Torre de Mileto scheint mir ein guter Platz zu sein für eine Kaffeepause. Wir parken ein und wollen das Restaurant betreten. Da werden wir aufgehalten und es wird uns erklärt, Zutritt nur für Hotelgäste. Diese können wir an einer Hand abzählen, ist doch der Parkplatz fast leer. Scheinbar haben sie es nicht nötig. Wir haben unsere Küche dabei. Also koche ich unseren Kaffee eben selber, die Aussicht bleibt ja die gleiche.

Wolfgang hat sich schon überlegt ein Zimmer für eine Nacht zu buchen, hat schon im Internet recherchiert. Doch diese Unfreundlichkeit möchte ich nicht noch unterstützen.

Weiter geht durch wunderschöne Landschaft zu unserem nächsten Übernachtungsplatz in San Paolo de Civitate. Ein musikalischer Bio Bauernhof, gelegen in apulischer Landschaft. Wir stehen vor dem Olivengarten  im Schatten riesiger Eucalyptusbäumen.

Auf den riesigen Feldern verstreut stehen Masten mit Lautsprechern, aus denen entspannende Musik erklingt. Neben sehr anhänglichen Hunden leben hier auch Hühner, Enten, Gänse, Hasen, Esel, ein Pferd und ein Pfauenpärchen.

Wir kaufen frisch geernteten Spargel, Zitronen, Wein und Granatapfelsaft.

Der Küste entlang führt uns der Weg vorbei an zahlreichen Trabacchi nach San Vito Chietino. Als wir auf den Parkplatz fahren erleben wir ein deja vu, hier waren wir schon einmal. Wir kehren in der gleichen Konditorei ein.

Zurück beim Parkplatz spricht uns ein Mann an. Er meint wir sollen 12 Kilometer landeinwärts fahren nach Lonciano. Dort soll es besonders schön sein. Wir folgen seinem Rat und fahren los. Vom Parkplatz am Rande der Stadt sind es nur wenige Minuten bis in die Stadt. Und was soll ich sagen, wir sind begeistert. Der Abstecher hierher hat sich gelohnt, auch wenn die ersten Regentropfen vom Himmel fallen.

Wir besichtigen die opulente Basilika in der unglaublich viel und verschiedene Sorten Marmor verbaut sind. Die zweite Kirche ist da schon einfacher gehalten, aber auch mit schönen Fresken verziert.

Wir nutzen den kurzen Regenschauer für eine Einkehr in einem netten Restaurant. Wir sind uns einig, dass diese Stadt noch viel mehr zu bieten hat und merken dies uns für die nächste Reise in diese Umgebung.

Nach einer ruhigen Nacht verabschieden wir uns von Stefano und bekommen von ihm noch einen Tipp. Auf unserem heutigen Weg liegt ein kleines Dorf, das von Italienern „klein Amsterdam“ genannt wird.

Doch erst stoppen wir in Macerata und sehen uns die Altstadt an. Unterhalb der Stadt gibt es einen Stellplatz für Camper. Wir marschieren hoch und betreten die Altstadt durch ein großes Tor.

Etwas besonderes ist die kleinste Basilika Europas, erbaut im Jahre 1447. Ein Mann erklärt uns alles und freut sich über unser Interesse. Ich zeige ihm ein Foto unserer Basilika Maria Bildstein.

Wir flanieren weiter zur Piazza de Liberta. Dort ragt ein besonderer Turm in Richtung Himmel. Der 65 Meter hohe Uhrturm (Torre Civica) steht über einem quadratischen Grundriss von etwa 9 x 9 Metern. Er wurde zwischen 1492 und 1653 gebaut uns sollte der höchste in den Marken werden. Unter der Uhr befindet sich eine astronomische Uhr. Diese ist einzigartig auf der Welt, da sie sowohl die Mondphasen als auch die Bewegung der Planeten auf dem Zifferblatt anzeigt.

Um 12 Uhr mittags und um 18 Uhr erscheint ein Karussell mit den heiligen drei Königen, die die Jungfrau Maria und das Jesuskind anbeten.

Macerata ist auch eine bedeutende Universitätsstadt. Wir wundern uns wo denn die ganzen jungen Menschen sich verstecken. Nichts ahnend sitzen wir gemütlich bei einem Cafe gegenüber des Turms, als plötzlich Musik ertönt und von allen Seiten immer mehr junge Mädchen und Burschen auf den Platz strömen und eine Tanzvorstellung bieten. Ein tolles Erlebnis.

Nach einem weiteren Rundgang mit Besichtigung des prunken Doms treten wir die Weiterreise an.

Die Autostraße mit ihren vielen Tunnels verdeckt die Aussicht auf die Landschaft. Also verlassen wir diese und fahren schmalen Straßen entlang durch zahlreiche Dörfer. Diese Fahrt ist viel entspannter und auch spannender. Wir erreichen den Ort, den Stefano uns empfohlen hat. Rasiglia.

Auch dieser Abstecher hat sich gelohnt. Richtig entzückend ist dieses kleine Dorf, durch das sich ein Gewässer mit kleinen Wasserfällen schlängelt. Ein Cafe reiht sich an das nächste, ein Restaurant an das nächste. Aber alle klein und bunt. Es geht richtig gemütlich zu.

Schon letztes Jahr im September waren wir hier auf diesem Platz in Spello. Wir werden wieder herzlich von Olympia begrüßt. Ein weiterer Grund neben der aussergewöhnlichen Gastfreundschaft und der tollen Aussicht ist das köstliche Olivenöl, welches hier produziert wird. Wir brauchen Nachschub und haben kaum ein vergleichbares Öl gefunden.

Nachdem wir Abendessen gekocht haben und im wunderschönen Garten gespeist haben, ist ein Spaziergang genau das Richtige. Wie schon letztes Jahr spazieren wir den Franziskusweg entlang nach Spello. Dieser Weg führt von Florenz über Assisi nach Rom. Wir wandern durch Olivengärten und erreichen nach 3 Kilometern das Stadttor von Spello.

Eine Runde durch die Stadt und wir machen uns auf den Rückweg. In Passignano Sul Trasimeno, am Trasimenosee legen wir heute einen Zwischenstopp ein, bevor wir das Weingut in Figline Valdarno erreichen.

Beim Weingut angekommen, werden wir nicht nur von Chiara und Saverio herzlich empfangen. Auch der Haus und Hofhund Arno freut sich über unsere Gesellschaft.

Wir genießen einen gemütlichen Nachmittag unter Olivenbäumen. Abends werden wir mit Köstlichkeiten aus Chiaras Küche verwöhnt. Eine Freude für Auge und unsere Geschmacksknospen. Dazu serviert Saverio seinen exzellenten Wein.

Es ist ein kleines Paradies das diese beiden mit Herzblut betreiben. Sehr viel Arbeit steckt dahinter. Nebenbei haben sie auch noch Hühner, Enten, Ziegen und einen Esel. Der hausgemachte Ziegenkäse erfreut Wolfgang sehr.

Auf dem Weg zurück zum Wohnmobil leuchten hunderte Glühwürmchen unter den Olivenbäumen, im Weingarten und schwirren um unser Wohnmobil. So etwas habe ich noch nie gesehen.

Ein Lieblingsort in Italien ist Lucca. Wir fahren mit dem Bike in die Stadt, die nicht sehr weit vom Campingplatz entfernt ist. Erst mal ein Stück auf der Stadtmauer, die fast ganz herum befahren und belaufen werden kann.

Wir schlendern durch die Straßen und genießen das wunderschöne Flair der Stadt. Spontan entschließen wir uns am Abend ein Konzert in einer Kirche zu besuchen. Pucchini steht am Programm. Also spazieren wir am Abend erneut in die Stadt und lauschen nach einem Abendessen der Musik und dem Gesang.

Auf dem Heimweg werden wir sehr nett aufgehalten von zwei wirklich aussergewöhnlichen Menschen. Ein junger Mann aus Bangladesch und sein Boss. Spontan wie wir sind setzen wir uns und lassen bei einigen Glasern Wein den Tag gemütlich und lustig ausklingen.

Am nächsten Tag besteigen wir den Campanile des Doms von Lucca. Erst jedoch besichtigen wir das Innere dieses gigantischen Bauwerks.

Dann geht es steil über 274 Stufen hoch bis zu den Glocken. Die Aussicht ist atemberaubend schön. Die Mühe lohnt sich.

Wir schlendern weiter durch die Straßen und entdecken dies und das. Zum Mittagessen finden wir uns wieder im Restaurantino ein, wo wir gestern Abend versumpft sind.

Panne! Auf der Fahrt durch einen Tunnel hören wir plötzlich ein komisches Zischen. Kurz danach stoppen wir auf einer Raststätte für eine Kaffeepause. Wolfgang steigt aus und möchte einige Steine aus dem Profil der Reifen entfernen. Da entdeckt er ganz zufällig einen Nagel im Gummi. Noch ist die Luft drinnen, doch auf der Autobahn weiterzufahren scheint uns zu gefährlich, da sie ausserdem nur einspurig zu befahren ist, wegen Baustellen. Also Pannendienst gerufen und gewartet. Nach knapp 2 Stunden kommen 2 freundliche Helfer angefahren. In wenigen Minuten ist das Loch geflickt und der Reifen wieder dicht.

Wir fahren erleichtert weiter und erreichen am späten Nachmittag unser Ziel auf der Cascina Perfumi in Nizza Monferrato. Und wieder erleben wir eine außergewöhnliche Gastfreundschaft in diesem Weingut.

Von Christina und Roberto werden wir sehr herzlich empfangen. Wir haben uns für eine Weinprobe angemeldet und genießen 5 aussergewöhnlich gute Weine.  Begleitet von wunderbaren Speisen.

Natürlich landen mehr Flaschen als geplant in unserem Auto. diese Chance auf so wunderbare Weine wollen wir uns nicht entgehen lassen. Wir stehen inmitten der Weinreben, begleitet von Musik aus vielen Lautsprechern entlang des Weges. Ein wunderschöner Platz.

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Der nächste Stopp ist in Asti. Bekannt für seinen süßen ‚Sekt und Wein. Der Troyana Turm, auch Glockenturm genannt, ist eines der Wahrzeichen von Asti. Seit 1560 ist es seine Aufgabe die Stunden zu schlagen.  Seine Glocke ist eine der ältesten noch funktionierenden im Piemont.

Wir spazieren weiter bis zur Kirche San Martino. Diese ist nach der Kathedrale und der Stiftskirche San Secondo eine der ältesten der Stadt. Sie wurde 1565 bis 1635 erbaut und ist über und über bemalt, vom Boden bis zur Decke kein freier Quadratmeter. Sie wird auch als „greifbarer Triumph des schönsten Barock in Asti, eines der wichtigsten architektonischen Punkte des sogenannten Adelsrahmens“ genannt.

Eine Pause mit dem berühmten Asti Spumante darf nicht fehlen. Kurz noch ein Einkauf auf dem Markt und wir halten Siesta wie richtige Italiener. Am späten Nachmittag marschieren wir zum Dom, der ja zur Mittagszeit schon geschlossen war. Es findet gerade eine Messe statt, deshalb fällt der Rundgang ins Wasser und ich fotografiere nur von hinten. Das was wir zu sehen bekommen ist sehr beeindruckend.

In der Früh um 5 Uhr geht es los. Ich wundere mich über das laute Reden und Klappern und schaue aus dem Dachfenster. Ich bin sehr überrascht, zahlreiche Marktstände werden aufgebaut, in der Parkreihe neben unserem Wohnmobil. Wir haben ja mit 2 weiteren Campern am Rande des großen Parkplatzes übernachtet, da wir den Markt am Samstag besuchen wollen. Da haben wir ja genau richtig geparkt.

Aussteigen und schon sind wir mittendrin. Das Angebot ist riesig und die Preise können wir uns zuhause nur wünschen. Einer der Märkte mit leistbaren Preisen. Wir kaufen fleißig ein bevor wir unsere Reise fortsetzen.

Nach 9 Wochen schließt sich der Kreis. Wir sind wieder in Verbania. Wieder parken wir auf dem Stellplatz und haben Glück. Wir haben den letzten freien Platz ergattert, ist doch ein langes Wochenende. Und dieses Mal sind wir früh genug um den botanischen Garten zu besuchen.

Von April bis Oktober bietet der botanische Garten der Villa Taranto ein Fest der Blüten. Ein Spaziergang im 16 Hektar großen Park ist heute unser Plan. Spazieren inmitten von 20.000 exotischer Pflanzen, dem perfekt gepflegten englischen Rasen und alten Baumriesen. Diese begeistern uns fast am meisten. Ausserdem die wunderbaren Düfte, die um unsere Nase strömen.

Für den Gründer des Gartens, dem schottischen Kapitän Neil Mc Eachern war jeder Green, sei seine Fläche auch noch so klein, die Verwirklichung eines Traums. Seine Leidenschaft für Gärten vereinte botanische und ästhetische Ambitionen. So wollte er auf dem 1931 erworbenen Gelände den perfekten englischen Garten in Italien schaffen. Dies ist ihm gelungen. Der Eintritt kostet 13 Euro, wenn man jedoch bedenkt was für Arbeit dahinter steckt diese riesige Fläche zu betreuen, ist es den Preis auch wert.

Der Marsch führt uns dem Ufer entlang weiter in die Altstadt, wo wir in der Pizzeria Alchemie auch den letzen freien Tisch ergattern, da wir eine halbe Stunde vor Küchenbeginn da sind. Tisch reserviert und die halbe Stunde Wartezeit um die Ecke bei einem Glas Wein genossen. Die Auswahl der Pizzen ist ungewöhnlich groß, da diese Pizzeria ausser Vorspeisen und Dessert nur Pizza serviert. Diese aber in einer Qualität die ihresgleichen sucht. So sind wir gut gestärkt für die 4 Kilometer zurück zum Stellplatz.

Nur 24 Kilometer weiter dem Lago Maggiore entlang liegt Cannobio. Hier war unser erster Stopp dieser Reise und auch der letzte, bevor wir morgen wieder nach Hause fahren.

Während Wolfgang das Formel  Eins Rennen genießt, mache ich mich auf den Weg in die Stadt. Ich erkunde einige mir noch unbekannte Gassen geniesse die Sonne am Ufer und beobachte das bunte Treiben.

Ausserdem ist heute Markttag, die Stadt ist voller Marktstände und natürlich voller Menschen.

Die Fahrt über den San Bernardino fällt dem Regen zum Opfer, so fahren wir durch den Tunnel und erreichen am frühen Nachmittag unser Zuhause. 

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