Nachdem wir genug von der Großstadt Rom haben, zieht es uns wieder in ruhigere Gefilde. Ein See ist da sicherlich eine gute Idee. Auch wenn hier am Lago di Bolsena nur ein Campingplatz in Frage kommt, sind wir dennoch zufrieden. Es ist auch hier nicht. mehr viel los, und der Weg in die Stadt ist in einigen Minuten auch leicht erreichbar.
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Nach einer ausgiebigen Dusche, die im Wohnmobil eher weniger lang ausfällt, machen wir uns auf den Weg in die nette, kleine Stadt Bolsena. Erst führt der Weg an den kleinen Hafen, anschließend durch ein Stadttor in die kleinen, mit Kopfstein gepflasterten Gassen.
Nach wunderschönen Tagen am Campo Imperatore mit lustigen Tierbegegnungen nehmen wir für kurze Zeit Abschied von den Bergen und fahren in Richtung Küste. Wir wollen einige Tage Meeresluft schnuppern.
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Ein Zwischenstopp in Castel del Monte erweist sich als äusserst lohnenswert. Ein schönes Bergdorf mit zum teil neu renovierten Steinhäusern nach dem Erdbeben von 2016. Natürlich kommen wir an einem kleinen Einheimischen Kaffee nicht vorbei. Hier lässt es sich wirklich gut leben. Im Durchschnitt bezahlen wir hier in den Abruzzen für 2 Kaffees mit 2 Stück Kuchen nicht mal € 5,00.
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Weiter geht die Reise über einen wunderschönen Pass. Da können wir nicht einfach vorbeifahren. Pause ist angesagt.
Nach einigen schönen Tagen in der Einsamkeit, ausser viel tierischem Besuch, fahren wir einige Kilometer den Berg hinab nach Fonte Ceretto. Dort gibt es einen kleinen Campingplatz, wo wir unseren Wasservorrat auftanken und entleeren. Fonte Ceretto ist ein kleiner Schiort, von wo auch die Seilbahn auf den Gran Sasso führt. Ansonsten gibt es einige Restaurants und Hotels, und ein nettes Cafe. Heute gönnen wir uns ein gutes Mittagessen im Restaurant Maria.
Wir sind zurück in den Bergen. Das letzte Stück auf den Gran Sasso ist eine Mautstraße. € 12,00 sind zu berappen. Oben angekommen lichtet sich der Nebel. Der Botanische Garten ist geschlossen, sieht aber sowieso nicht sehr attraktiv aus. Liegt vielleicht auch an der Jahreszeit.
Doch auch geschichtlich hat das Campo Imperatore etwas zu bieten. Im Sommer 1943 wurde der gestürzte Duce del Fascismo, Benito Mussolini, im mittlerweile verfallenen Hotel Campo Imperatore gefangen gehalten und durch eine abenteuerliche, deutsche Militäraktion wieder befreit. Auch ein Observatorium steht hier an der Bergstation der Bahn.
Wir sitzen gemütlich zuhause beim Frühstück und überlegen wo wir heute eine kleine Wanderung unternehmen könnten. Ich bin wieder mal sehr unternehmungslustig und denke mich über die Landesgrenzen hinweg. „Wie wäre es mit einer Fahrt nach Südtirol, die Apfelbäume blühen dort sicher zu dieser Zeit“. Wolfgang meint 400 Kilometer an einem Tag sind doch zu viel zu fahren. Ich buche kurzerhand ein Zimmer und wir beschließen eine Nacht zu bleiben. Kleiner Koffer gepackt und schon sitzen wir im Auto.
Die Fahrt über den Arlberg lässt noch mal kurz Wintergefühle aufkommen, die Schneewände sind noch meterhoch.
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Über den Reschenpass kommen dann schon wieder Frühlingsgefühle auf. Der See ist fast leer, statt Wasser befinden sich unzählige Bagger und Lastwagen auf dem Grund des Sees.
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Wir legen eine Kaffeepause in Burgeis ein, wo wir vor 2 Jahren mal Urlaub gemacht haben. Wunderbare Qualität von Kaffee, sowie Apfelstrudel und Marillenstrudel. Die Sonne heizt anständig ein, Urlaubsgefühle kommen auf.
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Angekommen in Tarsch, beim Riesen, wo ich ein Zimmer gebucht habe kühlen wir uns erst mal mit einem Getränk auf der Terrasse. Dieses Haus stammt aus dem 13. Jahrhundert und birgt unzählige Schätze aus alter Zeit. Früher war dies eine Kornkammer und eine Pilgerherberge mit nur 2 Zimmern. Heute bietet das kleine familiäre Hotel 9 Zimmer in unterschiedlichen Kategorien. Wir mussten unser gebuchtes Zimmer tauschen, da die Betten für uns eindeutig zu kurz waren.
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Jetzt hält uns aber nichts mehr im Haus, die Sonne und die Apfelblüten locken. Wir spazieren nur ein kleines Stück und befinden uns schon inmitten der blühenden Plantagen. Blühende Bäume mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund, genau so habe ich mir das vorgestellt.
Eine weitere Biketour führt uns heute von Grado nach Duino.
Wieder führt der Weg erst durch die Lagunen von Grado, vorbei am Observatorium für die Vogelbeobachtung, durch endlos scheinende Felder von Hirse. Über Brücken und anschließend, wie kann es anders sein, kommt wieder einmal der Abenteuermodus ins Spiel.
Ein schmaler Weg über aufgeweichten Lehmboden und dichtes Gebüsch führt uns wieder auf die Straße. Nicht nur die Profile der Reifen sind komplett voll mit dieser dicken Pampe, auch am Rahmen des Bikes klebt dieser dicke Schlamm. Egal, wir suchen ja ab und an das Abenteuer.
Der Weg wird wieder besser, führt uns durch Monfalcone und weiter der Hauptstraße entlang in Richtung Duino. Ich finde einen Weg der weg von der stark befahrenen Straße führt, durch einen schönen Wald. Ziemlich holprig und steinig, aber besser als im Verkehr zu fahren.
Die letzen Meter bergab und wir erreichen unser Ziel, den kleinen Hafen von Duino. Früher, als wir noch in Kärnten wohnten war dies unser erstes Ziel im Frühling. Wenn Anfang März teilweise noch Schnee lag und die Temperaturen einstellig, haben wir hier Sonne und Wärme getankt.
DuinoHafen von Duino
Auf der Terrasse des Cavalluccio Duino geniessen wir ein köstliches Mittagessen. Wie damals. Zurück finden wir erneut einen anderen Weg durch Monfalcone, etwas abseits am Fluß entlang.
Monfalcone
Heute haben wir knapp 70 Kilometer zurückgelegt.
Zwei Tage später unternehme ich alleine eine Entdeckungstour in die Lagunen. Dieses Mal finde ich eine ganze Kolonie von Flamingos. Ich dachte mir, irgendwo müssen doch mehrere sein. Von einem zweiten Observatorium im Naturreservat kann ich sie aus der Ferne beobachten. Ein Fischreiher schüttelt sich das Wasser aus dem Gefieder und trocknet sich anschließend genüsslich an der Sonne.
Auch anderes Federvieh gerät vor meine Linse. Die Landschaft ist wirklich beeindruckend schön hier. Über Brücken, durch kleine Wäldchen und viel dem Wasser entlang.
Ein Spaziergang am Strand rundet einen äußerst gelungenen Tag ab.
Nun endlich hat es geklappt. Beim sechsten Anlauf. Immer wieder kamen Reisebeschränkungen und diverse lock down dazwischen. Wir starten unsere kurze Auszeit mit der Fahrt über den Reschenpass nach Südtirol. Es herrscht kaum Verkehr auf der Straße und so nutzen wir auch die Gelegenheit am fast leeren Parkplatz am Reschensee einen kurzen Stopp einzulegen. Normalerweise ist dieser mit Bussen und diversen anderen Fahrzeugen zum Bersten voll. Der markante Kirchturm aus dem Jahre 1355, heutiges Wahrzeichen des Vinschgau, ragt aus dem zugefrorenen See. Dieser ist ein Überbleibsel des ehemaligen Dorfes Alt Graun. Der ganze Ort versank 1950 beim Fluten des Stausees.
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Nur wenige Kilometer hinter der Grenze erreichen wir schon unser Ziel. Majestätisch thront das Kloster Marienberg am Hang über dem Dorf Burgeis. Auf 1340 m.ü.M. die höchstgelegene Benediktinerabtei Europas. Wir checken im Hotel Weisses Kreuz ein, das heißt wir haben uns für ein Zimmer im gegenüberliegenden Gebäude entschieden. Im „Ansitz zum Löwen“ begeben wir uns in die Vergangenheit, ganze 800 Jahre zurück.
Durch wunderschöne Landschaft geht die Reise weiter in die Hauptstadt Umbriens.
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MONIKA KOCH
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MONIKA KOCH
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Zu den Parkplätzen vor den Toren der Stadt zu fahren hat am Samstag keinen Sinn. Alles zugeparkt. Also fahren wir den Hügel wieder hinunter und stellen Henriette auf dem Camperparkplatz am Fuße der Stadt ab. Für 20 Euro kann man hier 14 Stunden parken, es gibt auch Strom und eine Dumpingstation.
Schon 2019 haben wir die damalige Kulturhauptstadt Matera in der Basilikata besichtigt.
Auf dem Weg nach Norden entscheiden wir uns kurzfristig einen weiteren Stopp in dieser faszinierenden Stadt einzulegen.
Wir parken Henriette erneut auf dem großen überdachten Stellplatz außerhalb der Stadt. Diesmal aber ganz am Rand, ausserhalb des Daches. Beim letzten Besuch erlebten wir eine böse Überraschung.
Mit dem Bus fahren wir die kurze Strecke in die alte Stadt. Wieder sind wir sehr begeistert. Seit unserem letzten Besuch hat sich wieder einiges getan, viele zusätzliche Häuser sind inzwischen renoviert und es wird an allen Ecken gearbeitet.
Ach, was ist Venedig doch für ein schönes Fleckchen. Immer wieder zieht es uns hierher. Wir sind schon sehr gespannt was uns dieses Mal wieder erwartet. Auf unserer Anreise nach Ancona bleiben wir 2 Tage am Campingplatz Venezia Village. Nur ein kleines Stück zu Fuß und schon sind wir bei der Bushaltestelle. Nach 2 Stationen erreichen wir schon die Piazza Roma.
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Heute brechen wir unsere Tradition das Einstands Achtele beim Da Lele zu trinken, die Warteschlange zieht sich über den ganzen Platz.
Wir machen kehrt und finden auf Anraten von unseren Freunden Maria und Michael ein weiteres sehr nettes Lokal, wo wir dann Venedig mit einem Glas Wein und köstlichen Chicchetis begrüssen.
Schon lange reden wir davon, einmal einige Tage zu zweit zu verreisen. Monatelang, ja fast jahrelang ( wegen Corona ) verschoben klappt es endlich. Und das ganz spontan. Die Planung war nicht so einfach, mußte einige Male neu durchdacht werden. Der erste Treffpunkt in Lienz klappt nicht, da die Straße wegen Unwetter und Muren gesperrt war. Kurzerhand wird umgeplant. Neues Zugticket gebucht – es geht nach Bozen. Dort treffen wir uns am Bahnhof. Fast punktgenau um die gleiche Zeit kommt Bruni mit dem Auto und ich mit dem Zug an. Erst mal gibt es einen feinen Kaffee zur Feier des Tages bevor es weiter geht in Richtung Süden.
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Wir beziehen das Zimmer in unserem kleinen Hotel, der Villa Maria au lac. Dieses liegt wunderschön am Ufer des Gardasees in einem schönen Garten.