Valle de Cocora, Heimat der Wachspalmen

Valle de Cocora, Heimat der Wachspalmen

REGENWALD UND WACHSPALMEN

Wir möchten noch ein bisschen mehr von Kolumbien sehen und so fahren wir heute mit 2 kleinen Bussen ins Valle de Cocora. Dieses Tal liegt auf knapp 3000 Metern und ist berühmt durch das Vorkommen der Quindio – Wachspalmen. Diese Palmenart ist mit einer Höhe bis zu 60 Metern die höchste Palme der Welt und kann mehrere hundert Jahre alt werden. Sie ist auch der Nationalbaum von Kolumbien und auf allen Werbeprospekten und der 50.000 Peso Note abgebildet.
Ja, in Kolumbien ist man sehr schnell Millionär. 100 000.00 Pesos sind umgerechnet € 28.00.

Wir legen einen Stopp ein, in einem kleinen Dorf das noch nicht vom Tourismus überrollt wird. Ausser uns sind fast nur Einheimische auf den Straßen und in den zahlreichen Cafés rund um den Hauptplatz. Dieses Dorf verstreut sehr viel Charme, die Häuser sind bunt und sehr gut gepflegt.

In Salento dagegen sieht es schon etwas anders aus. Diese Stadt steht mittlerweile in jedem Reiseführer und ist sozusagen ein Muss für alle die nach Kolumbien reisen. Zur Zeit herrscht noch keine Hochsaison und so ist es noch relativ ruhig hier.

Vom Mirador führen ca. 200 Stufen in die Stadt. Wir wollen nur eine Kleinigkeit essen und fallen gleich in die erste Pizzeria, die einen sehr guten Eindruck auf uns macht.

Die Speisekarte bietet große, aber auch kleine Pizzen an, so entschließen wir uns für 8 kleine. Die Überraschung gelingt, die Pizzen sind viel größer als erwartet, schmecken aber hervorragend. Solch eine Pizza muß in Italien erst gefunden werden.

Die Rechnung fällt  nicht kleiner aus als die Pizza. Wolfgang meint, hier ist es wie DKT -spielen. Wir werfen nur so um uns mit den Scheinchen. 100 000 Pesos sind 21 Euro.

Ein kleiner, ein ganz kleiner Verdauungsspaziergang durch die Stadt, und schon wieder sitzen wir im Bus.

Wir fahren zu den inzwischen geschützen Wachs Palmen im Valle de Cocora. Durch die Pflanzung von hunderten Avocadobäumen und der fortschreitenden Landwirtschaft war diese Palmenart vom Aussterben bedroht. Innerhalb einer Woche wurde ein neues Gesetz erlassen, die Palmen auch auf Privatgrund zu schützen und nicht durch andere Pflanzungen zu gefährden.

Der gestrige Regen hüllt diese Hügel in leichte Nebelschwaden. Wir unternehmen eine kleine Wanderung zu den Palmen, eine kleine Gruppe marschiert weiter in den Regenwald. Immer wieder leuchten Blüten in den verschiedensten Farben aus dem Dickicht.

Unsere Guides erzählen uns interessante Geschichten über Kolumbien, wie etwa das mit dem Füherschein. Es gibt zwar eine Fahrschule in Kolumbien, in der die Busfahrer und Taxifahrer eine Prüfung ablegen müssen. Der Rest der Bevölkerung kauft sich einfach eine Fahrerlaubnis. Diese Besteht aus einem kurzen ärztlichen Check und einem kleinen psychologischen Test, der folgende Fragen beinhaltet: Lebt man alleine? Hat man viele Freunde? Was macht man in der Freizeit? Das war es dann schon, keiner lernt etwa die Verkehrszeichen zu lesen oder andere Verkehrsregeln. Dies erklärt auch die Fahrweise der Kolumbianer – Überholen bei doppelter Sperrlinie ist nur eine davon.
Es ist für uns wichtig defensiv zu fahren und sehr aufmerksam zu bleiben.

Auf der Heimfahrt stoppen wir bei einer ganz besonderen Mauer. Diese Skulpturen erinnern an die Ureinwohner Kolumbiens, die Chibcha, und deren Rituale. Die Feinde wurden getötet und auch gegessen. Am Abend erreichen wir müde und um viele Erlebnisse reicher die Kaffeefinca.