Wir legen heute einen Fahrtag ein um dem gemeldeten schlechten Wetter zu entfliehen. Etwas mehr als 500 km sind es von Matera bis Orvieto in Umbrien.
Die Landschaft ändert sich, von ganz flach geht sie über in hügelig. Bald schon sind die ersten Berge zu erkennen. Viele Dörfer thronen auf den hohen Hügeln. Auf beiden Seiten der Straße sind ganze Hügel – und Gebirgsketten verbrannt. Hier müssen viele Feuer gewütet haben. Wir stoppen kurz bei einem Lidl Einkaufsmarkt. Doch bevor wir diesen betreten dürfen, wird Fieber gemessen. Das haben wir so noch nie erlebt.
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In Orvieto haben wir einen Stellplatz für Wohnmobile ausgemacht, der direkt an der Station der Standseilbahn liegt. Es gibt Sanitäranlagen und Strom.
Wir fahren mit der Bahn hoch bis in die Stadt. Sie thront auf einem Felsvorsprung aus vulkanischem Tuffstein.
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Diese ist größer als wir uns vorgestellt haben. Viele kleine Gassen, mit großen Steinen gepflastert frühen vorbei an zahlreichen Restaurants und wirklich netten Geschäften. Hier finden wir nicht nur die sonst üblichen Souvenirläden , nein, hier gibt es noch viel Handwerk. Schuhe werden noch von Hand genäht, Ledertaschen, Gürtel und auch Keramik wird handbemalt.
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Der Dom von Orvieto
Der Dom von Orvieto ist ein Meisterwerk. Er hat Ähnlichkeit mit dem von Siena. Leider schließt er gerade seine Türen, also kommen wir morgen wieder. Die Kirche wurde im Jahr 1290 begonnen und der Bau endete im 16. Jahrhundert. Die Fassade ist unheimlich detailliert und die Seitenwände aus Streifen aus weißem Marmor und grau- blauem Basaltstein.
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Gleich nach dem Frühstück machen wir uns erneut auf den Weg in die Stadt. Die Funiculare wird gerade einer Revision unterzogen, es fährt jedoch ein Bus hoch in die Stadt.
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Die Straßen sind noch sehr einsam, das Leben beginnt hier nicht vor 10 Uhr.
Der Brunnen von San Patrizio wurde im 16. Jh. erschaffen, um der Stadt ganzjährig Wasser zu gewährleisten. Für den Fall von Notständen oder eines verlängerten Belagerungszustandes. Der Brunnen von San Patrizio wurde von Papst Clemens VII gegraben, der während des Sacco di Roma (Plünderung Roms) im Jahr 1527 nach Orvieto geflüchtet war.
Der kreisförmige Brunnen ist 62 Meter tief und 13 Meter breit. Um die Brunnenröhre herum laufen zwei übereinander liegende Wendeltreppen, die nicht miteinander kommunizieren. Auf diese Weise behinderten die Personen, die mit den Maultieren das Wasser aus der Tiefe des Brunnens holen wollten, nicht den Weg derjenigen, die, nachdem sie sich das Wasser besorgt hatten, wieder zurück an die Oberfläche stiegen. Jede Treppe zahlt 248 sehr bequeme Stufen, die auch von den Lasttieren leicht zu bewältigen waren. Ihr Licht erhalten die Treppen von 72 gewölbten Fensteröffnungen in der Brunnenröhre. Das Licht verringert sich allmählich, je weiter man absteigt. Auf dem Grund der Brunnenröhre verbindet eine kleine Brücke die beiden Treppen.
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Wir sehen uns erst einmal den Dom von Innen an und sind restlos begeistert. Das Sonne fällt gerade in die Fenster und lässt den Innenraum in einem wunderschönen warmen Licht erstrahlen. Das Highlight des Kathedrale ist die Cappella del Corporale. Mit unzähligen farbenfrohen Fresken verziert. Das Dach der Kirche wird von riesigen Säulen getragen.
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In den Katakomben von Orvieto
Anschließend begeben wir uns in die Unterwelt von Orvieto. Die Führung findet in englischer Sprache statt. Wirklich interessant was sich hier unten so alles getan hat. Vor mehr als zweitausend Jahren begannen die Ureinwohner Tunnel, Durchgänge und Höhlen in den weichen Tuffstein zu graben. So entstand ein mehrstufiges Labyrinth unter der Stadt. Schätzungsweise mehr als 1200 Tunnel, Höhlen, Silos und Brunnen umfasst dieses Tunnelsystem.
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Die Olivenölproduktion fand in den Gewölben der Unterwelt statt. Mit von Eseln betriebenen riesigen Mühlen. Auch wurden Teile dieses Untergrundsystems im 2. Weltkrieg als Bunker benutzt.
Wir besichtigen nur einen kleinen Teil dieses Tunnelsystems. Oberhalb dieser Höhlen befinden sich die Häuser der Stadt, und diese benutzen diese gekühlten Höhlen heute als Keller.
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55 Treppenstufen unter der Erde kommen wir in eine Höhle mit einer kleinen Luke in der Felswand nach aussen. Innen sind zahlreiche Nischen in den Stein geschlagen.
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Hier flogen Tauben ein und aus, haben genistet und sich vermehrt. Die Menschen damals haben sich Tauben gehalten, da dieses selbst für ihre Nahrung sorgten. Am Ende landeten sie dann doch in den Töpfen.
Die Führung endet nach einer Stunde und wir machen uns auf den Weg nach Perugia.