Kientzheim,Kaysersberg, Colmar und Eguisheim
Von Riquewihr aus unternehmen wir einige Biketouren. Heute nach Kaysersberg und weiter nach Colmar.
Durch die Weinberge führt der Radweg mal bergauf, dann wieder bergab. Es macht richtig Spaß auf diesem Weg zu fahren. Schon von Weitem können wir die Kirche und die Burg sehen. Doch erst erreichen wir Kientzheim. Auch dieses Dorf ist sehenswert. Alte, bunte Fachwerkhäuser, ein schöner Dorfbrunnen und eine schöne Kirche.
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Nicht weit von Kientzheim liegt auch schon in Kaysersberg. Dies haben wir aus einem ganz besonderen Grund auserwählt. Wolfgang hat hier eine Bäckerei ausfindig gemacht die wir unbedingt besuchen wollen. Noch ist sie proppenvoll, wir entscheiden uns erst die Stadt zu besichtigen und es später zu versuchen. Wir spazieren durch die Straßen aus Kopfsteinpflaster und bewundern die schönen, bunten Fachwerkhäuser. Geschmückt mit bunten Blumenarrangements, manche auch voller Kitsch. Kleine Erker, kunstvolle Schilder und Zunftzeichen vor fast jedem Haus.
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Wir werfen einen Blick in die Kirche und sind sehr angetan. Einfach gehalten und doch wunderschön. Ein riesiger Jesus hängt über dem Mittelgang, der Altar ist kunstvoll in gold gestalten, glänzt aber nicht so prunkvoll wie oft anderswo, sondern sehr dezent.
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Beim Rückweg werfen wir erneut einen Blick in die Bäckerei, und siehe da, außer einem Mann der in seine Zeitung vertieft ist, kein Mensch mehr da. Wir suchen uns kleine Köstlichkeiten aus, kaufen ein schmackhaftes Brot und geniessen unseren Kaffee.
Weiter geht die Fahrt ins 13 km entfernte Colmar. Wieder durch Weinberge, bis wir an den Stadtrand gelangen. Von da geht es kreuz und quer entlang der Straßen, über die Bahn, durch schmale Unterführungen. Der Weg zum „Kleinen Venedig“ ist echt mühsam. Doch zur Mittagszeit erreichen wir unser Ziel. War die Stadt bis zu diesem Punkt komplett verlassen, spielt es sich hier auf der kleinen Brücke ab. Die Auslöser der Kameras klicken, die Handystangen werden gezückt, jeder will der erste sein, jeder will ganz vorne stehen. Was wir hier zu sehen bekommen ist wirklich bemerkenswert. Ein kleiner Kanal mit braunem Wasser fließt unter der Brücke. Zwei Boote, die vermutlich mal als Gondeln dienen sollten, liegen halb abgesoffen im Bach. Schön sind die Häuser, die das Ufer säumen. Wie in den anderen Orten schon, bunte Fachwerkhäuser, mit Blumen geschmückt.
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Colmar ist eine große Stadt, nicht sehr attraktiv, bis eben auf dieses Viertel. Dieses liegt um die Lauch herum und wird „La petite Venise“ genannt. Der Name entstand zweifellos aus der ursprünglichen Ausrichtung der Häuser auf beiden Seiten des Flusses, der in den Südosten der Stadt verläuft. Früher wurden die Fachwerkhäuser am Ufer fast ausschließlich von Fischern bewohnt.
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Durch eine kleine Gasse kommen wir zu einer zweiten Brücke. Das Geländer entlang des Baches ist voll mit roten Herzschlössern. So viele habe ich noch nie an einer Stelle gesehen. Muß ein gutes Geschäft sein für den kleinen Laden nebenan.
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Wir machen uns wieder auf den Weg zurück durch die Weinberge nach Riquewihr. Am nächsten Tag starten wir nach Eguisheim. Wir dachten immer Riquewihr hat unser Herz erobert, doch nach dem Besuch in Eguisheim hat sich das geändert. Wir sind verliebt in Eguisheim. Das scheint auch den Störchen so zu gehen, zahlreiche Storchennester auf den Dächern. Sogar den Kirchturm hat sich eine Storchenfamilie als Domizil ausgesucht. Es klappert von den Dächern, sobald einer der Störche sich verabschiedet oder ins Nest zurückkehrt.
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Bei der Kirche handelt es sich um die Kapelle Saint Léon, die im 19. Jahrhundert erbaut wurde.
Viel älter als die Kapelle ist die Burganlage daneben. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde auf Fundamenten aus dem 8. Jahrhundert errichtet.
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Eguisheim hat einen ganz besonderen Stadtplan. Die Gassen wurden schneckenförmig angelegt, so daß man sich plötzlich in bekannter Umgebung wiederfindet. Wie ein Spirale dreht sich die schmale Gasse durch die Häuser. Diese sind mit Liebe zum Detail geschmückt. Bunte Blumen an den Fenstern und an jeder Ecke wo die Pflastersteine ein Fleckchen Erde freilassen. Ansonsten stellen die Bewohner einfach bepflanzte Töpfe vor die Häuser. Eguisheim gehört zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Das kann ich nur bestätigen.
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Alles scheint hier so klein und zierlich. Auch die zahlreichen Geschäfte, die Kunsthandwerk, lokale Spezialitäten und Anderes anbieten. Wir erkundigen uns im Touristenbüro über eine Möglichkeit Café zu trinken, da wir auf unserem Weg durch das Dorf noch keines entdeckt haben. Die nette Dame gibt uns zu verstehen dass es kein Café gibt in Eguisheim. Wir nehmen unsere Entdeckungstour wieder auf und landen in der äusserten Gasse der Spirale plötzlich bei einem geöffneten Café. Der Café schmeckt hervorragend und die Schokobretzel dazu ein Traum.
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Wir nehmen schwer Abschied und sind uns sicher – Eguisheim wir sehen uns wieder. Sind es von uns zuhause doch nur 260 Kilometer.
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