Von der Bohne zum Kaffee

Von der Bohne zum Kaffee

HEUTE MACHEN WIR KAFFEE

Auf einer Kaffeefinca zu übernachten und keine Kaffeetour zu machen, das geht gar nicht. So begeben wir uns heute nach dem Frühstück in die Kaffeeplantagen. Es ist ein wunderschöner Morgen und wir werden auch von so manchem Getier besucht.

Wir sind startklar. Als erstes  werden wir eingekleidet, so wie die richtigen Kaffeepflücker eben.

Bevor es an die Arbeit geht erklärt uns unser Guide wie die Kaffeepflanzen gezüchtet und gepflanzt werden. Wir haben ja schon in Costa Rica eine Kaffeetour besucht, doch es ist immer wieder interessant und wir erfahren immer wieder etwas Neues. Für die Kaffee Herstellung befreien die Bauern  die Bohne von der Pergamenthaut und säen sie in Keimbetten aus. Nach spätestens sechs Wochen treibt der Keimling erste Blätter, die Bauern pflanzen jetzt in Behälter um, kultivieren die Kaffeepflanze weiter in Pflanzschulbeeten und setzen diese nach acht Monaten in die Plantage um.

Der Kaffee gedeiht am Besten in einer Höhe von 600 bis 1500 Metern, da hier das Klima entsprechend ist.  Die Temperaturen sollen nicht unter 10° C und nicht höher als 30° C betragen. Das ist auch ein Grund weshalb die Kaffeepflanze in Äquatornähe am besten gedeiht, da hier das Wetter am konstantesten ist.  Der Boden sollte tief, locker und gut belüftet sein. Nach diesen Erklärungen geht es nun endlich ab in die Plantage.

Kaffee kann in Kolumbien  das ganze Jahr über geerntet werden, jedoch gibt es 2 Haupternten, die jeweils im April – Mai und im Oktober – November stattfinden. Wer suchet, der findet, so gelingt es uns auch einige der roten Kaffeebohnen zu pflücken.

Die Kaffeekirschen brauchen bis zu 10 Monate bis sie reif sind. Bei der Ernte wird kontrolliert ob ja auch keine grünen Kaffeekirschen geerntet werden. Wenn ja, dann bedeutet dies 10% Abzug vom Tagelohn, und bei Wiederholung wird gekündigt. In Kolumbien wird der Kaffee von Hand gepflückt.

Nach der muss die Pergamenthaut der Kaffeekirsche entfernt werden, dazu dreht man sie durch eine Art Mühle.

Die enthäuteten Bohnen werden dann getrocknet bevor sie geröstet werden. Für die heutige Röstung können wir natürlich nicht unsere selbst geernteten Bohnen verwenden. 

Die Bohnen sind relativ schnell geröstet, und der Duft ist herrlich. Dieser wird aber noch viel intensiver nachdem die Kaffeebohnen gemahlen sind. 

Nach unserer Tour steht schon ein aufgebrühter Kaffee bereit. Wir  nehmen wir den von uns frisch gemahlenen Kaffe  einfach mit ( sonst wird er vermutlich weggeschmissen)  und kochen so einen richtig guten  Espresso. 

Wir sind immer noch sehr fasziniert vom Bambuswald hinter unseren Wohnmobilen. Es ist schon enorm wie schnell diese Pflanze wächst. Die Jungtriebe sehen aus wie große Spargel, haben aber ganz feine Haare, die sich wie Dornen in der Haut verfangen.

Nach dieser anstrengenden harten Arbeit haben wir uns auch ein bisschen Vergnügen verdient. Direkt bei der Kaffee Finca beginnt der Spaß, könnte er beginnen. Eine Canopyanlage, auf der man  2 Kilometer in einer Höhe bis zu 70 Metern an einem Seil über die Kaffeeplantagen „fliegen“ kann.  Dies ist die größte Anlage dieser Art in Kolumbien.

Kaum sind Klettergurten und Helm angezogen, geht es richtig zur Sache. Blitze und Donner wechseln sich ab und ein heftiger Tropenregen setzt ein. Das war´s dann.  

Im Regen laufe ich zum Wohnmobil und erlebe eine schöne Überraschung. Henriette hat nasse Füße ( Räder) bekommen, wir stehen regelrecht in einem See.

Wir ergreifen die Flucht und fahren auf den Parkplatz vor der Wiese. Morgen früh geht die Reise ja sowieso weiter.

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