Ficuzza und das alte Jagdschloss in den Bergen

Ficuzza und das alte Jagdschloss in den Bergen

 

 

 

DIE 2 SEITEN DES VERTRÄUMTEN ORTES IN DEN BERGEN HINTER PALERMO

 

Am Fuße des Felsmassivs  Rocca Busambra liegt das kleine verträumte Dörfchen Ficuzza. Die Anfahrt ist auch mit Wohnmobil keine große Herausforderung. Überraschenderweise führt eine ziemlich gute Straße in die Berglandschaft hinter Palermo.

 

 

 

 

 

 

Bei den Durchfahrten kleinerer Orte sind wir immer wieder beruhigt wenn uns LKW`s entgegenkommen. Wenn diese hier durchfahren können, dann schaffen wir dies mit links.

 

 

 

 

 

Wir finden einen Platz am Rande des Dorfes, wo wir 2 ruhige Tage mit Wanderungen verbringen wollen. Doch erst gilt es das Dörfchen zu erkunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vor mehr als 200 Jahren trieb es den jagdfreudigen Bourbonenkönig Ferdinand IV hierher. Er ließ in den damaligen dichten Wäldern den Palazzo Reale erbauen um seiner Leidenschaft, der Jagd standesgemäß fröhnen zu können. 

 

 

Heute wird der Palast von der Forstverwaltung genutzt und kann besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Neben zahlreichen bis zu über 100 Jahren alten Jagdtrophäen wurde auch ein Herbarium von über 700 Pflanzen angelegt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Unser nette Führer wiederholt für uns 2 alles nocheinmal in englischer Sprache. Wir sind die einzigen „nicht Italiener“. Auch weist er extra daraufhin, daß die Verwandtschaft der Bourbonen auch nach Österreich reicht.

 

 

 

 

 

 

Über eine rote Marmortreppe gelangen wir in die oberen Räumlichkeiten, die einst vom Königspaar bewohnt wurden. Leider ist die ursprüngliche Möblierung nicht mehr vorhanden. Die Marmorsäulen, der Kamin und die Decke des königlichen Schlafzimmers lassen erahnen wie prunkvoll dieses Schloss einmal war. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vom Obergeschoß aus haben wir einen schönen Blick auf die ehemaligen Pferdeställe und den Park  vor dem Schloss, welcher von den Bewohnern als Ruheoase benützt wird. Die sehr lebhafte Besichtigungstour führt uns auch in den Keller, dort steht eine alte Carretta, 120 Jahre alt und noch in Originalzustand.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir sind gewohnt, egal wie klein das Dorf oder die Stadt auch sein mag, mehrer Kirchen zu finden. In Ficuzza gibt es keine Kirche. Gar nicht üblich für ein sizilianisches Dorf. Im Schloss gibt es allerdings eine Kapelle, die auch von den Dorfbewohnern genutzt werden darf.

 

 

 

 

In den Wäldern und Wiesen um den Rocca Busambra blühen  jetzt im Frühling unter Anderem Alpenveilchen, Birnbäume und verschiedene seltene Orchideen. 

 

Schon bei der ersten Wanderung entdecken wir einige dieser seltenen Blüten, eine davon steht sogar direkt vor unserem Wohnmobil. Diese Tour dauert wie so oft für uns etwas länger, da ich alle paar Meter niederhocke um die eine oder andere Blüte zu fotografieren. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir trauen unseren Augen kaum, wie Unkraut stehen sie überall im Wald und am Straßenrand – weiße Pfingstrosen, und ganz wenig rosafarbene. 

 

 

 

 

Der Zweite Tag verläuft alles andere als ruhig. Dieses kleine Dorf in den Bergen ist auch das Naherholungsgebiet von Palermo. Heute, am Tag der Freiheit in Italien, stürmen die Städter dieses idyllische Dörfchen.

Kilometerweit parken die Autos am Straßenrand, die Menschen schleppen Tische,  Sessel, Sonnenschirme, Grillkohle und Kühltaschen in die umliegenden Wälder. Überall wird gegrillt, gespielt und gesungen. 

Im Nu sind wir auch komplett eingeparkt. Auch wenn wir wollten, an eine Abreise ist nicht zu denken. Gut daß wir dies nicht vorhaben. 

 

 

 

 

 

 

Für uns ist wieder ein Wandertag angesagt. Wieder entdecken wir neue Orchideen. Nur mit der Wegbeschreibung klappt es hier nicht so richtig. Genau gesagt es existiert keine lesbare Tafel. 

 

So wird es keine Rundwanderung, sondern wir drehen nach ca. 5 km um. Haben wir doch einen Tisch für das Mittagessen gebucht. Mittlerweile wurden  durch das Dorf  Einbahnen eingerichtet um den Verkehr in den Griff zu bekommen.

Am Abend kehrt wieder Ruhe ein, die Menschen reisen ab in die Stadt und die Kühe kommen zurück auf die Weide. 

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