Vom Tor Amazoniens, leuchtenden Kinderaugen und einem Flug über den Abgrund

Vom Tor Amazoniens, leuchtenden Kinderaugen und einem Flug über den Abgrund

 

DER FLUG ÜBER DEM ABGRUND

 

Umsäumt sind die kurvenreichen Bergstraßen von bewirtschafteten Feldern bis über 3500 Meter hoch, von blühenden Böschungen und schönen, fertigen Häusern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nur eines vermissen wir in Ecuador , das sind Aussichtspunkte mit Parkplatz. Da müssen wir es den Bussen gleich tun und einfach die Warnblinker rein und stehenbleiben.

 

 

 

 

 

 

Wir fahren einfach in eine Seitenstraße um eine Kaffeepause einzulegen, die Aussicht von hier ist toll.

 

 

 

 

Schon bald bekommen wir Besuch von einem Jungen mit seinem Vater, die auf einem Motorrad über diese Seitenstraße kommen. Sie sind sichtlich überrascht uns und vor allem unser Wohnmobil zu sehen. Vermutlich kommen in diese verlassene Gegend nicht viele Touristen. Ich rufe den Jungen um ihm einen Ball zu schenken. Mit leuchtenden Augen und einem „gracias“ nimmt er ihn entgegen. Auch über Luftballone und Abzugsbildchen freut er sich sehr. Ich rede ein Weilchen mit seinem Vater, ein bisschen spanisch, ein bisschen mit Händen und Füßen, aber wir verstehen uns super. Dann rauschen sie wieder davon und wir geniessen noch unsere Pause.

 

 

 

 

Erst dachten wir es findet die Präsidentenwahl statt, da seit 4 Tagen kein Alkohol ausgeschenkt und verkauft wird. Später erst erfahren wir daß nur eine Umfrage stattgefunden hat ob die Bevölkerung mit der Arbeit des Präsidenten zufrieden sei. Allerdings scheint diese Umfrage überall gefeiert zu werden. In jeder Stadt, in jedem Dorf sind Feiern angesagt, die Menschen haben sich ihre schönsten Trachten angezogen.
Viele stehen oder sitzen am Straßenrand und warten auf einen Bus. Nicht wenige verwechseln uns mit einem Bus, heben die Hand um uns anzuhalten. Sobald sie ihren Irrtum erkennen winken sie freundlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die gegrillten Meerschweinchen an den Spießen locken mich keineswegs, doch bei einem guten Grillhendel sage ich nicht nein. Dies geniessen wir am Rande der Straße in einem kleinen Restaurant.

 

 

 

 

Es werden aber nicht nur Meerschweinchen angeboten, sogar ganze gegrillte Schweine werden durch die Straßen gekarrt.

 

 

 

 

Das Dorf Pelielo liegt kurz vor unserem Ziel und ist bekannt für die Produktion und den Verkauf von Jeans Hosen. Die ganze Hauptstraße entlang reiht sich ein Geschäft an das nächste. Unser Aufenthalt dort bleibt nicht unbemerkt.

 

 

 

 

Auf unserem Übernachtungsplatz angekommen wundern wir uns sehr. Wir wussten daß wir den Parkplatz mit Schaustellern teilen sollen, doch daß wir auf einem Rummelplatz stehen ist dann doch für alle eine Überraschung.

 

 

 

So geleiten uns laute Musik und bunt blinkende Lichter vom Riesenrad und das brüllen der leuchtenden Drachenschaukel in den Abend.

 

 

 

 

Wir beschliessen in die Stadt zum Abendessen zu gehen, um so dem Lärm etwas zu entfliehen.

Die Nacht verläuft dann doch ruhiger als gedacht, um 23 Uhr ist Schluß mit Party.

Banos ist eine Stadt mit 20000 Einwohnern und gilt als das Tor Amazoniens. Der Ort wurde auch schon mehrmals evakuiert, da der Vulkan, der die heißen Quellen speist, noch aktiv ist.

 

 

 

 

 

 

Mit einer Chiva, einem offenen Lkw, begleitet von musikalischen Klängen fahren wir zu einem Wasserfall.

 

 

 

 

 

 

Nein, das ist er noch nicht, der Wasserfall. Mich erinnert die Fahrt auf dieser Straße sehr an Madeira, den Norden der Insel.  

Vor der Wanderung ist aber noch ein bisschen Action angesagt. Manche von uns schweben an einem Seil über die Schlucht. Kurze Zeit später machen wir dasselbe in einem Korb, der an einem Seil befestigt ist. Es macht Spaß über die Lüfte zu schweben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Wanderung zum Wasserfall führt durch den Regenwald, die Luft ist feucht und warm.

 

 

 

 

 

 

 

 

Anschließend fahren wir wieder zurück. Vorbei an einem Wasserkraftwerk, das mehr Strom erzeugt als man hier in Ecuador braucht, so wird der Rest nach Kolumbien verkauft.

 

 

 

 

 

 

Nach einem sehr ausgiebigen Mittagessen, wieder beim „Schweizer“ setzen sich einige von uns wieder in eine Chiva und fahren den Berg hoch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ganz oben am Grat gibt es eine spezielle Schaukel. Der Andrang ist groß, viele wollen über den Abhang schweben, doch mit großem Geschrei. Scheint doch sehr angsteinflössend zu sein.

 

 

 

 

Wir fahren weiter zum berühmten Baumhaus, dies liegt unter dem Vulkan Tungurahua.

 

 

 

 

 

 

Auch hier gibt es Schaukeln, mit denen man über den Abgrund durch die Lüfte fliegen kann. Das möchte ich unbedingt probieren. Es macht wirklich Spaß, doch die Aufregung bleibt nicht aus. So hoch über dem Abgrund bin ich noch nie geschaukelt. Und ich gebe zu, auch meine „Fliegerei“ über den Abgrund bleibt nicht ganz lautlos.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es war ein sehr ausgefüllter, abenteuerlicher Tag heute. Und der Rummelplatz ist wieder in ein Lichtermeer getaucht und die Musik begleitet uns wieder in die Nacht. Morgen geht die Reise weiter und wir hoffen auf ruhigere Nächte.

 

 

 

 

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