ÜBER ALLE BERGE
Den letzten der 5 Tage zeigt sich Cusco ziemlich verregnet. Was hatten wir doch für ein Glück die Stadtführung und Machu Picchu bei gutem Wetter zu besichtigen. Wir dürfen nicht vergessen, herrscht doch momentan Regenzeit in Peru.
Wir beschliessen den letzten Tag in dieser tollen Stadt mit einem ausgezeichneten Essen im MAP Café.
Wir füllen unsere Lebensmittel auf und verlassen Cusco am nächsten Morgen.
Auf der langen Fahrt nach Nasca legen wir einen Zwischenstopp in Quebrada Linda ein, nur um die Strecke abzukürzen.
Durch die Stadt geht es hoch auf die Berge. Wieder gilt es Pässe bis über 4000 Meter Seehöhe zu bewältigen.
Ein letzter Blick zurück auf Cusco und wir tauchen ein in die fruchtbaren Hänge der peruanischen Hochebene. Dieses Grün ist fast unwirklich, jedes kleine Fleckchen Erde wird hier bewirtschaftet.
Kühe weiden bis über 3500 Meter hoch.
Die Landschaft ist hinter jeder Kurve, hinter jedem Berg einfach fantastisch. Wir passieren zahlreiche Dörfer in dieser Hochebene. Die Menschen hier sind sehr freundlich , immer wieder schenken sie uns ein Lächeln und winken uns zu.
In Peru werden auch noch Viehmärkte abgehalten, da geht es richtig zur Sache. Schon bei der Anfahrt springen Männer auf die Viehwägen um zu sehen ob sich ein besonderes Tier darin befindet.
Dann muss wieder auf die Bremse gestiegen werden. Kleine Schweinchen haben sich selbstständig gemacht und sind ausgebüchst.
Nach der Passhöhe führt die Straße in Serpentinen wieder bergab. Ich staune nicht schlecht, in jeder Kehre steht mindestens ein Hund und sieht erwartungsvoll zu den vorbeifahrenden Autos. Weit und breit ist nichts zu sehen, kein Haus, kein Mensch.
Auf einem Parkplatz mit toller Aussicht legen wir eine Kaffeepause ein. Auch hier wartet ein Hund auf etwas essbares. Ich habe Mitleid und er freut sich sehr über das süsse Brötchen. Wurst haben wir so gut wie nie an Bord.
Angekommen in Quebrada Linda bekommen wir wieder gleich Besuch. Die Kinder des Wirtes, auf dessen Parkplatz wir übernachten dürfen werden von uns beschenkt. Haben wir doch einen Sack voller Spielsachen dabei.
Am nächsten Morgen geht es früh los, wir haben wieder einige Pässe zu überqueren.
Weiter führt uns der Weg am Fluß entlang, immer wieder müssen wir heruntergefallenen Steinen auf der Straße ausweichen.
Zwischendurch heißt es auch warten bis die Straße wieder freigeräumt wird.
Ein Pferd müsste man haben, dann könnte man gleich passieren.
Doch wir haben Zeit.
Wir passieren einige recht ärmliche Dörfer, hierher verirren sich sicherlich nicht viele Touristen. Ausser LKW`S begegnen uns auf dieser Strecke nur wenige Autos.
Die Landschaft ändert sich sehr. Durch fruchtiges Landwirtschaftsgebiet bis zu steinigen Hängen, an denen nur noch Kakteen wachsen. Vorbei an Seen in einer Höhe von knapp 4000 Metern, in denen sich Flamingos ihre Nahrung suchen.
Wir begegnen in dieser Höhe auch Kühen , Lamas, Alpakas und Vicunas.
Wir passieren heute 4 Pässe mit über 4000 Meter Seehöhe. Auf einem dieser Berge liegen noch Reste von Schnee.
Für mich unvorstellbar hier zu wohnen. Immer wieder fahren wir an einsam gelegenen Häusern vorbei. Jedesmal wenn ich ein Kind sehe denke ich mir „wohin bist du nur geboren, war für ein Leben steht dir wohl bevor?“
Auf den letzten 80 km legen wir einen Höhenunterschied von 3500 Metern zurück. Erst unmerklich, dann führt die Straße in Serpentinen bergab, dabei wird jedes Tal ausgefahren.
Am Nachmittag erreichen wir schon unser heutiges Ziel, Nasca.