Wilde Natur in den Abruzzen – Campo Imperatore

Wilde Natur in den Abruzzen – Campo Imperatore

Teil 2

Nach einigen schönen Tagen in der Einsamkeit, ausser viel tierischem Besuch, fahren wir einige Kilometer den Berg hinab nach Fonte Ceretto. Dort gibt es einen kleinen Campingplatz, wo wir unseren Wasservorrat auftanken und entleeren. Fonte Ceretto ist ein kleiner Schiort, von wo auch die Seilbahn auf den Gran Sasso führt. Ansonsten gibt es einige Restaurants und Hotels, und ein nettes Cafe. Heute gönnen wir uns ein gutes Mittagessen im Restaurant Maria. 

http://Fonte Ceretto

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Wir sind zurück in den Bergen. Das letzte Stück auf den Gran Sasso ist eine Mautstraße. € 12,00 sind zu berappen. Oben angekommen lichtet sich der Nebel. Der Botanische Garten ist geschlossen, sieht aber sowieso nicht sehr attraktiv aus. Liegt vielleicht auch an der Jahreszeit.

Doch auch geschichtlich hat das Campo Imperatore etwas zu bieten. Im Sommer 1943 wurde der gestürzte Duce del Fascismo, Benito Mussolini, im mittlerweile verfallenen Hotel Campo Imperatore gefangen gehalten und durch eine abenteuerliche, deutsche Militäraktion wieder befreit. Auch ein Observatorium steht hier an der Bergstation der Bahn.

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Nun geht es zu unserem eigentlichen Wunschziel. Den Campo Imperatore. Dies ist ein ca. 15 Kilometer langes Hochplateau das einst von einem Gletscher geformt wurde. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen für die nächsten Tage.

 

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Anfangs sind wir ganz alleine hier. Doch gegen Abend ändert sich das ziemlich schnell. Eine ganze Kuhherde samt ausgewachsenen Stieren versammeln sich auf der Wiese um das Wohnmobil, wo sie die Nacht verbringen. Ausser einigen Kuhglocken ist absolute Stille in der Nacht. 

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In der Früh zieht die ganze Herde wieder ab. Bald schon nähert sich die nächste Herde. Diesmal sind es über 100 Wildpferde. Ich finde es einfach fantastisch hier, keine Zäune, die Tiere können sich alle frei bewegen. Der mächtige Corno Grande, mit seinen 2912 Metern ist die höchste Erhebung des Gran Sasso Nationalparks, wird langsam hinter den sich abziehenden Wolken sichtbar.

 Am Straßenrand frisst ein Esel gemütlich an einer Distel, er lässt sich nicht stören. Als ich mit entferne merke ich plötzlich daß er mir folgt. Das letzte Stück zum Wohnmobil beginne ich zu laufen. Da sprintet er mir lautstark nach. Es ist echt lustig. Er folgt mir bis zum Wohnmobil und würde am liebsten einsteigen. 

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Neben Wanderungen unternehmen wir auch Ausfahrten mit dem Bike. Wir fahren zu einem riesigen Schotterfeld. An sich nichts Besonderes, hätte dieses nicht als Filmkulisse gedient. Bud Spencer und Terrence Hill drehten hier „4 Fäuste für ein Halleluja“. 

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Ein Stück weiter ein Denkmal und unweit davon ein riesengroßer Grillplatz mit Parkplatz für hunderte Wohnmobile. Das ist absolut nichts für uns. Wir trinken einen Kaffee aus dem Automaten und ergreifen die Flucht. Wieder zurück zu unserem einsamen, ruhigen Platz.

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Eine weitere Wanderung führt uns wieder mitten durch die Kuhherde zu einem nahe gelegenen Refugio, wo wir eine gute Jause serviert bekommen. 

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Auf der Wiese wachsen unglaublich viele Wiesenchampignons, ideal für das heutige Abendessen. Heute kommen auch noch Schafe zu Besuch, doch diese sind nur auf der Durchreise und nicht zum Übernachten da.

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Der nächste Morgen könnte nicht schöner sein. Zum Glück bin ich rechtzeitig erwacht um dieses Schauspiel zu erleben. Atemberaubend schön. Die Kuhherde verlässt ihren Übernachtungsplatz. Schöner könnte ein Abschied von diesem Traumplatz nicht sein. Noch wissen wir nicht daß wir zurückkehren. Diese Nacht hatten wir Gesellschaft von Einheimischen, die der Hitze im Tal entflohen sind.

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Campo Imperatore

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Wir fahren wieder in die Zivilisation. Es gilt Vorräte aufzufüllen und Schmutzwasser loszuwerden. Die nächsten Tage wollen wir Meeresluft schnuppern. Doch bald kehren wir hierher zurück. 

Bericht folgt. 

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