DEM „PASTEL DO NATA“ AUF DER SPUR
Am Vormittag mache ich mich heute alleine auf den Weg, erklimme die steile Straße Calcadia da Gloria und entdecke wieder neue Bilder, welche aus der meist überfüllten Bahn kaum zu sehen sind.
Oben angekommen entschliesse ich mich nicht wie geplant mit der Straßenbahn zu fahren, sondern mache mich auf den Weg zum Elevador de Santa Justa. Dieser Standaufzug wurde 1902 nach einer Idee von Gustave Eiffel erbaut. Die Planung und die Realisierung übernahm Eiffels Schüler Raoul Messier de Ponsard.
Der Turm kann mit dem Lift, aber auch über eine enge Wendeltreppe bestiegen werden, was ich auch mache. Die Aussicht von hier oben ist einfach grandios. Ich stehe über den Dächern der Baixa, geniesse den Ausblick und höre plötzlich einen mir sehr bekannten Dialekt. Vorarlberger, die knapp 2 Kilometer von uns daheim wohnen. Valentin entpuppt sich als Hobbyfotograf, ein richtig guter Hobbyfotograf.
Zur Mittagszeit treffen wir uns dann in der Rua Augusta auf einen Kaffee zur Stärkung, bevor das nächste Abenteuer beginnt.
Für den Nachmittag haben wir eine Tuk-Tuk Tour gebucht, dies ist in Lissabon inzwischen sehr beliebt. Oft komme ich mir vor wie in Indien, was die Vielzahl der bunten Gefährte betrifft.
Fabio holt uns im Hotel ab und los geht die Reise – erst fahren wir nach Belem. Hier brach im 15. Jht. der portugiesische Seefahrer Vasco de Gama zu seiner Entdeckungsreise nach Indien auf.
Unser erstes Ziel ist das ebenfalls aus dieser Zeit stammende Monasteiro do Jerónimos, heute ein Weltkulturerbe. Die Warteschlange vor dem Kloster reicht weit zurück, wir begnügen uns heute damit die Kirche zu besichtigen.
Wir tuk-tukern weiter zur nächsten Warteschlange. Dieses Wochenende hat es wirklich in sich. Jeder möchte in der Pastéis de Belem die original Portugiesischen Pastéis de Nata geniessen. Dies sind kleine Blätterteigtörtchen gefüllt mit Eiersahnecreme. Die Tuk Tuk Fahrer haben hier mit ihren Gästen Vorrang, so können wir vorbei an der wartenden Schlange in das Gebäude. Im inneren sieht es nicht anders aus, wer einen Tisch möchte muß warten.
Hier werden täglich 50000 – 60000 Törtchen gebacken und verkauft. Das Rezept stammt vom Kloster und wurde nachdem die Mönche dieses verlassen haben von einem übriggebliebenen Mönch an die Pastelleria verkauft.
Ein weiteres Wahrzeichen, das Wahrzeichen des ganzen Landes Portugals ist der Torre von Belem. http://Torre von Belem.
Dieser Turm stand ursprünglich im Wasser. Der Lauf des Flusses wurde durch das große Erdbeben im 18. Jht. stark verändert und so kann er bei niedrigem Wasserstand über eine Sandbank erreicht werden.
Nicht weit vom Torre de Belem befindet sich ein Denkmal das den Entdeckern gewidmet wurde. Mit einem Lift oder 264 Stufen kann dieser Turm erklommen werden. Von hier oben haben wir einen tollen Blick auf das Mostéiro do Jerónimos. Auch sieht man erst von hier oben das kunstvolle Muster des Platzes.
Die Ponte 25 de Abril erinnert sehr an die Golden Gate Bridge in San Francisco. Erst wurde die Brücke mit nur einer Ebene für Autos gebaut, später dann um eine tiefer gelegene Ebene für die Bahn erweitert.
Ein kurzer Besuch im Prominentenfriedhof Cemitério dos Prazeres und schon neigt sich unsere Fahrt auf dem Miradouro Nossa Senhora do Monte dem Ende zu.
Dies ist der höchste Aussichtspunkt von Lissabon, die Aussicht auf den Tejo und die Stadt ist malerisch.