ALFAMA – DA WO ALLES BEGANN
Am letzten Tag lassen wir es richtig gemütlich angehen, auch weil Wolfang sich eine Erkältung zugezogen hat. Langsam marschieren wir auf den Burgberg, versuchen so gut es geht die steilen Treppen zu meiden. Über einen kleinen Umweg gelingt dies auch beinahe.
Jeden Dienstag und Samstag findet am Campo de Santa Clara ein großer Markt statt. Der Feira de Ladra, der Markt der Diebe ist der bekannteste Flohmarkt von Lissabon.
Der Trödelmarkt hoch oben im Stadtteil Graça bietet eine sagenhafte Vielfalt und allerlei Dinge, die man mehr oder weniger gebrauchen kann. Die Feira da Ladra nimmt den gesamten Campo de Santa Clara ein. Ein gigantischer Platz, der sich hinter der berühmten Kirche São Vicente da Fora in Richtung Pantheon erstreckt.
Es wird erzählt, hier kann man sich Dinge wieder kaufen, die einem vorher gestohlen wurden. Manche Touristen konnten hier ihre Kamera wieder erwerben.
Es gibt kaum etwas das hier nicht zu finden ist. Gewellte Schallplatten, Ledertaschen, Schmuck aus allen möglichen Materialien, Kleidung . gebraucht – und angeblich neu, und natürlich Geschirr und jede Menge Kacheln.
Der Markt ist sehr bunt und belebt. Es ist erstaunlich was man so alles zu Geld machen kann.
Gleich nebenan steht das Pantheon, ein weiteres Ziel für heute. Für einige Euros Eintritt kann dieses auch besichtigt werden. Hier ist die letzte Ruhestätte berühmter Portugiesen, wie auch Vasco da Gama.
Von der Terrasse oben eröffnet sich uns ein schöner Blick auf den Tejo und einen kleinen Teil des Flohmarktes.
Wir verlassen diesen Ort und machen uns auf den Weg nach Alfama, einen weiteren Teil der Stadt Lissabon. Hier ist das ursprüngliche Lissabon, da wo alles begann.
Auf dem Weg dorthin bleiben wir regelrecht hängen. Ein kleines Restaurant, auch von Einheimischen besucht lockt zu einem Mittagessen.
Der Fisch ist wirklich köstlich, wir haben mit solchen Kneipen meist gute Erfahrungen gemacht. Langsam aber sicher treten wir nach dem Essen und einer Flasche portugiesischen Weins den Heimweg an.
Alfama ist der älteste Stadtteil von Lissabon mit einem Labyrinth von engen Straßen. Früher wurde dieser Stadtteil von der ärmeren Bevölkerung bewohnt. Auch heute versuchen sich einige der Bewohner ein Stück vom Touristenkuchen abzuschneiden und verkaufen wie diese Dame hier Sauerkirschlikör.
Viele der Häuser sind auch in Alfama mit den Azulejos geschmückt. Diese bunt bemalten glasierten Fliesen stammen ursprünglich aus dem persischen Raum. Hier sind sie Hinterlassenschaften der Mauren, die im 8. Jahrhundert weite Teile beherrschten. Auch die Ortsnamen mit dem Anfang AL ( Alfama, Algarve usw.) stammen aus der maurischen Zeit.
Zurück im Hotel beginnt draußen ein reges Treiben. Ich schnappe meine Kamera und mache mich erneut auf den Weg. Ich staune nicht schlecht was sich hier abspielt.
Tausende Soldaten und Polizisten marschieren die Avenida da Liberdade entlang. Über mir fliegen Militärhubschrauber und Düsenjäger. Nach einer Stunde marschiere ich wieder zurück und beobachte das Geschehen weiter vom Hotelzimmer aus. Wie sich später herausstellt ist dies nur die Generalprobe für den morgigen Tag. Diesem Spektakel können wir nicht mehr beiwohnen, da sind wir schon mit dem Flieger unterwegs nach Hamburg.
In der Früh um 3.30 Uhr erwartet uns eine neuerliche Überraschung. Fast jeden Tag wurden wir im Hotel beschenkt, sei es mit einer Stofftasche für unsere Einkäufe, Regenhüten für den drohenden Niederschlag oder einer Flasche Portwein. Heute ist es ein wunderbares Frühstück. So nehmen wir nach 8 Tagen Abschied von dieser wunderschönen, bunten, lebendigen Stadt und sind uns sicher – wir kommen wieder!