WO IST DIE DEUTSCHE SPRACHE GEBLIEBEN?
Wir fahren mit dem Mietauto nach Lunenburg, ca. 90 km von Halifax entfernt. Der Küste entlang führt die Straße wieder an Peggy´s Cove vorbei, wo wir erneut einen kurzen Stopp einlegen. Heute weht ein starker Wind und die Wellen peitschen nur so an´s Ufer. Ich muß mich auf die Felsen setzen um nicht weggeweht zu werden beim fotografieren. Ausserdem ist der Wind eiskalt.
Ein kleiner Abstecher zu einem schönen Strand, der Martinique Beach beschert uns eine schöne Pause und eine tolle Aussicht auf das Meer.
An diesem schönen Strand kann man mehrere Kilometer entlang wandern, auch die Surfer versuchen sich in den Wellen, die leider hier nicht allzu hoch sind.
Wir treffen auf einen besonders auffallenden Stein. Schneeweiß hebt er sich vom blauen Himmel ab. Dieser muß unterirdisch noch sehr weit gehen, denn auf dem Wanderweg blitzen immer wieder weiße Felsbrocken aus der Erde.
Weiter führt der Weg der Küste entlang. Im coolen Bike&Bean Café legen wir eine kurze Pause ein bevor wir der beeindruckenden Küste weiter folgen.
Angekommen in Lunenburg beziehen wir unser kleines Hotel. Sehr freundlich werden wir im Rumrunners Inn empfangen und fühlen uns im Zimmer mit Hafenblick sofort wohl.
Lunenburg ist Kanadas älteste deutsche Siedlung mit einer langen Fischfang – und Schiffbautradition.
Steile Straßen führen vom Hafen auf eine Anhöhe. Wir fragen uns wo die deutsche Sprache geblieben ist. Nicht wie in einigen deutschen Siedlungen die wir in Südamerika besucht haben wird hier die deutsche Sprache noch gesprochen, in Lunenburg sprechen alle nur englisch.
Der Stadtkern von Lunenburg mit seiner markanten Holzarchitektur – bunten idyllischen Häusern sowie alten Kapitänsvillen – gehört seit 1995 zum Unesco-Weltkulturerbe.
Die Häuser in Lunenburg sind zum Teil schon sehr alt, zumindest für diese Gegend hier. Vor ca. 260 Jahren wurde dieser Ort gegründet. Die meisten Häuser sind schön erhalten und leuchten in den buntesten Farben. Es wird viel gestrichen und erneuert, die Erhaltung der Holzhäuser ist doch sehr aufwändig und mit stetiger Pflege verbunden.
Lunenburg ist auch bekannt für ihre Schiffswerften, wurde hier neben der Blue Nose und der Blue Nose ll auch das größte noch in Betrieb befindende Holzschiff Rose gebaut. Für uns und für manche mehr ist wohl die Bounty bekannt, auch dieses Schiff wurde für den Film „Meuterei auf der Bounty“ hier gebaut.
Schon vor Sonnenaufgang hüpfe ich aus dem Bett und begebe mich in die Kälte. Heute ist es wirklich sehr kalt, die Planken der Stege am Hafen sind gefroren. Ich geniesse die Ruhe am Wasser und marschiere dem Hafen entlang bis die ersten Sonnenstrahlen über den Bäumen auftauchen.
Eine der hier erbauten Kirchen sticht besonders hervor. Die St. John´s Anglican Church ist die zweitälteste Kirche Kanadas und wurde im Jahre 1754 erbaut und , durch viele Anbauten verändert und brannte in der Halloweennacht 2001 ab. Durch eine weltweite Spendenaktion konnte sie in einer 4-jährigen Bauzeit wieder errichtet werden.
Wie viele Gebäude und Kirchen ist diese auch aus Holz gebaut.
Was uns auch besonders an dieser bunten Stadt gefällt sind die zahlreichen sehr guten Restaurants, in denen Burger, sollten sie überhaupt auf der Speisekarte aufscheinen , nur eine geringe Nebenrolle spielen. Wir geniessen allerlei Köstlichkeiten aus dem Meer.
Morgen setzen wir unsere Entdeckungen in Lunenburg fort. Der Schreck sitzt uns doch noch in den Knochen und wir sind müde.