EINE BUNTE STADT AM ST. LORENZ STROM
Montreal, wir sind wieder in der Stadt. Die erste Nacht verbringen wir etwas ausserhalb der Stadt, Wäsche waschen ist angesagt. Auf diesem Campingplatz finden wir Sanitäranlagen vor wie kaum jemals zuvor.
Wir fahren zu einem Stellplatz direkt am St. Lorenz Strom. Dort stehen wir am Wasser mit wunderbarer Aussicht neben einer kleinen Marina. Gegenüber können wir schon einen Teil der Stadt sehen.
Heute wollen wir die nähere Umgebung erkunden und marschieren über eine Fußgängerbrücke in den Stadtteil Longueuil. Für mich fast ein Zungenbrecher, die französische Sprache ist nicht gerade mein Steckenpferd.
Dieses kleine Nest ist wirklich sehr schön mit gepflegten Häusern, zahlreichen Restaurants und einer beeindruckenden Kirche.
Wir kommen am späten Nachmittag zurück auf den Stellplatz und treffen nach langer Zeit wieder auf Eva und Otto. Zuletzt sind wir uns in Fairbanks, Alaska über den Weg gelaufen.
Mit Otto machen wir uns am nächsten Tag auf um die Stadt Montreal genauer unter die Lupe zu nehmen, Eva fühlt sich nicht wohl und hütet heute das Bett. Montreal ist nach Paris die zweitgrößte, französisch sprechende Stadt der Welt.
Die Navette, eine Fähre die Direkt vom Stellplatz auf die Stadtseite fährt, hat ihren Betrieb schon eingeschränkt und fährt nur noch am Wochenende. Auch hier geht die Saison schon dem Ende zu. Wir lassen uns mit dem Taxi in die Stadt fahren.
Und schon wieder stehen wir vor einer Kirche Notre Dame. Diese Basilika war 1829 der größte Kirchenbau Nordamerikas und ist eine der schönsten Kirchen Kanadas.
Das Hauptschiff, die Seitenschiffe und die Sakristei sind mit prächtigen Skulpturen und aufwendigen Holzarbeiten ausgestattet.
Ein besonderes Highlight dieser Basilika ist die riesengroße sehr beeindruckende Orgel. Zu unserem Glück dürfen wir einer Vorführung dieses gigantischen Instruments beiwohnen. Von leisen hohen Tönen bis zu tiefen Tönen, die den Boden vibrieren lassen, führt der Organist die Möglichkeiten dieser Orgel vor. Da läuft mir geradezu ein Schauer über den Rücken.
So eine große Stadt wir Montreal hat natürlich noch mehrere Kirchen.
Nach Besichtigung von weiteren 2 Kirchen bin ich der Meinung, jetzt ist es aber genug davon, jetzt möchte ich etwas anderes sehen. So marschieren wir zum Infocenter um uns mit weiteren Informationen über Quebec einzudecken.
Natürlich kommen wir wieder an einer Kirche vorbei. Die Kathedrale Marie-Reine du Monde soll eine Kopie vom Petersdom in Rom sein, nur um zwei drittel kleiner. Das sehen wir uns dann selbstverständlich auch noch an. Wer den Petersdom kennt wird nur wenig Ähnlichkeit mit diesem prächtigen Bau erkennen. Mir persönlich haben die anderen Kirchen hier in Montreal dann doch besser gefallen.
Einst waren diese teilweise doch sehr großen Kirchen sicherlich die höchsten Gebäude der Stadt, heute liegen sie ziemlich verdeckt zwischen den vielen modernen Glastürmen.
Am Boulevard St. Laurent haben wir in einem Restaurant einen Tisch für das Mittagessen gebucht. Wir wundern uns sehr über diese Gegend, sieht ziemlich verwahrlost aus hier.
Sehr viele Räumlichkeiten sind zu, die Scheiben undurchsichtig schmutzig, der Putz fällt teilweise von den Wänden. Und hier soll unser Restaurant sein? Eines der Besten der Stadt? Wir fangen schon an zu zweifeln, da stehen wir doch tatsächlich davor. Das Restaurant befindet sich in einem Haus das nicht wirklich würdig ist so ein tolles Lokal zu beherbergen.
Das Essen ist wie versprochen sehr geschmackvoll und fantasievoll.
Gut gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg, direkt durch Chinatown in Richtung St. Lorenz Strom.
Hier vor dem Rathaus der Stadt soll laut Reiseführer der Stadtrundgang begonnen werden. Das nehmen sich wohl die meisten Besucher der Stadt zu Herzen. Ganze Busse voll steigen ein und aus, es herrscht ein regelrechter Trubel hier an diesem Platz.
Wir drehen noch eine kleine Runde und lassen uns mit dem Taxi wieder zurückbringen.
Neuer Tag und neue Pläne.
Heute wollen wir auf den Marché Jean Talon. Mit einem Taxi lassen wir uns zu diesem wirklich sehr beeindruckenden Marktgelände bringen. Die Fähre würde ja heute fahren, doch bis zum Markt wird es dann wieder sehr kompliziert mit Öffis.
Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem besonderen Viertel vobei, scheinbar ist eine Messe oder ein Fest angesagt. Alle strömen in ihren feinen Kleidern in die gleiche Richtung. Auch hier in Montreal leben die verschiedensten Kulturen.
Wir freuen uns schon sehr darauf wieder durch einen Markt zu bummeln.
Noch nie haben wir auf einem Markt so ein vielfältiges Angebot von Paprika, Pfirsichen und anderen Leckereien gesehen, und dazu noch so schön präsentiert daß es uns schwergefallen ist nichts (fast nichts) zu kaufen. Mit gefüllten Einkaufstaschen auf die weitere Stadtbesichtigung zu gehen ist dann doch etwas mühsam, ausserdem sind wir in den nächsten Tagen bei Freunden eingeladen.
Alles zum Probieren!!
Wie liebe ich diese bunten Rüben!!
Eine Besondere und interessante Art Rosenkohl zu verkaufen. Hab ich so noch nie auf einem Markt gesehen.
Eva liebt Austern und kann diesen „glitschigen Dingern“ nicht widerstehen. Die Vielfalt dieser Muscheln ist hier wirklich beachtenswert.
Mein Gesicht würde beim Verzehr dieser wohl eher diesem gleichen. Ich kann mich einfach nicht dazu überwinden rohe, lebendige Tiere zu essen.
Von Montreal´s größtem Park, dem Mount Royal soll der Ausblick auf die Stadt grandios sein. Der Taxifahrer lädt uns am untersten „Viewpoint“ aus und gleich darauf folgt die Verwunderung. Wir sehen nur einen kleinen Teil der Stadt zwischen zahlreichen Bäumen, das Zentrum liegt auf der anderen Seite des Hügels. Wir besteigen diesen Mount Royal über Treppen und einen Wanderweg, der um diesen Park herumführt. Immer wieder sind Aussichtspunkte angekündigt, und immer wieder stehen wir von hoch gewachsenen Bäumen, die kaum Durchsicht bieten. Erst beim letzten „Viewpoint“ können wir einen Blick auf das Zentrum von Montreal werfen.
Ein Treppenweg führt von dieser Seite des Hügels wieder hinunter in die Stadt wo sich die Universität befindet.
Auf der Suche nach einem noch offenen Restaurant, es ist inzwischen schon Nachmittag landen wir bei einem Vietnamesen. Das Essen ist schon gut, jedoch sind die gebratenen Nudeln doch ziemlich steif und sehr trocken. Die sind wohl frittiert worden.
So eine Stadtbesichtigung macht doch auch müde, wir machen uns auf den Weg zum Hafen.
Ein kurzer Schauer hinterlässt einen wunderschönen Regenbogen.
Mit der Navette, einer kleinen Fähre geht es über den St. Lorenz Strom wieder auf die andere Seite wo unsere Womos stehen. Nachdem wir Montreal zwei Tage lang wirklich sehr genossen haben nehmen wir auch schon wieder Abschied. Es gibt noch einiges zu entdecken auf unserem Weg nach Halifax.