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Cap Tenaro und die Geisterstadt Vathia
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Die Nacht in Gythio am Hafen verläuft nicht ganz ungestört. Wie vermutet herrscht reger Verkehr auf der Mole, Jugendliche machen es sich vor dem Wohnmobil bequem und quatschen und kichern. Außerdem ist der Platz taghell beleuchtet. In der Früh stören einige Wolken einen schönen Sonnenaufgang.
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Wir spazieren noch zum Leuchtturm, bevor wir uns auf den Weg weiter in den Süden machen.
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Wir fahren durch die Mani, eine wilde Landschaft, geprägt von einsamen Bergdörfern mit zahlreichen Steintürmen. Hie und da weiden einige Schafe. Die Durchfahrten sind teilweise sehr eng. Bedrückend ist zu sehen daß hier die Brände über weite Bergrücken gewütet haben. So manches Haus konnte gerettet werden, aber leider nicht alle.
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Kurz vor Vathi suchen wir uns einen Parkplatz und laden unsere Bikes aus. Wir fahren einige Kilometer bis zum Ende der Straße, die zum kleinen Ort Kokkinogia führt. Es soll dort einige Stellplätze und eine Taverne geben. Noch ist der Platz ziemlich voll. Nachdem wir die Anfahrt gecheckt haben fahren wir zurück um unsere Fahrzeuge zu holen.
Wer sagt es denn – zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, das hat schon was. Mittlerweile sind für uns 2 Plätze frei, mit direktem Blick auf die Bucht.
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Abendessen ist angesagt. Wir wollen die Taverne mal testen und werden positiv überrascht. Die Portionen sind riesig, nicht ganz zu schaffen. Das liegt bei weitem nicht an der Qualität der Speisen, nur an der Menge. Es schmeckt alles vorzüglich. Am Ende stehen 17 Teller da.
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Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg und wandern zum Leuchtturm von Kap Tenaro. Dies ist der südlichste Punkt auf dem griechischen Festland, der nur zu Fuß erreicht werden kann. Der Leuchtturm ist einer wie aus dem Bilderbuch. Hoch über den Felsen thront er über glasklarem türkisfarbenem Wasser.
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15 Minuten sind wir ganz alleine da, dann treffen die nächsten Wanderer ein.
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Und wieder landen wir in der Taverne, stärken uns mit einem Orangensaft, laden unsere Bikes aus und begeben uns auf die Fahrt nach Vathia.
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Dieser malerische Ort ist ziemlich dem Verfall gewidmet, echt schade. Das einzige Restaurant hat geschlossen. Wir erkunden die einstige Stadt durch die engen Gassen, hoffen daß uns kein Stein auf den Kopf fällt. Mittlerweile ist Vathia ein Geisterdorf. Trotzdem gilt es mit seinen imposanten Wehrtürmen als Wahrzeichen für die gesamte Mani – Region. 33 Menschen sollen hier noch leben.
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In Marmaria erwartet uns die teuerste Kaffeepause dieser Reise. Über 40 Euro für 4 Kaffee, 2 Kuchen und einige Kugeln Eis. Diese Aussicht wird teuer bezahlt.
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Wir fahren zurück, werfen uns in die Badesachen und steigen hinab zum kleinen, feinen Kiesstrand in der kleinen Bucht. Eine angenehme Abkühlung, das Wasser ist glasklar. Eine Bucht für uns alleine.
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Nach dieser Erfrischung sind wir wieder hungrig, lassen uns in der Taverne ein weiteres Mal kulinarisch verwöhnen.
So schön dieser Platz auch ist, es passieren hier verrückte Dinge. Plötzlich marschiert eine Frau mit Gewehr in der Hand vor unserem Fahrzeug vorbei. Schon immer haben wir Schüsse gehört. Einige Männer in Leuchtwesten, mit Hunden und Gewehren steigen auf den kargen Hügeln herum und schießen wie verrückt. Wir erfahren daß diese auf Zugvögel schießen, die sie dann anscheinend verspeisen. Schon um 4 Uhr in der Früh geht das Bellen der Hunde los, dann reisen die ersten Verrückten an.
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Zeit wieder weiterzuziehen.