EIN KLEINES, FEINES FISCHERDORF
An der Küste zwischen Catania und Siracusa liegt auf einer kleinen, felsigen Halbinsel Brucoli.
Diesen „Geheimtipp“ haben wir von unseren Freunden Maria und Michael bekommen.
Direkt gegenüber des Castello Brucoli gibt es einen sehr holprigen Platz mit wunderbarer Aussicht auf die Burg.
Diese Festung wurde im 15. Jahrhundert zum Schutz vor Piraten gebaut.
Wie ich so den Felsen betrachte auf dem die Burg steht, sticht mir sofort ein Gesicht in´s Auge. Schon seltsam was für Wunder die Natur für uns bereit hält, man muss sie nur sehen.
Rund um unser Wohnmobil wachsen Kakteen, bunte Blumen und leider verstecken sich hier auch einige Tretminen ( Hundekot).
An Wochentagen ist es hier auf dem Platz sehr ruhig, während am Wochenende zahlreiche Italiener hierher kommen sollen.
Wir flanieren den Straßen entlang und entdecken so manches schöne Motiv. Viele der kleinen Häuser sind mit den unterschiedlichsten Bildern bemalt.
Auch in der kleinen Kirche hat sich so mancher Maler verewigt.
Die Haupteinnahmequelle der Bewohner von Brucoli scheint neben der Fischerei der Tourismus zu sein. Hinter unserem Stellplatz finden wir einige Fischerboote in einer geschützten Bucht.
Zahlreiche Restaurants und Bars laden zum Einkehren ein. In der Panaderia finden wir ausgezeichnetes Brot und köstliche Mehlspeisen.
Auf dem Vorplatz der Burg können wir unsere Wasserflaschen mit kaltem, frischem Trinkwasser füllen. Die Versorgung in diesem kleinen Nest ist wirklich sehr gut.
Am Abend bekommen wir „Nachbarn“ aus der Schweiz auf unserem Stellplatz. Elisabeth und Walter haben gerade erst ihr Segelboot gegen ein Wohnmobil getauscht. Wir verbringen einen unterhaltsamen Abend zusammen in unserem Wohnmobil.
In der Früh lockt das Angebot im Fischgeschäft sehr, wir beschließen uns doch heute in einem der Restaurants verwöhnen zu lassen. Doch zuvor lockt uns der freundliche Gruß eines Wirtes in das Café Chantal. Ich wollte nur kurz einen Blick hineinwerfen und landen dann doch auf einen schnellen Stehkaffee an der Bar.
Plötzlich kommt der Wirt mit einer Bananenstaude heran und erklärt uns ganz stolz : „Bananen aus Sizilien, nicht aus Kuba.“ Diese sind in seinem Garten gewachsen. Gerne nehmen wir sein Angebot an und verkosten diese Bananen. Sie lassen sich sehr schwer schälen, die Schale ist sehr dick, schmecken ausgezeichnet , richtig süß.
Ich kann das Restaurant Stravento wärmstens empfehlen. Frischer Octopus mit Zitrone und Olivenöl, Calamari Fritte und auch die Spaghettini munden hervorragend. Aber erst das Filet vom Garuppa, einem Zackenbarsch, welches auf offenem Feuer gegrillt wird ist rekordverdächtig. So ein gutes Fischfilet haben wir noch in keinem Restaurant gegessen. Dazu einen Orangensalat aus saftigen Tarocco Orangen mit Frühlingszwiebeln, Salz und Olivenöl – einfach himmlisch. Alessandro verwöhnt uns dazu noch mit köstlichen verschiedenen Weinen – Glasweise.
Von Anfang Mai bis Ende September ist dieses Restaurant so gut wie ausgebucht. Das glaube ich gerne, sind auch heute an einem normalen Wochentag außerhalb der Saison einige Tische besetzt.
Der Wind hat mittlerweile aufgefrischt, wir machen es uns im Bauch von Henriette gemütlich. Es hat auch was einfach nur dazusitzen und durch das Fenster den Wellen zuzusehen, die an die Küste peitschen.
Am Nachmittag hat dann auch der Supermarkt geöffnet, sehr gut sortiert, bekommt man alles was man täglich braucht. Über der Kassa hängt ein ganz besonderes Bild, direkt über den Kaugummis.
Brucoli ist jederzeit einen Besuch wert. Die Preise im Fischgeschäft sind allerdings so hoch daß es sich lohnt trotz gehobener Preisklasse den Fisch oder die Muscheln im Restaurant zu essen.