UNVERHOFFT KOMMT ZUM GLÜCK NICHT OFT
Der heutige Tag beginnt mit einer weniger guten Nachricht.
Das Schiff, mit dem unser Wohnmobil nach Hamburg gebracht werden soll, läuft nicht nur später aus, sondern läuft den Hafen Hamburg gar nicht mehr an.
Jetzt stehen wir vor der Wahl – das Wohnmobil erst am 13. November in Hamburg abzuholen oder am 7. November in Antwerpen. Der Flug nach Hamburg und das Hotel ist gebucht, wir wollen aber auf keinen Fall noch eine Woche in Hamburg warten. In der Zwischenzeit nach Hause zu fahren ist auch zu kompliziert. Also bleibt fast nur die Möglichkeit unser Fahrzeug in Antwerpen entgegenzunehmen. Unsere Köpfe rauchen, wir müssen uns heute noch entscheiden damit die Verschiffung umgebucht werden kann.
Es ist entschieden, wir holen Henriette in Antwerpen ab, also kommen zwei zusätzliche Länder und ca. 3 Tage mehr zu unserer Reise dazu. Mit der Ankunft in Österreich werden es dann 20 Länder sein, die wir in 12 Monaten bereist haben. Und was machen schon einige Tage aus, sind wir doch schon etwas mehr als ein Jahr unterwegs.
Während Wolfgang sich selber an den Bart geht, begebe ich mich auf einen kurzen Spaziergang durch den Public Garden, direkt gegenüber unseres Hotels. Der Herbst hat auch hier schon Einzug gehalten, die meisten Blumen sind schon ausgegraben oder verblüht. Und doch hat dieser Park seinen Charme nicht verloren.
Ein kleiner Vogel geniesst sein Bad in der Vogeltränke bevor er sich wieder in die Lüfte erhebt und davonschwebt. Dieser Park gilt als Juwel der Stadt. Es ist nicht erlaubt im Park zu joggen, Hunde sowie Radfahrer haben ebenso keinen Zutritt. Gerade jetzt, in der Nachsaison, ist es hier sehr, sehr ruhig.
Heute gönnen wir uns nach dem Sport eine sehr entspannende Massage, wie lange ist es schon her…….
Wie wir anschließend gemeinsam durch die Straßen schlendern entdecken wir wieder die eine oder andere „Sehenswürdigkeit“ und ein ganz tolles Schaufenster.
Den Abend verbringen wir heute mit Otto und Eva, gemeinsam speisen wir hervorragend im „five Fisherman“. Es ist jeden Tag eine schwere Entscheidung zu treffen in welches der zahlreichen Restaurants wir essen gehen. Halifax hat die größte Dichte an Bars und Clubs pro Kopf in ganz Kanada.
Anschließend lockt uns der Gedanke an einen guten Whiskey erneut zu „Dirty Nelly“. Ich bin absolut kein Whiskeyliebhaber, doch hier haben wir schon vor einigen Tagen einen gefunden, der nach meinem Geschmack ist – nicht rauchig sondern eher süß.
Und wieder ist das Wetter besser als erwartet, die Wetterfrösche sind wohl auf der ganzen Welt gleich. In diesem Fall dürfen sie sich gerne irren, denn was wollen wir noch mehr – die Sonne strahlt vom blauen Himmel.
Nach dem Frühstück und einer Stunde im Fitnessraum machen wir uns auf den Weg zur Apothekery, unserer Lieblingsbäckerei. Doch vorher statten wir der beeindruckenden Bücherei einen Besuch ab. Über einige Stockwerke erstreckt sich diese riesige Bücherei, zahlreiche bunte Sessel laden dazu ein mit einem Buch oder einer Zeitschrift hier zu verweilen.
Gemütliche Sitzmöglichkeit finden wir auch in „unserem Cafe“. Im Apothekary finden wir immer wieder neue süsse Köstlichkeiten, die Auswahl ist wirklich groß, die Bäckereien sehr knusprig und der Café hervorragend.
Wir wollen heute die Uferpromenade erkunden und marschieren in Richtung Waterfront. Immer wieder haben uns auf der langen Reise durch Süd – und Zentralamerika bunte Wandmalereien beeindruckt. Auch in Halifax gibt es manche zu bewundern.
Schon lange vor Halloween schmücken die Menschen in Nordamerika und Kanada ihre Häuser und Gärten mit Kürbissen, Spinnen, Gespenstern, Grabsteinen und vielen anderen kuriosen Dekorationen. Dieser „süsse“ Totenkopf schmückt ein Schaufenster.
Bald erreichen wir den Harbor Walk, flanieren diesem entlang bis zu den alten Hafengebäuden.
Gegenüber liegt Georges Island mit seinem malerischen Leuchtturm. Halifax wurde aus Militärischen Gründen gegründet. Die älteste englische Stadt Kanadas diente zur Abwehr französischer Angriffe. Heute ist zum Glück nichts mehr davon zu spüren. Heute läuft hier alles sehr beschaulich und entspannt ab, wobei das Militär heute noch der größte Arbeitgeber in Halifax ist.
Nach einer kurzen Rast begeben wir uns wieder zurück ins Hotel, die andere Seite des Bordwalks erkunden wir an einem anderen Tag. Die Gemütlichkeit der Stadt hat uns schon fest im Griff.