Um 7 Uhr starten wir unsere Henriette und fahren durch Vancouver zum Elizabeth Park. Der Verkehr hält sich um diese Zeit noch in Grenzen, die Fahrt durch die City ist um diese Tageszeit recht entspannt.
Kaum lässt man die Hochhäuser hinter sich, befindet man sich in den Wohnvierteln mit ihren kleinen Häusern bis großen Villen.
Der Elisabethpark ist der höchste Punkt und die zweitgrößte Grünoase der Stadt. Die verschiedenen Wege führen an farbenfrohen Blumenbeeten, Teichen und Brücken entlang. Überall wird gegossen und gezupft. Diese Anlage ist wirklich bestens gepflegt.
Heute sind wir schon um halb 7 in der Früh am Fish Creek und ich hoffe endlich einen Bären zu sehen, der auf Lachsfang geht. Na ja, von fangen kann hier nicht die Rede sein, die Lachse liegen fast bewegungslos im seichten Bach, werden sozusagen auf dem Tablett serviert.
Beworben wird dieser Platz in allen Prospekten Alaskas, auf dem Foto stehen 3 Grizzlys ober einem kleinen Wasserfall und die Lachse springen ihnen geradewegs in´s Maul. Ein sehr gutes Marketing, das scheinbar funktioniert. Wir sind ja auch den weiten Weg hierher gefahren.
Auf dem Weg nach Homer Spit kommen wir an einer Straße entlang deren Namen für uns sehr bekannt klingt. Arlberg, und diese führt tatsächlich in ein Schigebiet. Auf dem Gipfel soll es ein sehr gutes Restaurant geben, doch das Wetter ist nicht nach Gondelfahren.
Wir fahren weiter Richtung Süden nach Homer. Der Ort ist der westlichste Küstenort, der mit dem Alaska Highway System erreicht werden kann.
Der Sterling Highway führt durch viel Waldgebiet, hier sind seit einem Jahr 192 Moose, das heißt Elche überfahren worden. Das erhöht natürlich unsere Aufmerksamkeit.
Ich habe noch nie einen solch blauen Fluß gesehen wie den Kenai River. Dieser hat die wunderschöne, milchige Farbe von Schmelzwasser der Gletscher.
Über den Broad Pass, der für unsere Begriffe kein richtiger Pass ist, fahren wir heute nach Norden zum Denali Nationalpark.
Die Ruhe des Denali Stateparks ist vorbei sobald wir in die Nähe des Nationalparks kommen. Wir versuchen unsere Vorräte ein wenig aufzufüllen und suchen dazu 2 „General Stores“ auf. Alles was es hier zu kaufen gibt sind Chips, einige Dosen, Äpfel und Orangen. Unvorstellbar sind die Preise in diesen Geschäften.
Eine Orange kostet 1,50 Dollar, ebenso ein Apfel oder eine Banane. Eine Flasche Wasser 0,75l 2,98 Dollar.
Warum wir auf die Berge steigen? Weil sie da sind. Edmund Hillary (1919-2008), neuseeländischer Bergsteiger, Erstbesteiger des Mount Evererst
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Was für ein Tag – was für ein einmaliges Erlebnis. Wir haben so sehr gehofft daß das Wetter mitspielt, denn in den Bergen kann es sich ja schnell ändern. Die Wettervorhersage liefert auf jeder Seite andere Werte, und so ein Flug muß doch einige Tage im Voraus gebucht werden.
Wir waren ja letzte Woche schon da, beim Denali Nationalpark ( die Wettervorhersage war damals nicht berauschend)und sind jetzt nach einer weiteren Rundreise zurück. Wie sich zeigt, zur richtigen Zeit.
Der Denali, in der Sprache der Athabaskan, einem indianischen Urvolk Alaskas„Der Große oder der Großartige“ ist mit 6194 Metern der höchste Berg Nordamerikas. Benannt wurde derMount Mc. Kinley nach dem ehemaligen US Präsidenten William Mc. Kinley. Trotz vieler Proteste heißt dieser Berg seit 2015 offiziell wieder Denali, wie er auch schon in vielen alten Karten benannt wurde.
Heute in der Früh istes strahlend blau, doch am Nachmittag ziehen schon wieder Wolken auf. Wir haben unseren Flug auf 15 Uhr gebucht. Hoffnungsvoll blicke ich in den immer mehr wolkenverhangenen Himmel. In wenigen Minuten erreichen wir zu Fuß vom Campingplatz den Flughafen.
Erst müssen die Gletscherstiefel angezogen werden, dann geht es zum Flugzeug.
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Unser Pilot heißt Rob und kommt aus Michigan. Nach einem kurzen Briefing können wir das kleine Flugzeug besteigen. Für den Notfall, der hoffentlich nicht eintrifft, haben wir Proviant für 14 Tage an Bord.
Die Moschus Ochsen waren im 19. Jahrhundert in Alaska ausgerottet, wurden aber 1930 wieder aus Grönland eingeführt. Auf der „Musk Ox Farm“ weiden zur Zeit 83 Moschus Ochsen auf grünen Weiden. Dieses Jahr wurden auch 2 Jungtiere geboren.
Der Denali Highway soll eine der schönsten Panoramastraßen Alaskas sein. Wir wollten ihn vom Alaska Highway aus schon befahren, doch der schlechten Wettervorhersage wegen haben wir die Fahrt nach Fairbanks vorgezogen. Nun fahren wir ihn von der Denali Nationalparkseite in Richtung Paxton. Und wie sich diese Fahrt lohnt. Für uns übertrifft diese Strecke bei Weitem den „Top of the World Highway“ von Dawson City nach Tok.
An der Tankstelle in Cantwell sucht ein Fuchs im Müll nach etwas Essbarem.
Die Straße ist wenige Kilometer nach Einmündung vom Parks Highway eine mal mehr, mal weniger gute Gravelroad. Doch sind wir schon schlimmere Straßen gewohnt von unserer Fahrt durch Süd – und Zentralamerika.
Bis jetzt sind wir meistens zu spät aufgebrochen um Tieren am Straßenrand zu begegnen. Heute ist es anders . Wir fahren früher los und haben tatsächlich Glück.
In der Wiese neben dem Highway grast friedlich ein Schwarzbär. Der erste Schwarzbär, den wir auf unserer Reise sehen. Bis jetzt habe ich nur Grizzlys vor die Linse bekommen.
Wir drehen auf der Straße um, so kann ich ihn in Ruhe fotografieren. Er hebt kurz mal die Nase um uns besser orten zu können, frisst dann aber gemütlich weiter.
Die Tage werden immer länger und die Nächte umso kürzer. Die Sonne scheint bis 23.30 und geht um 3 Uhr früh schon wieder auf. Dazwischen ist es aber auch nicht dunkel. Sehr ungewöhnlich für uns, so daß wir nicht wirklich müde werden, sehr spät schlafen gehen und in der Früh umso später munter werden.
Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung unserer Unterkunftsgeber fahren wir die 30 km zurück nach Carcross.
Leider hat die Sauerteig- Bäckerei dieses Jahr die Türen geschlossen, wie wir im Informationscenter erfahren. Bei einer kurze Runde um die Häuser entdecker wir ein besonderes Schmuckstück. Ich hoffe ja nicht daß wir mal so wohnen müssen.
Doch es gibt noch viel mehr zu entdecken in Carcross. Wir machen einen kleinen Stadtrundgang und geniessen die Ruhe hier.